Ehepaar auf Abwegen, 77. Teil
Veröffentlicht amEhepaar auf Abwegen, 77. Teil
Damals (Juli 2016)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Die Schulferien begannen in den Arabischen Emiraten in jenem Jahr am 2. Juli. Sheik Faris Abt el-Mansur hatte bereits zwei Monate zuvor angekündigt, dass er mit seiner Familie für einen Monat, den gesamten Juli über, nach Deutschland kommen würde. Selbstredend hatten die Berlinghoffs sofort die Einladung ausgesprochen, in ihrem Haus zu wohnen, das war schließlich groß genug.
… Der Grund für Faris’ Reise bestand darin, dass er eine Reihe von geschäftlichen Terminen in Deutschland, Frankreich und England zu absolvieren hatte. Es war seiner Dienststelle gelungen, diese in einem Zeitraum von vier Wochen im Juli unterzubringen, sodass er sie sternförmig vom Domizil der Berlinghoffs aus absolvieren konnte. Außerdem waren mehrere Gespräche bei Waldenfels vereinbart, die von Sandras Sekretärin Andrea organisiert worden waren.
… Faris würde also etwa die Hälfte der Zeit nicht anwesend sein. Aisha war bei der Planung ein wenig in der Zwickmühle gewesen. Einerseits hatte sie bei Sandra und Marco gelernt, ihren Mann wann immer möglich zu begleiten und nicht nur selten, so wie sie es früher gewohnt gewesen war. Zwar ließ sie ihre Kiinder ungern allein, aber die waren längst groß genug, um einige Tage ohne ihre Mutter auszukommen. Darüber hatten Sandra, Penny und sie in ihren regelmäßigen Telefonaten ausgiebig diskutiert. Schließlich waren ihre Freundinnen ähnliche ‚Muttertiere‘ wie sie, aber eines war klar und das musste sie verinnerlichen: Ihre Kijnder benötigten sie nicht mehr so sehr, ihr Mann jedoch schon.
… Andererseits liebte Aisha ihre Gastgeberfamilie, sie liebte deren Haus, die Stadt, das Land, auch das mitunter regnerische Wetter. Und ganz besonders liebte sie es, sich mit den Kjindern zu beschäftigen. Zehn Sprössllinge bevölkerten das Haus und vier weitere brachte sie mit. Sie fand Gefallen daran, dass Marco ihre vier als zur Familie gehörig bezeichnet hatte. Und sie fühlte instinktiv, dass es wirklich so war.
… Und dann war da noch Marco selbst. Bisher hatte sie nur eine Nacht mit ihm verbracht, das war im Safaricamp in der Masai Mara gewesen. Und das war über ein halbes Jahr her. Wie oft hatte sie seither an ihn gedacht? Der Sex mit ihm war anders gewesen als mit ihrem Mann, er war aufregend und eine neue Erfahrung. Marco hatte ihr nahegelegt, alles, was sie empfunden hatte, wirklich alles, ihrem Mann zu erzählen, ohne etwas auszulassen. Und dabei sie hatte erfahren, dass Faris bei seinem Zusammensein mit Sandra Ähnliches empfunden hatte.
… Das war alles komplett neu für sie beide gewesen. Sie hatten festgestellt, dass es ihnen nichts ausmachte, intensiv darüber zu reden, und sie wussten von ihren Freunden, dass das ein ganz wesentliches Indiz dafür war, dass ihre Beziehung keinen Schaden davontragen würde. Und sie mussten voreinander zugeben, dass der Partnertausch letzten Endes ausgesprochen bereichernd für sie beide war. Einige Wochen lang vermieden sie, über das Naheliegende zu sprechen, nämlich ob sie bereit waren, eine Wiederholung jener Nacht ins Auge zu fassen, dann schließlich waren sie übereingekommen, dieses Abenteuer erneut zu wagen.
… In ihrem Heimatland war das jedoch ausgeschlossen. Als sie den Besuch der Familie Berlinghoff im letzten Februar im Vorhinein abstimmten, versuchte Faris das seinem deutschen Freund zu erklären.
… „Natürlich, Faris, das ist glasklar. Wenn wir bei euch zu Gast sind, gibt es nichts dergleichen. Obwohl, wie ich meine abenteuerlustige Frau kenne, sie gerne mit dir bumsen würde. Aber die Gefahr einer Entdeckung ist viel zu groß. Dein Personal würde das mitbekommen und du würdest deren Loyalität auf eine viel zu harte Probe stellen.“ Auf außerehelichen Geschlechtsverkehr standen in den Emiraten nun mal Peitschenhiebe oder sogar Steinigung.
… Faris hatte geschmeichelt gewirkt. Es hatte ihm offensichtlich gefallen, dass Sandra den Sex mit ihm gerne wiederholen würde. Aber er war so ehrlich, Marco mitzuteilen, dass es Aisha genauso ginge.
… Die war ein wenig verliebt in Marco, das hatte sie sich letzten Endes eingestanden. Sie hatte ihn vermisst und der Aufenthalt in seinem Haus im Juli würde eine Gelegenheit bieten, wieder mit ihm zusammenzusein. Das war ein starker Grund, ihren Mann auf seine Reisen nicht zu begleiten. Aber kaum hatte sie diesen Gedanken in ihr Bewusstsein gelassen, kam das schlechte Gewissen. Es ging nicht. Ihr Mann hatte dieselben Gefühle für Sandra wie sie für Marco. Während er einsam auf seine Reisen ginge, würde sie die Chance haben, ihre Gefühle mit Marco auszuleben.
… Das wäre überhaupt nicht fair gewesen und war daher nicht in Frage gekommen. Also wurden Faris Reisen mit Aishas Begleitung gebucht. Natürlich hatte Aisha das zu einem Thema in ihren regelmäßigen Telefongesprächen mit Sandra und Penny gemacht und sie war sehr froh gewesen, zu hören, dass ihre beiden Freundinnen komplett derselben Meinung gewesen waren.
… Die gesamte Familie freute sich nun auf den Besuch, alle wollten zum Flughafen mit, um die Gäste abzuholen. Schließlich einigte man sich auf eine ‚Abordnung‘, denn der Gästebus der Waldenfels’schen Fahrbereitschaft bot nur Platz für zwölf Personen.
… Die Wiedersehensfreude war groß. Aisha und Faris erhielten das Gästezimmer bei Sandra und Marco, während Baran in Alexanders und Hannah in Valentinas Appartement untergebracht wurden. Um Samad wurde gestritten, Jonathan und Yannik ‚reklamierten‘ ihn für sich. Aber sie kamen überein, das unter sich zu regeln, und letzten Endes entschieden sie dafür, zu dritt bei Jonathan zu schlafen.
… Nur Mayla verhielt sich etwas schwierig, sie war in einer Art früher Pubertät. Zu ihrem Álter hätte Dominic gepasst, das hätte sie gerne akzeptiert, aber die beiden in ein Doppelbett zu legen, ging nicht an, und zu den Mädchen wollte sie nicht. Heidrun und Natalie waren ihr zu ált und die anderen waren ‚Bábys‘ in ihren Augen.
… Aisha entschuldigte sich für ihre jüngste Tóchter, aber Sandra und Penny lachten schallend, es war in fast jeder Familie ähnlich. Schließlich war Mayla bereit, in Pennys Wohnung im Gästezimmer zu schlafen.
… Für Aisha und Faris war klar gewesen, dass der Juli bei ihren Freunden noch ein Arbeitsmonat war. Erst vier Wochen später würden die Schulferien beginnen und ihre Gastgeber wieder in ihr Urlaubsdomizil in Kärnten aufbrechen. Gerne hätte er also den August ins Auge gefasst, aber im August waren keine Termine bei seinen Gesprächspartnern möglich gewesen, in diesem Monat schien ganz Europa auf Urlaub zu sein.
… Für die Kiinder war bestens gesorgt, das wusste Aisha. Sie würden einen Monat lang mit ihren Freunden die Schulbank drücken, so wie sie altersmäßig zueinanderpassten und auch zusammen wohnten, außer Mayla, die würde in Dominics Klasse gehen. Marco hatte zuvor das Einverständnis des Rektors eingeholt. Sehr missvergnügt waren Aishas Kjnder zunächst, denn eigentlich hatten sie ihr Schuljahr hinter sich, aber sie gewöhnten sich schnell ein und hatten Spaß daran, als besondere Gäste wahrgenommen zu werden. Sie schrieben die letzten Klassenarbeiten außer Konkurrenz mit, zum Teil mit sehr gutem Erfolg.
… Besonders gut waren sie in den Sprachen, Englisch und Deutsch, außer Französisch und Latein, die konnten sie nicht. Ihr Váter legte großen Wert auf ihre Sprachkenntnisse. Sie besuchten entsprechende Privatschúlen mit Englisch als Unterrichtssprache. Englisch sprachen sie besser als fast alle Schüler in ihren Klassen und Englisch war die bevorzugte Sprache, in welcher sie sich vorwiegend mit den Kijndern ihrer Gastgeber unterhielten.
… Aber erstaunlicherweise konnten sie auch Deutsch. Faris war da wie sein Vater. Der hatte ihn gezwungen, zusätzliche Deutschkurse zu absolvieren, da für ihn die deutsche Wirtschaft gleich nach der amerikanischen kam. Das und sein Studium hatten dazu geführt, dass Faris praktisch akzentfrei Deutsch sprach, und genau das wollte er seinen Kiindern vermitteln, ganz besonders, seit er für Waldenfels tätig war und weitreichende geschäftliche Beziehungen nach Deutschland unterhielt.
… Deshalb hatte er seine Kiinder dazu gedrängt, neben der Schúle Deutsch zu lernen. Seine beiden jüngeren Kjnder hatte er sogar bewegen können, in die deutsche Schúle in Sharjah zu wechseln. Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen. Und was die ganze Familie damals noch nicht wusste, für drei der Kiinder würde die deutsche Sprache ausgesprochen wichtig für ihren zukünftigen Lebensweg werden.
… Alexander und Baran wurden dicke Freunde. Das führte zu ein wenig Eifersucht bei Jonathan, dem Erben von Waldenfels, denn Alexander war sein großer Bruder, den er, seit er kleín war, anhimmelte. Alexander konnte mit Jonathans Problem nicht so recht umgehen, aber er war klug genug, das Thema an seinen Váter heranzutragen.
… Marco fand die richtigen Worte. Jonathan war dreizehneinhalb, in einem etwas schwierigen Alter, aber er verstand den Unterschied zwischen Freundschaft und einer engen verwandtschaftlichen Beziehung. Zwischen ihm und Alexander gebe es ein Band, das durch nichts zu erschüttern sei, erläuterte ihm sein Váter, und so wie Alexander Baran als engen Freund habe, habe er schließlich Samad, gemeinsam mit Yannik. Zwischen ihm und Alexander würde sich dadurch nichts ändern.
… Während Faris nicht anwesend war, suchte Baran des Öfteren das Gespräch mit Marco. Er hatte im Juni sein Abitur mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden und würde nun zum Militär müssen. Im Jahr 2014 hatten die Emirate erstmals für alle männlichen Staatsbürger die Wehrpflicht eingeführt. Davor war der Militärdienst freiwillig gewesen, Marco erinnerte sich noch an Faris‘ diesbezüglichen Bericht. Dessen Váter hätte es gerne gesehen, wenn Faris diesen Dienst angetreten hätte, aber der hatte sich geweigert. Er hatte lieber studieren wollen.
… Faris‘ Söhne hatten diese Wahl nicht. Und er wollte nicht seine Beziehungen spielen lassen, um mit Tricks eine Befreiung zu erreichen, das widerstrebte ihm.
… Baran würde also einrücken müssen, der vorgesehene Termin war Anfang September. „Mein Vater hat keine Ahnung vom Militär, aber du warst doch bei der Bundeswehr“, sagte er zu Marco.
… „Aber sicher, und so schlecht war die Zeit nicht“, antwortete Marco, „ich glaube, dass es wichtig ist, einen Dienst für sein Land zu leisten. Einerseits habe ich viel gelernt, das war in Ordnung, andererseits hatte ich ein gewaltiges Problem.“
… Das machte Baran neugierig: „Darf ich fragen, welches?“ Sein Deutsch war gut, noch nicht ganz fehlerfrei, aber gut.
… „Natürlich, Baran.“ Marco schmunzelte. „Sieh‘ mal, ich war damals wahnsinnig verliebt. Sandra und ich waren, lass‘ mich kurz rechnen, seit drei Jahren zusammen, wir waren ein Herz und eine Seele. Durch das Militär wurden wir getrennt, für Wochen. Später hatte ich die Erlaubnis, alle vierzehn Tage über das Wochenende nach Hause zu kommen. Weißt du, wie wenig das für ein verliebtes Paar ist, was das für die beiden bedeutet?“
… Marco bemerkte schnell, das Baran das nicht nachvollziehen konnte. „Nein, das kannst du dir im Moment nicht vorstellen“, erläuterte er, „du hast noch keine Freundin, die dein Ein und Alles ist, stimmt’s?“
… Baran nickte betreten. Für einen jungen Mann war es nie angenehm, etwas Derartiges zugeben zu müssen. Es rüttelte an seinem Selbstverständnis, wie seine Fähigkeiten oder Nicht-Fähigkeiten wahrgenommen werden mochten.
… Marco waren solche Gedankengänge nur zu sehr vertraut. Er kannte sie von seinen Recherchen, seinen Interviews, den Unterlagen von unendlich vielen Psychologen. Und es waren völlig idiotische Gedankengänge, die aber durch Stammtische, Männerrunden, Betriebsabende immer wieder neue Nahrung erhielten, und die man in Junggesellenabschieden glaubte ausleben zu müssen, sofern man dazu nicht zu betrunken war.
… „Du musst dich deshalb nicht schlecht fühlen, Baran“, sagte Marco, „du wirst sehen, dass deine große Liebe plötzlich auftauchen wird, vielleicht sogar über Nacht. Ob bei euch in Ras al-Khaimah oder hier in Deutschland oder anderswo, lass‘ es einfach darauf ankommen. Und bis dahin kannst du deinen Militärdienst ohne Sorgen ableisten, es sind ja nur neun Monate. Ich hatte zwölf zu dienen.“
… „Aber du hattest die Möglichkeit, Mädchen schon in der Schúle kennenzulernen und auch mit ihnen auszugehen. Das dürfen wir ja nicht. Wie soll meine große Liebe auftauchen, wenn es dafür keine Gelegenheit gibt?“
… Das machte Marco betroffen, Baran hatte ja Recht. „Es ist schon richtig“, gab er zur Antwort, „dein Váter hatte es einfacher. Deine Mutter und er wurden von deinen Großeltern einander versprochen. Und es war eine großartige Fügung des Schicksals, dass sie nach der Heirat ihre Liebe entdeckten. Sie haben uns erzählt, dass sie sich bei euch nicht so einmischen möchten. Wir sind gespannt, wie das laufen wird. Aber das bedeutet, dass du deines eigenen Glückes Schmied sein wirst. Und das ist auch richtig so. Bei eurem Militär gibt es Frauen, auf den Universitäten sowieso, da geht es sicher etwas freier zu als in der Schúle, wo ihr noch nicht volljährig wart. Du wirst dich einfach umschauen.“
… Jahre später würde Marco an diese Worte erinnert werden, besonders hinsichtlich seiner Erwähnung von Deutschland. Baran würde seinen Ratschlägen folgen, aber bei welcher jungen Frau Amors Pfeil für ihn einschlagen würde, hätte im Vorhinein sicher niemand gedacht.
… Sie unterhielten sich zu guter Letzt noch über einige Details, die Marco bei der Bundeswehr erlebt hatte, dann war Baran zufriedengestellt. Er bedankte sich vielmals und verschwand in Richtung seiner Schlafstätte.
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… Aisha und Faris waren nur unter der Woche unterwegs, die Wochenenden verbrachten sie bei ihren Gastgebern. Wenn Faris Termine bei Waldenfels hatte, war Sandra fast immer bei ihm, manchmal auch Penny. Aber es war anders als früher. Man hatte keine Angst mehr, Sandra und Faris allein im Büro zu lassen. Faris ging bei Sandra ein und aus, gut mit Kaffee und Imbissen versorgt von Andrea, die Faris immer noch sehr attraktiv fand und ihn anhimmelte. Aber sie merkte auch, wie locker ihre Chefin mit dem arabischen Besucher umging, da war keine Anspannung mehr zu spüren.
… In einer ruhigen Minute sprach sie Sandra darauf an, neugierig eben wie fast alle Frauen, und erfuhr in einer kurzen Zusammenfassung, was sich acht Monate zuvor im Safaricamp abgespielt hatte.
… Andrea war zunächst fassungslos: „Wirklich? Ich weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll, Sandra. Dein Mann hat dir erlaubt, mit dem Scheich zu bumsen? Mein Mann würde das nie.“
… „Ach Andrea“, erwiderte ihre Chefin, „das ist auch richtig so. Ihr braucht das auch nicht, ihr lebt vollkommen zufrieden in eurer Beziehung. Bei uns klappt das eben mit der Monogamie nicht so wie bei euch. Marco hat seine Nebenlieben, wie du weißt, und jetzt hat er mir halt auch eine erlaubt.“ Ihre Abenteuer mit den Herren Waldenfels verschwieg sie wohlweislich, das sollte wirklich niemand wissen, auch den Gangbang, den sie knapp zwei Jahre zuvor erlebt hatte.
… Was sie aber noch anmerkte, war, dass ihr Mann und Faris‘ Ehefrau ebenfalls Sex gehabt hatten, die Augenhöhe also in Ordnung geblieben war.
… Und Sandra informierte Andrea natürlich nicht darüber, dass die beiden Ehepaare sich gleich am ersten Wochenende wieder nähergekommen waren. Zunächst hatten sie nebeneinander im Schlafzimmer ehelichen Sex, aber vor allem Sandra und Aisha wünschten sich, wieder die Partner zu tauschen, und eine Woche später war es dann wieder so weit. Marco kam zu Aisha ins Gästezimmer, während Faris Sandra im Schlafzimmer aufsuchte. Sie akzeptierten Faris‘ Wunsch, den Überkreuzsex nicht im selben Zimmer zu vollziehen.
… Eine Nacht später kam dann Penny mit ins Spiel. Penny war bis zum Tod ihres Mannes eine offene, fordernde, sexbegeisterte Ehefrau gewesen. Dann war sie fast zerbrochen, aber ihre beste Freundin Sandra hatte sie zusammen mit Therapeutinnen aufgefangen. Penny hatte noch einige Jahre lang keinen Mann an sich herangelassen, mit Sandra entwickelte sich jedoch ein intensives lesbisches Verhältnis, das sie auslebten, wenn Sandra sie in Columbus besuchte. Marco akzeptierte, was seine Frau da tat. Er erkannte die Möglichkeit, Penny damit einigermaßen zu stabilisieren. Selbst als die ganze Familie im Weihnachtsurlaub 2010 bei den Robertsons war, ließ er Penny und Sandra ihre körperliche Nähe ausleben.
… Das war auch gut so, für Penny war Sandra der wesentliche Halt. Nach dem Umzug der Familie Robertson hatte es noch bis zum Frühjahr 2013 gedauert, bis sie bereit gewesen war, mit einem Mann zu schlafen. Sandra und Marco bewiesen ihr, wie schön es war, einen Dreier mit ihren besten Freunden zu haben. Daraus hatte sich eine intensive ‚Ehe zu dritt‘ entwickelt, die einige Monate später auf Sandras Wunsch hin beendet wurde. Es war nicht unlogisch gewesen, Sandra wollte von ihrem Ehemann wieder mehr alleine für sich haben.
… Penny hatte das, zartfühlend wie sie war, sofort akzeptiert. Aber die Tür war natürlich nicht zugeschlagen, dass hätte Sandra nicht übers Herz gebracht. Penny und Marco verbrachten weiterhin so manche Nacht miteinander, nur nicht mehr so intensiv wie davor. Und Sandra war nicht selten dabei.
… Als Sandra ab Anfang 2014 wieder anfing, die ‚Kurtisane‘ der Brüder Waldenfels zu spielen, war Penny in den entsprechenden Nächten fast immer in Marcos Bett. Ihre Liebe zueinander hatte in all den Jahren nicht gelitten, im Gegenteil, Penny projizierte vieles, was sie für ihren David empfunden hatte, nun auf Marco. Für sie war er ihr fast wie ein neuer Ehemann. Und Marco versuchte alles, um dem gerecht zu werden, natürlich mit den Einschränkungen, die ihm seine eigene Ehe auferlegte.
… Penny hatte viele Jahre gebraucht, um beim Sex wieder zu der Frau zu werden, die sie vor Davids Tod gewesen war. Aber sie schaffte es. Sie hatte gegenüber ihrer besten Freundin den Vorteil, dass sie niemanden fragen brauchte, ob und mit wem sie ins Bett hüpfen wollte. So hatte sie ab 2014 den einen oder andern One-Night-Stand, wenn sie auf Dienstreise war oder auf einer Veranstaltung. Sie suchte nicht aktiv, sondern ließ es auf sich zukommen. Selten war sie mit einem Mann mehr als einmal zusammen, denn eine ‚echte‘ Affäre kam für sie nicht in Frage. Es war ihr hoch anzurechnen, dass sie keine Irritation in ihre Großfamilie bringen wollte. Ihre vier Kjinder waren voll auf fünf Eltern fixiert, da wäre ein zusätzlicher fremder Mann als höchst störend empfunden worden.
… Zwei- oder dreimal im Jahr fuhr sie in Miriams und Mailins Sexclub. Zu Beginn hatte Marco sich erboten, sie zu begleiten, aber das wollte sie nicht. So sehr sie ihren ‚Zweitehemann‘ liebte, das wollte sie allein erleben. Natürlich erhielt sie von den Besitzerinnen eine ‚Rundumbetreuung‘, vom gemeinsamen Essen über Rundgänge, um sich Appetit zu holen, bis hin zu erotischen Massagen. Und zum Schluss ließ sie sich auf Sex ein, immer mit Angestellten, nie mit Kunden, da konnte sie hinsichtlich Hygiene unbesorgt sein, oft mit Bogdan oder Femi, manchmal auch mit zwei Männern, aber auch mit Narisara, der thailändischen Schwanzfrau.
… „Weißt du, Mailin“, pflegte sie dann beim Abschied zu sagen, „wenn ich zwei Männer gleichzeitig habe, erinnert mich das an die Dreier mit David und Marco, während Sandra zugeschaut hat. Das war einfach perfekt.“
… Und Mailin antwortete daraufhin: „Das ist schön, meine Liebe. Behalte diese Erinnerung unbedingt. Aber warum kommst du nicht mit Marco zu uns? Dann hättest du zumindest ihn beim Dreier dabei.“
… „Nein, Mailin“, lächelte Penny, „er wäre nicht dasselbe. Marco und David zusammen waren ein Traum, die beiden Männer, die ich am meisten geliebt habe. Marco und ein anderer Mann, das wäre nur ein Abklatsch. Ich will lieber die Erinnerung behalten.“
… Dann kam der Tag im Juli 2016, als Penny von ihrer besten Freundin in Faris‘ Bett gezogen wurde. Während Marco sich im Gästezimmer mit seiner Wüstenprinzessin beschäftigte, wurde Penny in den Sex mit dem Scheich einbezogen.
… Natürlich war auch Penny von der Attraktivität des Arabers immer wieder hingerissen gewesen und ja, natürlich hätte sie es schwer gehabt, Aisha zuliebe ‚Nein‘ zu sagen, wenn der sie direkt aufgefordert hätte, aber jetzt hatte sie die Erlaubnis, ihm körperlich näher zu treten. Gerade davor hatte Aisha grünes Licht gegeben, ja sie hatte ihr ein ‚gutes Gelingen’ gewünscht, bevor sie mit Marco im Gästezimmer verschwunden war.
… Jetzt sah sie den drahtigen Araber zum ersten Mal komplett nackt. Sein Pimmel stand schon, der war ziemlich krumm. Aber das war für Penny nicht das Wesentliche. Sein Körper wirkte deutlich jünger als seine siebenundvierzig Jahre, seine Gestalt zeigte kein Gramm überflüssiges Fett. ‚Ganz anders als bei Marco oder früher bei David‘, schoss es ihr durch den Kopf, in Erinnerung an die kleínen Fettpölsterchen bei ihren Männern da und dort.
… Ein wenig gemein war dieser Gedankengang schon, wie ihr sofort klar wurde, aber nun mal Tatsache. Und ohne jetzt weiter nachzudenken, ließ sie sich auf den arabischen Freund ein. Es war für sie ganz erstaunlich, wie gut er ficken konnte.
… Sandra hatte ihr den Vortritt überlassen und nachdem Penny zweimal gekommen war, forderte Sandra jetzt ihr Recht ein.
… Auch ausdauernd war ihr neuer Liebhaber, das hätte Penny nicht für möglich gehalten. Er brachte auch Sandra zu zwei Höhepunkten, dann jedoch musste er gewaltig verschnaufen.
… „Jetzt müssen wir Faris kommen lassen“, sagte Sandra zu Penny, während sie sein Glied in die Hand nahm, das schon nach wenigen Bewegungen erneut steif wurde.
… Faris war wieder zu Atem gekommen. Er lag auf dem Rücken und die beiden Frauen kümmerten sich nun gemeinsam um sein wiedererwachtes Glied.
… „Darf ich ihn mal aus der Nähe anschauen?“ Fragend sah Penny auf.
… „Klar doch!“ Faris grinste vernehmlich.
… Sandra ließ seinen Schwanz los und Penny nahm ihn in ihre Hände, drehte und wendete ihn und sagte schließlich zu ihrer Freundin: „Er ist nicht lang, aber ziemlich dick, und so stark gekrümmt, wie ich es noch nie gesehen habe.“
… Sandra kicherte: „Ja klar. Eben weil er so krumm ist, fickt er so gut. Er stimuliert uns oben in der Muschi, und zwar wahnsinnig intensiv. Das haben wir bei unseren Recherchen gelernt. Da hat Faris einen Startvorteil gegenüber anderen Männern.“
… Amüsiert hatte Faris dem Dialog gelauscht. Er grinste erneut, als er nun sagte: „So, meine Damen, haben Sie meine Fähigkeiten genügend analysiert oder fehlt noch etwas?“
… „Aber sicher fehlt noch was“, war Sandra wieder einmal vorwitzig. Sie kraulte seine Brust, er hielt jedoch ihre Hand fest: „Du hast wunderschöne Hände, weißt du das?“
… Das machte Sandra etwas verlegen: „Hrm“, räusperte sie sich, „es stimmt, ich achte sehr auf genügend Pflege, hauptsächlich wegen Marco. Ich richte meine Hände so her, wie er sie liebt.“
… „Penny meldete sich nun: „Ich habe früher, bevor wir Sandra und Marco kennengelernt haben, auch auf meine Hände geachtet und manchmal auch Nagellack aufgetragen, aber erst durch Sandra habe ich gelernt, wie viele Varianten es bei der Handpflege gibt und wie man die Hände zu ‚Aushängeschildern‘ für den Körper macht. Auch David hat das zu lieben begonnen.“
… „Zeig‘ mal her“, forderte Faris sie auf und nahm ihre ausgestreckte Hand in seine. Er zeichnete mit seinen Fingern die Rundungen ihrer Nägel nach. Beide Frauen variierten die Farben je nach Anlass. Zu Sandras weißen Fingern passten dunkle Farben besser als helle, Pennys karamellfarbene vertrugen ein breiteres Spektrum, von dunkel bis beige oder sogar weiß.
… „Deine Hände sind ebenfalls perfekt, Penny“, meinte Faris, „woher habt ihr beiden Hübschen denn das Wissen darüber?“
… „Ich habe kurz vor Ende meines Studiums einen Schönheitskurs besucht, der war sehr intensiv und hochinteressant. Und im ‚Institut für Sexualtherapie‘, lange her, nicht, Penny, gab es einen Beauty Shop mit Studio. Die Dame dort wusste alles über Farben.“
… „Naja“, kicherte Penny jetzt, „wir haben immerhin ziemlich viel Geld dagelassen. Aber du hast Recht, sie hat uns wirklich gut beraten.“
… Faris schien kurz zu überlegen. „Ganz ehrlich, das war gutangelegtes Geld. Aisha hat sich nie sonderlich mit ihrem Aussehen beschäftigt. Erst als sie vierzig wurde, hat sie begonnen, sich da und dort beraten zu lassen. Und einiges hat sie ja auch von euch aufgeschnappt, wie ich bemerkt habe.“
… „Aber doch nur zu ihrem Vorteil, mein Lieber,“ Sandra sah ihren Liebhaber an, den sie sich im Moment mit ihrer besten Freundin teilte, „und du magst das sicher an ihr.“
… „Natürlich. Ich liebe Aisha für alles, was sie tut. Aber jetzt wieder zu euch, meine Süßen. Sandra hat gesagt, dass jetzt noch etwas fehlt.“
… „Klar doch“, lachte die Angesprochene, „du bist noch nicht gekommen und das müssen wir jetzt nachholen. Wir hatten ja gerade vor, dich zum Höhepunkt zu bringen, als du dich plötzlich unseren Händen gewidmet hast.“
… „Mein Versehen, meine Damen. Ich werde das sofort gutmachen. Wie soll es denn sein?“
… Sandra sah ihre beste Freundin an: „Du entscheidest das, Penny.“
… „Wirklich?“ Penny schien unsicher. „Ich würde Faris gerne reiten, darf ich?“ Sie blickte von Sandra zu Faris und wieder zurück.
… Natürlich hätte Sandra den Schwanz gerne selbst gespürt, aber sofort ließ sie ihrer besten Freundin den Vortritt. „Natürlich, Penny, leg‘ los.“
… „Und du, Faris, bist du einverstanden?“
… „Alles was ihr wollt“, lächelte der, „ihr bestimmt, was wir machen.“
… Zuerst musste sein bestes Stück wieder in Form gebracht werden, denn das Gespräch war nicht geeignet gewesen, diese zu halten. Als das geklappt hatte, schwang sich Penny über Faris‘ Unterleib. „Dann wollen wir das krumme Ding mal in dieser Stellung testen“, sagte sie salopp.
… „Am besten, du sitzt ganz gerade oder ein wenig nach hinten geneigt“, stand Faris ihr bei, „dann spürst du am meisten. Ich drücke dagegen, dass er dir nicht entkommt.“
… Penny nickte, dann konzentrierte sie sich darauf, das dicke Stück in ihre Muschi zu bekommen, die hatte sich ja bereits wieder zusammengezogen. Aber sie war noch nass genug, sodass das nicht so schwer war, und vorsichtig fing sie an, ihren Unterleib an Faris‘ Schaft ab- und aufzubewegen.
… „Wartet mal“, rief Sandra plötzlich, „lasst mich mitmachen. Ich habe Arbeit für Faris.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, holte sie eine Nackenrolle, platzierte sie unter ihm, sodass sein Kopf etwas höher lag und einen Winkel nach hinten bildete. Dann krabbelte sie über ihn drüber, ganz flach kam sie auf seinem Oberkörper zu liegen. Ihr Kitzler passte nun perfekt auf seinen Mund und ihre Zunge erreichte bequem Pennys oberen Schambereich samt Faris‘ Schaft. Im Gleichklang mit Pennys Bewegungen leckte sie nun über die Genitalien der beiden.
… Ihre Oberschenkel umklammerten Faris eine Spur zu fest und ihr Unterleib machte ihm das Atmen schwer, deshalb mussten sie erst ein wenig herumprobieren, bis sie eine für beide bequeme Position gefunden hatten und er beginnen konnte, ihr mit seiner Zunge Genuss zu schenken.
… Allmählich wurde Penny mutiger und legte an Tempo zu. Man hörte sie stöhnen und laut atmen, dazu stieß Sandra gurgelnde Laut aus, nur von Faris nahm man kaum etwas wahr, ein Schnaufen zwischendurch, aber nicht mehr, es ging auch nicht, zu sehr war sein Mund in Sandras Schritt vergraben.
… Die erste, die schließlich kam, war Penny. Ihr Höhepunkt war überraschend schnell da. Sie würde am nächsten Tag erzählen, wie intensiv die Reibung an der oberen Wand ihres Lustkanals gewesen war.
… Sandra hatte das Ereignis herannahen gespürt und ihre Leckdienste intensiviert. Instinktiv hatte Penny sich weiterbewegt und Faris war nun der Nächste, der über die Klippe sprang. Beide Frauen spürten, wie sein Schwanz noch dicker wurde und mächtig pulsierte. Er begann zu spritzen und weiße Schlieren hüllten den Schaft ein.
… Sandra entzog das gute Stück der Fotze ihrer Freundin, umschloss Faris‘ Pimmel mit ihren Lippen und fing an, ihn nach Kräften zu saugen.
… Längst war es zuviel für Faris, sein Höhepunkt hatte ihn gefangen, er röchelte und stöhnte, während er das Gefühl hatte, dass Sandra alles aus seinen Hoden herausholte, was er zu bieten hatte. Er hatte ja bereits erlebt, welch außergewöhnliche Bläserin sie war.
… Dann, als sein Höhepunkt abebbte, besann er sich wieder auf seine ‚Aufgabe‘. Er hatte die Stimulation von Sandras Kitzler unterbrechen müssen, er war abgelenkt gewesen, aber jetzt konzentrierte er sich wieder voll darauf. Und es dauerte noch etwa zwei Minuten, dann erreichte auch Sandra das ersehnte Ziel.
… Später lagen sie zu dritt nebeneinander, Sandra und Penny hatten Faris in die Mitte genommen, wie einen Hahn im Korb.
… Zeitig am nächsten Morgen nutzten sie Sandras und Marcos Ehebett nochmals als Spielwiese und nach weiteren Spielereien im Bad kamen sie mit Unterwäsche und Bademänteln bekleidet ins Wohnzimmer.
… Dort trafen sie auf Aisha und Marco, die sich bereits einen Tee aufgebrüht hatten. Es war Sonntag und noch ziemlich früh. Die Kiinder schliefen vermutlich noch in ihren Zimmern, ebenso die Au-pair-Mädchen.
… Sie waren also unter sich und konnten einander erzählen, was sie erlebt hatten.
… „Deine Frau ist einfach bezaubernd, anders kann ich es nicht beschreiben“, sagte Marco zu seinem arabischen Freund. „Sie ist eine der ganz wenigen Frauen, die ich sofort heiraten würde.“
… „Ach Marco, du machst mich ganz verlegen“, murmelte Aisha, dann lenkte sie ab und erzählte in kurzen Worten, wie schön die Nacht gewesen war. Und schließlich, dass ihr der Einsatz von Marcos Morgenlatte und zu guter Letzt das Intermezzo in der Dusche, als er sie zum Höhepunkt geleckt hatte, besonders gut gefallen hatten.
… Sandra lächelte ihren Mann an: „Ich bin wirklich froh, mein Liebster, dass du mit Aisha so gut zusammengekommen bist. Du weißt ja, wie wichtig mir unsere Augenhöhe ist.“ Leichtfüßig ging sie zu ihrem Mann, der auf dem Sofa saß, und kuschelte sich in seine Arme.
… Während Marco Sandra einen dicken Kuss gab und klarstellte, dass ihre Augenhöhe auch ohne Aisha vollkommen in Ordnung wäre, kam auch Penny zu ihm und wurde auf ebensolche Weise geküsst. Abwechselnd erzählten die beiden nun, wie es mit Faris gewesen war.
… In der Zwischenzeit hatte Aisha sich auf Faris‘ Schoß gesetzt. Der nickte bestätigend und wandte sich an Marco: „Mein Freund, du hast meine Frau vorhin ‚bezaubernd‘ genannt. Ich gebe dir vorbehaltlos recht.“ Zärtlich zog er Aisha an sich und seine Lippen suchten die ihren.
… Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder von ihrem Mund löste. „Ich möchte dieses Kompliment aber zurückgeben. Sandra allein ist schon eine tolles Erlebnis, sicher auch Penny, aber zusammen sind sie wie eine Rakete. Es tut mir leid, aber etwas Besseres fällt mir im Moment nicht ein. Ich hatte noch nie das Vergnügen, mit zwei Frauen im Bett zu sein, nicht einmal während meiner Studentenzeit in Deutschland, und es war eine unglaubliche Erfahrung für mich.“
… „Willkommen im Klub“, schmunzelte Marco, „ja, es ist wundervoll, den Hahn im Korb spielen zu dürfen.“
… „Du Glückspilz“, seufzte Faris als Antwort, „du kannst zwei Frauen im Bett haben, wann immer du willst. Ich hab‘ immer nur eine.“
… Sofort bereute er, was er gesagt hatte, denn er bekam von seiner Frau einen schmerzhaften Rempler mit dem Ellbogen in seine Rippen. „Faris“, rief sie, „was heißt ‚nur eine‘? Ich dachte, die eine sei die Liebe deines Lebens?“
… „Au!“, stöhnte ihr Mann, während die anderen drei zu lachen begannen. „So war das doch nicht gemeint, my love.“
… „So, wirklich?“ Aisha war aufgestanden und hatte sich vor ihm aufgestellt, die Arme in die Hüften gestemmt. „Wie denn dann?“
… Faris hatte sich ebenfalls erhoben und versuchte, sie an sich zu ziehen: „Um Himmels willen, meine Liebste, ich wollte dich nicht kränken. Bitte verzeih‘ mir.“
… Aisha hielt ihn auf Abstand und zierte sich eine Zeitlang, während er noch einige Erklärungen versuchte. Schließlich lächelte sie und sagte: „Okay, ich will mal nicht so sein. Aber ich habe etwas gut bei dir. Ich wünsche mir etwas.“
… Faris schien sehr erleichtert: „Alles, was du willst, mein Liebling.“
… „Wir fliegen doch Morgen nach Paris. Ich möchte dort mit dir einkaufen gehen.“ Aisha sah ihn mit großen Augen an.
… Man sah Faris an, dass ihm das nicht ganz recht war. Aber er wollte zu seinem Wort stehen und stimmte zu. Daraufhin erlaubte sie ihm, dass er seine Arme um sie legte und sie küsste.
… Als die beiden sich getrennt hatten, sah Faris in lachende Gesichter. Auch seine Frau beteiligte sich am allgemeinen Gelächter. Fragend schaute er sie an, aber nicht sie, sondern Sandra klärte ihn auf: „Faris, mein Lieber, du hast anscheinend nicht gemerkt, wie Aisha dich um den Finger gewickelt hat.“
… „Soso“, knurrte er, „das hat sie früher nie gemacht. Offenbar hat sie diesen Unfug bei euch gelernt.“
… Marco mischte sich ins Gespräch: „Ganz sicher hat sie das, mein Freund. Unsere Frauen sind allesamt Hexen und Aisha ist ganz gewiss jetzt auch eine. Damit wirst du leben müssen, aber du kannst es ruhig zugeben, dass dir Aishas Entwicklung gefällt.“
… Während Faris zustimmte und ebenfalls zu lachen begann, merkten sie zunächst nicht, wie die beiden Au-pair-Mädchen plötzlich im Wohnzimmer standen, einen ‚Guten Morgen‘ wünschten und sich in die Küche begaben, um für das Frühstück zu sorgen.
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… Auf Aishas und Faris‘ Wunsch hatten die beiden in diesem Juli auch einen Termin bei Clara Millstedt. Sie wollten die großartige Psychotherapeutin kennenlernen, von der sie schon viel gehört hatten. Über drei Stunden dauerte das Gespräch am vorletzten Samstag, den sie in Deutschland verbrachten, und es war viel mehr ein Kaffeeklatsch denn eine Therapiesitzung.
… Clara hatte sich die Erlaubnis ihres Vorzeigeehepaares eingeholt und erzählte einiges über Sandras und Marcos erfolgreiche Therapie. Sie erläuterte die Regeln ihrer ‚Ehe 2.0‘ und zeigte ihnen auch die neueste Version ihrer Vereinbarung, die den Sex mit Aisha und Faris bereits enthielt.
… Vieles kannten die beiden schon, aber das Ganze aus der Perspektive der Therapeutin zu hören, überwältigte sie. Clara stattete sie auch mit ihren Publikationen und Vortragsmanuskripten aus, die sie über die erfolgreiche Therapie verfasst hatte.
… Es blieb jedoch genug Zeit, um über ihre eigene Situation zu reden. Aisha hatte nachgefragt. „Sandra und Marco haben uns gesagt, dass Sie absolut die Beste sind, Clara“, hatte sie gesagt, „und wenn die beiden das sagen, glauben wir das auch. Meine große Frage ist, ob wir uns richtig verhalten.“
… „Nach den Regeln Ihres Heimatlandes ganz sicher nicht“, schmunzelte Clara darauf, „aber das sollte für Sie nicht entscheidend sein, Aisha. Was Sie hier in Deutschland tun, ist allein Ihre Sache. Eigentlich wäre es das auch in Ras al-Khaimah, aber gegen die dortige Gesetzgebung können Sie nicht angehen.“
… „Unsere Gesetze haben sicher auch ihre Berechtigung“, warf Faris ein.
… „Das ist nicht der Punkt, Faris, das will ich weder positiv noch negativ beurteilen. Meine Aussage gilt ausschließlich ihrer persönlichen Beziehung. Und nach dem, was Sie mir berichtet haben, machen Sie alles richtig. Sie haben geschlechtliche Kontakte zu ihren Freunden geknüpft und Sie haben diese als Mehrwert für Ihre Ehe empfunden. Sie sind lockerer geworden und Ihr ehelicher Sex hat profitiert. Ihre Augenhöhe stimmt auch.“
… „Ja, das hat Sandra auch gemeint.“ Aisha wirkte noch ein wenig unsicher. „Obwohl Faris zwei Frauen hatte und ich nur einen Mann?“
… Clara schmunzelte: „Und? Haben Sie ein Problem damit?“
… Kurz dachte Aisha nach: „Nein, eigentlich nicht, die beiden sind meine engen Freundinnen. Ich gönne es meinem Mann, mit ihnen zu schlafen.“
… „Sehen Sie, meine Liebe“, erwiderte Clara, „es gibt also keinen Grund zur Sorge. Die Anzahl der außerehelichen Partner ist nicht erheblich, ebenso nicht die Anzahl der Abenteuer mit denen. Entscheidend ist, ob Sie sich als Ehemann oder Ehefrau dabei wohlfühlen. Die Differenz darf freilich nicht zu groß werden und vor allem darf es nicht zu einer sogenannten Toleranz führen, die nur noch aus Angst der Aufrechterhaltung der Ehe dient.“
… „Das ist bei uns ganz sicher nicht so“, warf Faris ein.
… „Das habe ich schon herausgefunden.“ Clara hatte ihr attraktives Lächeln aufgesetzt. „Glauben Sie mir, Sie machen alles richtig. Sie haben eine absolut gute eheliche Beziehung. Und wenn Sie in Deutschland sind, genießen Sie ein wenig Abwechslung mit Sandra, Penny und Marco. Entscheiden Sie weiterhin gemeinsam, wann, wie und mit wem Sie Sex haben wollen. Aus meiner Perspektive benötigen Sie keine weiteren Sexpartner, aber das ist natürlich Ihre Entscheidung. Aber was ich Ihnen dringend mitgeben will, ist, dass Sie auch weiterhin alles gemeinsam entscheiden und unternehmen und Alleingänge vermeiden. Und erlauben Sie sich gegenseitig solche auch nicht.“
… Aisha und Faris fanden Clara Millstedt ausgesprochen professionell, und sie konnten alles, was ihnen die Therapeutin an Ratschlägen mitzugeben versuchte, komplett nachvollziehen.
… „Wir werden ganz sicher keine weiteren Sexpartner haben“, sagte Faris nach einer Weile. „Ich werde meine Frau nicht mit irgendwelchen Männern teilen, außer mit Marco, aber der ist unser besonderer Freund. Und ich habe mich seit meiner Hochzeit nie mit anderen Frauen abgegeben. Sandra und Penny sind die einzigen. Da wird es keine weiteren geben.“
… „Mein Lieblingsmann“, ließ sich Aisha nun vernehmen, „alles, was Faris sagt, ist absolut richtig. Wenn wir uns nicht an Ihre Vorgaben hielten, Clara, wie würden wir dann vor Ihnen dastehen?“
… Clara lachte nun: „Meine Lieben, Sie machen das nicht mir zuliebe, sondern es geht nur um Sie beide.“
… „Das ist zwar richtig“, erwiderte Faris, „aber Sie sind derart hilfreich für uns, bitte glauben Sie uns, dass wir Sie nicht enttäuschen wollen.“
… Jetzt lachte Clara laut: „Ach, meine Lieben, ja, ich glaube Ihnen. Aber bitte nochmals, berücksichtigen Sie meine Empfehlungen zum Wohle Ihrer Ehe.“
… Bevor Faris etwas erwidern konnte, erschien Burkhart Millstedt im Wohnzimmer. Er balancierte ein Tablett mit vier Cocktails. „Bin ich richtig?“, fragte er.
… „Perfekt“, antwortete Clara. Dann sagte sie zu ihren arabischen Gästen: „Das ist mein Mann Burkhart. Er freut sich sehr, Sie kennenzulernen. Und jetzt ist Zeit für ein paar Drinks.“
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Heute (Freitag, 30. August 2024)
… Am Montag wird unser diesjähriger Ferienaufenthalt in Kärnten zu Ende sein. Normalerweise pflegen wir samstags oder sonntags zu reisen, aber morgen ist großes Feuerwehrfest in unserem Ort. Wir haben unseren Nachbarn versprochen, in diesem Jahr mitzugehen. Das bäuerliche Ehepaar, deren Ehe wir vor zehn Jahren zu stabilisieren geholfen haben, hat darauf bestanden. Unser beider Náchwuchs wird, soweit anwesend, sich ebenfalls dort vergnügen.
… Ich mache mir aus solchen Veranstaltungen nicht viel, aber Sandra schon und das ist natürlich ausschlaggebend für mich.
… Allein sitze ich im Moment im Wohnzimmer unseres Kärntner Hauses. Alle Familienmitglieder sind ausgeflogen. Ich habe mir nicht gemerkt, wo unsere Kijnder hin sind, aber ich weiß, dass ich mich auf sie verlassen kann. Sie werden spätestens um Mitternacht zuhause sein. Sandra ist nach Klagenfurt gefahren, zu Alexanders künftigen Schwiegereltern. Irgendwas wollen sie und Janas Mutter für die Hochzeit im nächsten Jahr besprechen, keine Ahnung, was.
… Ich brüte über meinen Vorträgen für das kommende Wintersemester. Bettina und ihr Team haben über den Sommer alles vorbereitet und ich bin jetzt dabei, selbst Hand anzulegen, für den Feinschliff sozusagen.
… Diesmal haben wir uns entschieden, anhand von Fallbeispielen zu zeigen, wie gesellschaftspolitisch wichtig die Arbeit guter Ehepaartherapeuten ist, wenn es darum geht, Seitensprünge oder ganze Affären aufzuarbeiten, wichtig für das Gesundheitssystem, wichtig für die Familien und wichtig für den Erhalt der beruflichen Arbeitsleistung Betroffener. Aber ich werde auch Beispiele dafür bringen, wann eine Trennung das bessere Mittel der Wahl ist und wie eine psychologische Betreuung des zurückbleibenden Partners und eventuell der Kiinder erfolgreich gestaltet werden kann. Denn es kommt auch vor, dass einer der Ehepartner sich neu verliebt hat und keine Rettung seiner Ehe möglich oder gewollt ist.
… Mein Team hat eine ganze Anzahl spektakulärer Fälle aus unserem riesigen Archiv herausgesucht und ich bin nun dabei, noch etwas zu filtern. Sobald die deutsche Version steht, erzeugt mein Büro mit Hilfe von Korrespondenten in den USA eine englischsprachige Version. Da mittlerweile zwei Drittel meiner Vorträge auf Englisch gehalten werden, überlege ich schon seit einiger Zeit, ob nicht das Original gleich in Englisch erstellt werden sollte. Aber vermutlich wird es noch eine Zeit dauern, bis ich mich dazu durchringen kann.
… Ich höre Geräusche im Treppenaufgang vor der Eingangstür und schaue nach. Aber es ist nur der Wind. Das alte Haus gibt oft irgendwelche Geräusche von sich, das ist etwas, was man einfach akzeptieren muss. Man gewöhnt sich daran und es stört eigentlich niemanden von uns.
… Nun nimmt die Familie meine Gedanken ein. Unsere ‚Amerikaner‘ werden schon morgen in Deutschland landen und vor uns zuhause sein. Dominic wird knapp zwei Wochen später wieder aufbrechen. Im Sommer ist ein Schreiben von der Kochschule in Lyon gekommen. Die hat positiv reagiert und ihm einen Platz angeboten.
… Der Brief ist im Rahmen unseres Nachsendeauftrags nach Kärnten überstellt worden, weshalb wir ihn erst eine Woche später erhalten haben. Dominic hat gejubelt, als wir ihm den Brief über WhatsApp gezeigt haben.
… Wir werden Dominic also ‚verlieren‘, zumindest unsere ‚Muttertiere‘ Sandra und Penny haben dieses Gefühl geäußert. Dafür werden wir ein ‚neues’ Kiind unter unsere Fittiche bekommen. Es ist Samad Abt el-Mansur, das dritte Kijnd unserer arabischen Freunde Aisha und Faris. Er ist jetzt zweiundzwanzig, hat sein Abitur vor drei Jahren mit sehr gutem Erfolg gemacht und nach seinem Militärdienst zwei Jahre am Medizinischen Kolleg von Ras al-Khaimah studiert. Er will Chirurg werden, das wissen wir seit letztem Jahr. Ich habe daraufhin zwei WhatsApp-Telefonate mit Burkhart Millstedt organisiert, eines im Januar und ein weiteres im April.
… Burkhart ist seit vier Jahren im Ruhestand, ist aber immer noch einer der anerkanntesten Mikrochirurgen Europas. Nach dem Tod seiner Frau, die für ihn einfach alles im Leben war, hat er sich Schritt für Schritt zurückgezogen. Mittlerweile operiert er nicht mehr selbst, ist aber nicht selten mit seinen Ratschlägen im Operationssaal anwesend. Er hat Samads Interesse für sein Spezialgebiet geweckt. Der hat ja schon länger die Idee gehabt, in Deutschland weiterzustudieren. Jetzt will er dasselbe werden wie Burkhard und ist seinen Eltern dementsprechend in den Ohren gelegen.
… Aisha und Faris ist sichtlich unangenehm gewesen, dass wir nun auch ihrem zweiten Sohn Quartier angeboten haben, denn ein Studium bei Professor Millstedts Nachfolger würde genau das nahelegen. Aber schnell haben wir ihnen klarmachen können, dass wir das sehr gerne tun würden, schließlich wären Freunde dafür da.
… Besprochen haben wird das während unseres Aufenthalts in Ras al-Khaimah anlässlich Valentinas und Barans Hochzeit. Auch mit Mayla, Aishas und Faris‘ jüngster Tóchter, haben wir auf ihren Wunsch hin ein langes Gespräch geführt. Sie ist jetzt neunzehn Jahre ált und zu einer intelligenten jungen Frau herangereift, von ihren pubertären Allüren sieht man keine Spur mehr. Sie ist unglaublich attraktiv, fast eine jüngere Ausgabe von Aisha, und der besondere Liebling ihres Váters.
… Sie hat gerade ihr Abitur mit Bestnoten gemacht, Deutsch und Englisch spricht sie fließend. Sie möchte nun ein freiwilliges Jahr Sozialdienst leisten, in jenem Krankenhaus, das aufgrund des Engagements ihrer Mutter zur Ausbildungseinrichtung für angehende Schwestern und Pflegerinnen geworden ist.
… Danach möchte sie ein Wirtschaftsstudium in Deutschland absolvieren, ähnlich wie ihr Váter, und selbstverständlich haben wir ihr angeboten, bei uns zu wohnen. Die junge Dame ist vor Freude im Zimmer herumgehopst, aber ihre Eltern sind, genau wie bei Samad, skeptisch gewesen.
… Schließlich habe ich den Punkt getroffen: „Meine Lieben“, habe ich zu unseren arabischen Freunden gesagt, „es ist grundsätzlich eure Entscheidung, ob ihr eurer Tóchter ein Studium in Deutschland gestattet. Aber wenn ihr das tut, dann ist es völlig klar, dass sie bei uns wohnt. Ihr wisst, dass ihr sie völlig unbesorgt in unsere Obhut geben könnt, und gerade das sollte euch doch die Entscheidung einfach machen.“
… Während Aisha und Faris noch darüber nachgedacht haben, habe ich nachgesetzt: „Wir haben ja noch ein ganzes Jahr Zeit, bis es soweit ist. Aber denkt daran, besonders du, Aisha, das wäre eine Gelegenheit, um eurer Tóchter die Chance zu geben, eine selbstbestimmte, gut ausgebildete junge Akademikerin zu werden, alles, wofür du dein Leben lang eingestanden bist, meine Liebe.“
… Und dieses Argument ist schließlich nicht zu schlagen gewesen.
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Damals (September 2016)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Das Wintersemester 2016 begann mit einer Reise nach Nordamerika. In der vorletzten Septemberwoche flogen Sandra und Marco zunächst nach Kanada zu Recherchen und Gesprächen, zehn Tage später dann ging es in die USA, wo auch die ersten Vorträge anstanden.
… Ihr erstes Ziel war Calgary, wo sie in einem Hotel untergebracht waren, das über großzügige Sportanlagen verfügte. Das waren perfekte Voraussetzungen für Sandras und Marcos morgendliches Ausdauertraining, aber anscheinend auch für diverse Sportmannschaften. Einige nutzten das Hotel offensichtlich als Trainingslager oder zur Vorbereitung auf diverse Wettbewerbe.
… Besonders ein Team fiel ihnen auf. Es waren durchtrainierte junge Männer in schwarzgelben Trainingsanzügen. Wie sich später herausstellte, waren sie zu Gast in Calgary. Sie studierten an einem College, dessen Eishockeymannschaft sie angehörten.
… „Das erfuhren Sandra und Marco, als sie freitags am späteren Nachmittag nach sehr intensiven Gesprächen an der hiesigen psychologischen Fakultät kurzfristig entschieden hatten, nicht in ihrer Suite weiterzuarbeiten, sondern in die Hotelbar zu gehen, wo Tanzmusik angekündigt war.
… Die Tische in der Bar waren gut besetzt, die Eishockeyspieler belegten mehrere davon und am Tresen lehnten einige von ihnen. Auf der Tanzfläche drehten sich nur zwei Paare und Sandra und Marco gesellten sich dazu, nachdem sie dem Barmann ihre Bestellung aufgegeben hatten.
… Als sie zurückkamen und an ihren Cocktails nippten, wurden sie von einem der jungen Männer angesprochen. Es war nicht zu übersehen, dass die ganze Mannschaft Sandra anglotzte und einige sie sogar mit den Augen zu verschlingen schienen.
… Irgendwie freute sich Marco darüber. Sandra war gar nicht erotisch angezogen, sie hatte bequeme geschäftsmäßige Kleidung an, eine Jacke und einen Rock, der bis zu ihren Knien reichte, aber ihre blendende Figur fiel auf. ‚Eigentlich wie immer“, dachte Marco für sich, ‚wenn sie in eine Bar kommt. Obwohl sie mittlerweile über fünfundvierzig ist, hat sich das nicht geändert.‘ Das machte ihn sehr stolz auf sie. Aber er wusste auch, dass solche Momente für seine Frau wichtig waren. Seit jeher hatte ihr das Älterwerden zu schaffen gemacht, ganz anders als ihm, und sie konnte ‚dahinschmelzen‘, wenn man ihr zeigte, wie begehrenswert sie immer noch war.
… Und das war genau jetzt der Fall. Sandra hatte kurz erzählt, woher sie kamen und was sie nach Calgary geführt hatte, natürlich ohne Einzelheiten preiszugeben.
… Und die Jungs begannen sich für sie zu interessieren. Oft hatte Marco in Nordamerika die Erfahrung gemacht, dass ihre Herkunft aus Europa, ja speziell aus Deutschland, sie für ihre Gesprächspartner interessant machte. Die jungen Männer fragten nach ihrem Namen und bereitwillig erzählten sie der attraktiven deutschen Frau von sich. Sie kamen aus Guelph, einer Stadt in der Nähe von Toronto, und sie bereiteten sich auf ein wichtiges Spiel in der Collegeliga vor, dass zwei Tage später, am Sonntag, hier in Calgary stattfinden sollte.
… „Maybe you want to watch the game?”, fragte einer, der sich später als Mannschaftsführer herausstellen sollte. Mittlerweile war sie von allen fünf jungen Männern, die am Tresen gestanden hatten, eingekreist.
… Sandra drehte sich zu ihrem Mann um und sah ihn fragend an.
… „Sorry, guys“, mischte der sich nun ins Gespräch, „we are leaving Sunday morning.“
… Alle fünf blickten Marco an. Einer schien besonders vorlaut und wandte sich an Sandra: „You are overwhelmingly attractive, Sandra. Is this your husband? Maybe you can tear yourself away from him and spend a nice evening with me and my friends?”
… Das war reichlich frech. Fast musste Marco schmunzeln, aber er sagte nichts, er wollte abwarten, wie Sandra sich verhalten würde.
… Und die antwortete ganz locker und grinste dabei: „Why should I, little boy? Yes, this is my husband Marco, and he’s all the world for me. There is no use in coming with you, got it, boy?”
… Schadenfreude spiegelte sich in den Gesichtern seiner Kameraden und sie begannen zu lachen. Der reagierte ziemlich belämmert: „I’m really sorry, ma’am. I didn’t want to insult you, nor your husband.”
… „Oh, boy“, reagierte Sandra darauf, „you needn’t apologize. I find you attractive too. But maybe you are too young to come with me.”
… Wieder lachten seine Kameraden und er wollte gerade protestieren, da legte Sandra ihm einen Finger auf die Lippen: „Schhhhhh, boy. You seem pretty young. Let’s continue in five years.“
… Der Búrsche entschuldigte sich nochmals. Insgesamt war nicht zu verkennen, dass die Jungs sich ausgesucht höflich verhielten. Sie schienen gut erzogen zu sein. Sandra und Marco erfuhren noch, dass sie knapp über zwanzig waren, im Internat wohnten und nur zu den Ferien nach Hause kamen. Ihr Tagesablauf war bestimmt von ihrem Studium und vom Sport, sie hatten täglich zu trainieren und kaum Freizeit. Marco wusste, dass das nicht unüblich für nordamerikanische Universitäten und Colleges war. Eine solche Lebensweise verhinderte meist, dass die Studenten über die Stränge schlugen, wenngleich Derartiges natürlich schon ab und zu vorkam.
… Ihr Trainer hatte sie massiv unter der Knute. Sie waren seit zwei Tagen im Hotel, Alkohol war strikt verboten und normalerweise mussten sie um neun Uhr abends in ihren Zimmern sein. Nur an diesem Abend gab es eine Ausnahme, Zapfenstreich war erst um halb elf.
… Marco erkannte, wie Sandra das Gespräch mit den Jungs genoss, vor allem, bei ihnen im Mittelpunkt zu stehen. Sie hatte eine Runde Cocktails spendiert, antialkoholische selbstverständlich, und auch für Marco und sich selbst solche geordert.
… Marco war damit zufrieden, Sandra hatte sich offensichtlich gut im Griff. Trotzdem war nicht zu verkennen, wie sehr ihr die fünf Studenten gefielen. Alle waren größer als er und überragten Sandra um Haupteslänge. Sie hatten breite Schultern und ihre T-Shirts spannten über ihren Schultern und Brustkörben, Eishockeyspieler eben. Natürlich wirkten sie auf Sandra attraktiv, das war ihr nicht zu verdenken. Und einer von ihnen war schwarz und der erinnerte sie augenscheinlich an David.
… Um Sandra da rauszuholen, nahm er sie bei der Hand und führte sie erneut auf die Tanzfläche. Sie tanzten zu irgendeinem Oldie einen Foxtrott und Sandra schmiegte sich ganz dicht an ihren Mann. Offenbar wollte sie den Jungs zeigen, wohin sie gehörte.
… Mit einem kurzen Blick in den Raum stellte Marco fest, dass nicht nur die fünf an der Bar, die nun ganz still waren, sondern auch der Rest der Mannschaft an den Tischen aufmerksam Sandras und Marcos Tanzschritte verfolgten.
… Sandra schien das ebenfalls aufgefallen zu sein, sie schmiegte sich an ihren Mann und küsste ihn das eine und andere Mal.
… Marco gefiel das natürlich, er wusste, dass Sandra bedingungslos zu ihm stand. Trotzdem war er nun ein kleín wenig argwöhnisch. Er kannte Sandra in- und auswendig, deshalb schien sie ihm doch etwas zu streichelweich. Sie machte den Eindruck, als hätte sie etwas auf dem Herzen.
… „Du möchtest doch etwas von mir, Liebling, nicht wahr?“ Sie tanzten nun zu einem Blues, ganz langsam drehten sie sich, als Sandra ihn plötzlich an ihre Wette erinnerte.
… „Du weißt doch sicher noch, wer Eugen Stringer ist, mein Liebling?“
… Marco hatte diese Wette tatsächlich vergessen. Ihre Freundin, die Juristin Thea Wenders, Chefin der Rechtsabteilung bei Waldenfels, hatte bei der Feier anlässlich der Eröffnung von Arthur Heusers eigener Notariatskanzlei den Richter Eugen Stringer kennengelernt. Sandra hatte geholfen, die beiden zusammenzuführen.
… Thea und Eugen waren ein Paar geworden. Das war vor fünfzehn Monaten gewesen. Für Sandra war völlig klar, dass diese Beziehung halten würde, aber Marco war skeptisch gewesen, weshalb er ihr zuliebe einer Wette zugestimmt hatte. Vor zwei Monaten nun, im Juli, hatte er einräumen müssen, die Wette verloren zu haben, denn Theas und Eugens Beziehung hatte sich sehr gut entwickelt. Marco war natürlich klar gewesen, dass er niemals gegen Sandra hätte wetten dürfen, denn Sandra hatte nun einen Wunsch frei, ganz egal, wie dieser aussehen würde.
… Sandra grinste: „Ich sehe, dass du dich erinnerst, mein Liebster.“ Sie tanzten jetzt einen langsamen Walzer und der gab Raum für das weitere Gespräch.
… Marco musste das zugeben, aber ganz wohl war ihm nicht dabei. „Was stellst du dir denn vor?“, fragte er sie, etwas unsicher.
… „Statt einer Antwort ließ Sandra ihn los, ging zum Tresen und wechselte einige Worte mit dem Barmann. Marco beobachtete, wie mindestens fünfzehn Augenpaare ihren Schritten folgten. Er würde wirklich auf sie aufpassen müssen.
… Sandra kam zurück, als die Beatles aus dem Lautsprecher erklangen. Es war „Hey Jude“ und Sandra schmiegte sich an ihren Mann, als sie nun zu diesem Schmusesong tanzten.
… „Mein Wunsch ist etwas ungewöhnlich. Und wir haben vereinbart, dass du nicht böse darüber sein darfst.“ Sandra hatte ihren Mund ganz nah an Marcos Ohr gebracht und geflüstert. Dann blieb sie still, während sie sich engumschlungen zu den Beatles drehten.
… Ein wenig ungeduldig fragte Marco erneut nach: „Also was ist?“
… Sandra sah ihrem Mann jetzt in die Augen. Sie küsste ihn intensiv und sagte dann: „Wir haben gelernt, mein Liebling, unsere Wünsche zu äußern. Ich habe jetzt einen, aber wenn du dagegen bist, dann sag‘ das bitte ganz deutlich, unbedingt bitte. So, wie Clara uns das gelehrt hat.“
… Sie blieben eine Weile still, dann erklang ‚Nowhere Man‘. Sandra hatte offensichtlich eine Beatles-Session in Auftrag gegeben.
… „Deute ich deinen Wunsch richtig?“ Marco ahnte bereits, worauf seine Frau hinauswollte.
… „Du bist schon dabei, es zu erraten“, sagte sie, „aufgrund meiner gewonnenen Wette ist mein Wunsch, diese Eishockeyspieler auszuprobieren.“
… Das hatte Marco bereits vermutet. Die Jungs waren höflich, sauber, durchtrainiert und vermutlich sehr ausdauernd. Er konnte das beinahe nachvollziehen. „Also ein Gangbang?“, fragte er nach. „Aber das sind vermutlich mehr als fünfzehn.“
… „Ach, mein Liebster, doch nicht alle. Nur die fünf, mit denen ich mich an der Theke unterhalten habe. Die reichen mir. Und ja, ein Gangbang würde mir gefallen.“
… Zunächst war Marco konsterniert, aber dann begann er nachzudenken. Seit ihrer Therapie, also seit fast zwölf Jahren, war es nicht mehr vorgekommen, dass Sandra von sich aus den Wunsch zu einem Fremdsex geäußert hatte, ausgenommen natürlich mit Penny und David, aber die gehörten ja zur Familie. Trotz ihres bekannten Faibles für Abenteuer und ihrer Penisphantasien hatte sie sich immer im Griff gehabt. Alles, was Sandra in dieser Hinsicht erlebt hatte, und genaugenommen war das überschaubar wenig, war letzten Endes von ihm initiiert worden, natürlich mit dem Ziel, ihr Genuss zu verschaffen, Claras berühmtes ‚Ventil‘, aber er war die treibende Kraft gewesen.
… Nun war er erstmals mit einem diesbezüglichen Wunsch Sandras konfrontiert, der initial von ihr kam, nicht von ihm. „Ehrlich, meine Luststute? Ein Gangbang?“
… Sandra sah ihren Mann aufmerksam an. Er schien nicht abgeneigt zu sein, ihren Wunsch zu erfüllen. Das erkannte sie an der Zärtlichkeit, mit der er sie ‚Luststute‘ genannt hatte.
… „Irgendwie ist es merkwürdig”, meinte sie, beim Tanzen an ihn geschmiegt, „dass ich mir diesmal etwas selbst wünsche. Ist das auch wirklich richtig? Bitte sag‘ ‚Nein‘, dann ist das Thema erledigt.“
… Marco lächelte sie an, während er sie ganz eng an sich gepresst hielt. Also würde das nächste ‚Ventil‘ für Sandra wieder ein Gangbang werden. Er ließ sich das daraus folgende Szenario durch den Kopf gehen. Er würde die fünf Náchwuchs-Eishockeyspieler in ihre Hotelsuite bitten, soweit war das klar, er würde einige Regeln vorgeben, auch gut. Aber er war unsicher hinsichtlich Sandras Unversehrtheit. Anders als bei ihren beiden bisherigen Gangbangs würde sich dieser nicht in einem behüteten Raum abspielen, kontrolliert von erfahrenen Veranstalterinnen mit entsprechenden Möglichkeiten zur Sicherstellung von Sandras Schutz. Bei diesem Gangbang würde es nur ihn, Marco, geben und körperlich würde er keine Chance zur Durchsetzung seiner Regeln haben.
… Im Prinzip wäre Sandra den fünf Athleten ausgeliefert, andererseits aber wusste Marco, dass junge Sportler gerade in Nordamerika dazu erzogen waren, diszipliniert zu sein. Sie hielten sich an definierte Regeln und waren in der Lage, sich auch in sehr emotionalen Situationen unterzuordnen. In dieser Hinsicht tickten sie anders als gleichaltrige Studenten in Europa.
… Fast ein wenig bange war es Sandra zumute, als sie sich ganz still von Marco über die Tanzfläche führen ließ. Zwei weitere Lieder der Beatles waren erklungen, als ihr Mann sich nun vernehmen ließ: „Es ist eigentlich schön für mich, dass du auch einmal einen Wunsch äußerst“, sagte er.
… Sandra fühlte grenzenlose Zuneigung für ihren Mann: „Ich will nicht … du sollst nicht …“, begann sie, aber da kam Marco ihr bereits zuvor: „Ich weiß doch, meine Liebste. Du willst nicht, dass ich zustimme, du fühlst dich als Opfer deiner eigenen Courage, denn du bist mit deinem Wunsch vorgeprescht.“
… So war es auch. Sandra fühlte sich deswegen unwohl, es war ihr bewusst, dass der Gaul ihrer Abenteuerlust mit ihr durchgegangen war. Sie kannte jedoch die Gedanken ihres Mannes und war sehr froh, dass er genau diese Gedanken hatte. Er würde ihr ihren Vorstoß nicht übelnehmen.
… Deshalb hörte sie jetzt genau zu, als Marco fortfuhr: „Ein Gangbang ist für unsere Liebe völlig unproblematisch, das haben wir ja schon erlebt, meine Liebste. Du brauchst wegen deines Wunsches keine Angst zu haben. Ich stehe zu meinem Wort. Ich habe die Wette verloren, das freut mich sehr für unsere Freundin Thea, und ich werde deinen Wunsch erfüllen. Ich sehe das als ‚Ventil‘ für deine Abenteuerlust und deine Experimentierfreudigkeit. Wahrscheinlich kriegst du dabei auch einige schöne Pimmel zu sehen. Wir werden uns, wenn wir fertig getanzt haben, mit deinen potenziellen Liebhabern an einen Tisch setzen und alles klar machen. Ist das okay für dich, mein kleíner Liebling?“
… Sehr zärtlich hatte Marco seine letzten Worte an Sandra gerichtet und sie war wirklich hingerissen. Während jetzt der letzte der von ihr beauftragten Beatles-Songs aus dem Lautsprecher kam, überlegte Sandra intensiv, ob sie Marcos Großzügigkeit wirklich annehmen konnte.
… ‚Let it be‘ war einer ihrer absoluten Lieblingshits, der jetzt aus dem Lautsprecher säuselte. Sie tanzten nun auf dem Fleck und Marco sorgte für eine leichte Drehung. Sandra dachte darüber nach, wie oft sie schon zu dieser unsterblichen Musik der Beatles getanzt hatten.
… Ihr wurde irgendwie eigenartig ums Herz und deshalb sagte sie leise zu ihrem Mann: „Bitte, mein Liebling, warum sagst du nicht ‚Nein‘?“
… Sie sah in sein Gesicht und sah sein Lächeln. „Weil du das gar nicht willst“, erwiderte er, „und weil ich dir dein ‚Ventil‘ verschaffen will.“
… Sie spürte aufgrund ihrer Empathie ganz deutlich, dass er so empfand. Also gab sie in ihrem Inneren nach. „Okay, Liebster, ich mache es, wenn du es wirklich möchtest.“
… „So ist es brav, meine kleíne geile Stute.“
… Sandra fühlte sich wohl bei dieser zärtlich hervorgebrachten Anrede, dann wurde sie von ihrem Mann zurück zum Tresen der Bar geführt. Sie merkte, dass der Song zu Ende gespielt war und mindestens fünfzehn Augenpaare jede ihrer Bewegungen verfolgten. Und irgendwie gefiel ihr das.
An unsere verehrte Leserschaft,
vorhin haben wir die Fortsetzung hochgeladen, für alle, die unsere Geschichte gerne weiterlesen wollen. Viel Spaß mit dem 78. Teil.
Wie bereits angekündigt, werden wir auch für den nächsten Teil höchstwahrscheinlich vierzehn Tage benötigen. Er wird also vermutlich am Samstag, 28. September erscheinen.
Ein schönes Herbstwochenende
wünschen der Kanzler und seine Ehefrau samt Team
geile Geschichte, suche jemanden mit dem ich mich darüber austauschen, auch generell über Sex mit anderen etwas reiferen Personen
Vielen Dank für die positive Beurteilung unserer Geschichte. Sie können uns gerne dazu anschreiben, sofern Sie nicht jener „spammende“ Tom sind, der sich an anderer Stelle an den wirren Inzestbeiträgen beteiligt hat. Unsere Mailadresse finden Sie unter dem 59. Teil.
Beste Grüße vom Kanzler