Ehepaar auf Abwegen, 61. Teil

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Ehepaar auf Abwegen, 61. Teil
Damals (September bis Dezember 2010)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Das Mobiltelefon auf Marcos Nachtschränkchen schrillte. Er hatte es immer auf höchste Lautstärke eingestellt, damit es auch bei Gesprächslärm nicht zu überhören war. Dadurch wirkte es in der Nacht besonders laut.
… Marco grunzte, während er langsam aufwachte. Noch im Halbschlaf nahm er das Telefon an sich und drückte die grüne Taste.
… „Marco?“ Eine aufgeregte Stimme blökte in den Hörer.
… „Natürlich, wer sonst?“ Das Display zeigte Pennys Váter an und die Uhr auf dem Nachttisch drei Uhr morgens.
… „Entschuldige, dass ich dich wecke, bei euch ist es ja mitten in der Nacht. Ein Unglück ist geschehen und Penny hat gesagt, dass ich euch sofort informieren soll.“
… „Penny?“ Hellwach war Marco plötzlich und kerzengerade saß er nun im Bett. „Was ist mit Penny?“
… „Mit Penny? Gar nichts. Es ist David. Er ist zusammengebrochen und bewusstlos.“
… Jetzt schien Feuer am Dach. Sandra schreckte hoch, offenbar jetzt durch Marcos Lautstärke auch geweckt. „Was ist denn los?“
… „Erzähl‘ mir, was passiert ist.“ Marco hatte sich etwas gefangen und zu seiner noch schlaftrunkenen Frau sagte er: „Komm’ her mein Liebling.“ Er nahm sie in den Arm und drückte die Lautsprechertaste.
… „David ist wie normal gegen fünf aus dem Büro gekommen, unsere Zeit, müsst ihr wissen“, erklärte Pennys Váter.
… „Ja, ja“, erwiderte Marco ungeduldig, „das ist für uns klar. Mach’ weiter!“
… „David ist aus dem Werkstor getreten, um zu seinem Parkplatz zu gehen. Da ist ein Radfahrer gekommen, der hat ihn nicht gesehen und ist in ihn hineingefahren. Für sich gesehen nicht tragisch, aber David ist umgefallen und nicht mehr aufgestanden. Das war sehr seltsam, denn David war bewusstlos. Der Notarzt der Firma war schnell da und hat ihn sofort ins Hospital überstellen lassen.“
… „Wie geht’s ihm jetzt?“
… „Das wissen wir nicht so genau. Er liegt auf der Intensivstation und Penny ist sofort zu ihm gefahren und weicht nicht von seinem Bett. Davids Eltern und ich kümmern uns um sie.“
… „Ja, bitte macht das weiter. Was ist mit den Kiindern?“
… „Die sind zu Hause. Meine Frau ist bei ihnen und das georgische Ehepaar ist ja auch noch da.“
… Sandra und Marco sahen einander an. Tränen begannen aus Sandras Augen zu perlen und er zog sie eng an sich. Nichts in dieser Situation war wichtiger, nur der Zustand ihres besten Freundes. Ja, und das Elend, in dem Penny stecken musste. Marco bedankte sich bei Pennys Váter und bat um weitere Informationen, sobald diese vorlägen.
… „Ich muss sofort zu Penny.“ Sandra brachte diesen Satz heraus, während sie an der Schulter ihres Mannes weinte.
… „Ja, mein Mädchen, wir schauen, was wir organisieren können. Du fliegst so schnell, wie es geht.“
… An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken, nur ein wenig dösen konnten sie. Bereits früh am Morgen meldete Marco sich bei Andrea und gab ihr die Anweisung, alle Termine an diesem Freitag, den 3. September, sowie am Beginn der folgenden Woche wegen eines Notfalls zu verschieben. Andrea seufzte, aber in solchen Aufgaben hatte sie bereits viel Übung.
… Dann holte er Paula aus dem Bett und erzählte ihr, was vorgefallen war. Er bat, Sandra bei ihrem Chef zu entschuldigen, sie müsste so bald wie möglich nach Columbus fliegen.
… Erwartungsgemäß reagierte Paula sehr betroffen, dann fasste sie sich: „Ich regle das mit Sandra und mit dem Flug. Und ich komme vormittags zu euch, dann besprechen wir alles.“
… So geschah es dann auch. Die Waldenfels‘sche Cheflimousine mit Karl am Steuer traf gegen elf Uhr ein, als die Kijnder in Schúle und Kijndergarten waren. Paula und ihr Pápa Heinrich entstiegen dem Auto und trafen im Wohnzimmer auf eine sehr nervöse Sandra, deren Mutter sie vergeblich zu beruhigen versuchte. Marco kam aus der Küche, wo er gerade Kaffee kochte, und Paula sagte zu ihm, dass sie ihm helfen würde. „Und Hildegard wird in einer Stunde zu uns stoßen, mit genügend Pizza. Fürs Mittagessen habt ihr garantiert keinen Kopf und eure beiden neuen Au-pair kommen ja erst in einigen Tagen.“
… Marco nickte gedankenverloren: „Wir denken dauernd an Penny und David. Es ist furchtbar.“
… „Ganz ruhig, lieber Freund“, redete Paula beruhigend auf ihn ein. Sonst war immer Marco der, der als gelassener Problemlöser auftrat, aber diesmal war ihm das nicht möglich.
… Als die beiden, beladen mit Kaffeekanne und Geschirr, das Wohnzimmer betraten, saßen Gerda und ihre Tóchter auf dem Sofa und Gerda hielt Sandra im Arm. Heinrich Waldenfels hatte es sich in einem der Sessel bequem gemacht und fragte nun: „Hast du einen neuen Stand, Marco? Wie schaut’s mit David aus?“
… „Vermutlich unverändert, Heinrich. Ich habe mit Pennys Váter vereinbart, dass er uns auf dem Laufenden hält.“
… Dann wurde darüber gesprochen, wie mit der Situation umzugehen war. Für alle Anwesenden schien es legitim, dass Sandra schnellstmöglich nach Columbus fliegen würde, um ihrer besten Freundin beizustehen. Paula berichtete ihnen, dass sie Sandras Abteilungsleiter bereits angewiesen hatte, deren Aufgaben anderweitig zu verteilen.
… „Hast du schon fertig gepackt, Sandra?“, ließ sich Heinrich jetzt vernehmen. Du wirst nämlich noch heute Nachmittag abfliegen. Karl wird dich zum Flughafen bringen.“
… Sandra schaute Heinrich groß an. Marco dachte kurz daran, wie seine Frau von Heinrich und dessen Bruder Alfred als deren Kurtisane durchgevögelt worden war, dann verdrängte er diese Bilder und konzentrierte sich wieder auf die aktuelle Situation: „Wie kannst du das wissen? Wir haben noch keine Rückmeldung zu den Flugdaten.“
… „Kriegst du auch nicht“, antwortete Heinrich bedächtig, „Paula hat die Reisestelle gar nicht involviert. Wir machen das mit dem Flugdienst.“
… Der Flugdienst besaß drei Düsenjets, die eine große Reichweite hatten, und beförderte Geschäftsleute diskret zu allen Zielen dieser Welt. Der Eigentümer war ein Schulfreund von Heinrich und die Brüder hatten sich ab und zu dessen Service bedient.
… „Eure Flüge nach Columbus und zurück wird der Flugdienst übernehmen. Wir haben erreicht, dass sie umdisponieren und Sandra kann heute schon fliegen. Und bevor irgendeine Frage auftaucht, Alfred und ich übernehmen die Kosten. Wir ziehen das über das Budget des Aufsichtsrats.“
… Das war viel zu großzügig, jedoch ließ Heinrich keinen Widerspruch aufkommen. Also flog Sandra als einzige Passagierin in einem kleínen Jet der Luxusklasse nach Columbus. Dort landete sie sehr spät am Abend desselben Tages und ließ sich sofort zum Krankenhaus fahren. Vor der Intensivstation fand sie zunächst Davids Mutter, die sie stumm umarmte, und dann hinter der Schleuse eine übermüdete und verzweifelte Penny am Bett ihres Mannes, der unverändert im Koma lag. Nach einer langen Umarmung blieb sie an Davids Bett, Penny fest an sich gedrückt, und schließlich gelang es ihr mit sanftem Zwang, ihre beste Freundin nach Hause zu lotsen.
… Davids Zustand veränderte sich während der darauffolgenden Woche nicht, unverändert blieb er ohne Bewusstsein. Sandra telefonierte mit ihrem Mann täglich und schickte auch einige Fotos von David. Penny war sehr dankbar, dass Sandra bei ihr war und sie praktisch nicht aus den Augen ließ. Sandra sorgte auch dafür, dass Penny wieder genügend Schlaf bekam, sie blieb nachts bei ihr und kuschelte mit ihr im Doppelbett. Jeden Tag fuhr sie Penny zum Krankenhaus und blieb bei ihr in Davids Zimmer, sprach mit den Ärzten und brachte sie wieder heim. Unterstützt wurde sie dabei von Davids Eltern. Gemeinsam mit Pennys Mutter und dem georgischen Ehepaar sorgte sie auch dafür, dass sich Penny zumindest ein wenig wieder mit ihren Kjndern beschäftigte.
… Den beiden Siebenjährigen, Yannik und Natalie, erzählte sie in schonender Weise ein klein wenig über den Zustand ihres Váters, beim fünfjährigen Dominic und der dreijährigen Charlotte vermied sie das allerdings.
… Sandra musste sich fast ununterbrochen zusammenreißen, um für ihre beste Freundin eine Stütze sein zu können. Auch sie nahm Davids Zustands extrem mit. Sie fühlte sich unbeschreiblich elend, aber sie fand Trost bei Pennys Eltern. Die beiden waren enorm starke Persönlichkeiten, was sie in dieser Situation täglich unter Beweis stellten.
… Und immer wichtiger für Sandra wurden ihre Telefonate mit Marco, der ihr Mut zusprach. Sie hatte schon am zweiten Tag angefangen, ihren Mann zu vermissen, und das Gefühl wurde jeden Tag stärker. Sie hatte ihm ja nicht allzu viel zu berichten, außer dass gegen Ende der zweiten Septemberwoche ein Lichtblick aufzuflackern schien. Davids Hände bewegten sich und er murmelte einige Worte, aber nach zehn Minuten war das wieder vorbei.
… Umgekehrt erzählte Marco ihr alles, was er tat, ganz genau, und das gab ihr ein wenig das Gefühl, bei ihrer Familie zu sein. Er berichtete, wie er den größeren Kiindern ganz behutsam erklärt hatte, dass Onkel David ernsthaft erkrankt sei, wie er mit Gerda und Paulas Kijnderfrau den Laden geschaukelt hatte, bis die beiden neuen Au-pair-Mädchen angekommen und eingewiesen worden waren, und wie der Schulanfang vonstattengegangen war. Valentina war ins Gymnasium übergetreten, in dasselbe, in welchem Alexander nun die siebente Klasse besuchte, und Heidrun war eingeschult worden, in die erste Klasse Grundschúle, ebenso wie Natalie auf der anderen Seite des Atlantiks.
… Zwei Wochen war Marco schon von seiner Ehefrau getrennt, als der Flugdienst ihn übers Wochenende zu ihr brachte. Auch ihn holte Pennys Váter ab und brachte ihn unmittelbar zum Hospital. In Davids Zimmer auf der Intensivstation traf er auf die beiden Frauen, die sofort zu weinen anfingen und sich in seine Arme stürzten, soweit das aufgrund der Schutzkleidung möglich war.
… Marco hielt die beiden fest umschlungen, während er David betrachtete, der regungslos in seinem Bett lag, verkabelt und an Schläuchen angeschlossen. Nach geraumer Zeit löste er sich von ihnen und suchte die zuständige Ärztin auf: „Ich weiß, Sie haben Frau Robertson und meiner Frau schon alles erklärt, aber könnten sie das bitte für mich nochmals wiederholen?“
… Die Ärztin war sehr nett und entsprach Marcos Wunsch. David hatte einen Schlaganfall erlitten, der wesentliche Teile seines Gehirns betraf. Ob der durch den Zusammenstoß mit dem Fahrradfahrer ausgelöst worden war oder in jedem Falle eingetreten wäre, ließ sich nicht sagen. Aber die Chance auf Heilung war sehr gering, Davids Prognose äußerst schlecht.
… „Verfluchte Scheiße“, war Marcos Reaktion. Er konnte sich nicht zurückhalten, obwohl er diese Aussicht bereits von Sandra gehört hatte. „Verzeihen Sie, Frau Doktor, aber David ist mein bester Freund.“
… „Ich verstehe Sie, Herr Berlinghoff“, meinte diese mitfühlend, „aber leider kann ich Ihnen keine besondere Hoffnung machen.“
… Am Sonntagabend sollte Marco wieder abfliegen, aber am Vormittag setzten bei David Komplikationen ein. Störungen im Herzrhythmus und Aussetzer bei der Atmung zwangen die Ärzte zu entsprechenden Maßnahmen, aber bezüglich der Ursachen tappten sie im Dunkeln. Marco verschob deshalb seine Abreise und der Jet des Flugdienstes, der bereits unterwegs war, musste über dem Atlantik kehrtmachen.
… In der Nacht auf Montag war David wieder stabilisiert, doch im Laufe des Tages verschlechterte sich sein Zustand wieder. Über vierundzwanzig Stunden kämpften die Ärzte um sein Leben, aber am Dienstagnachmittag mussten sie seinen Tod feststellen. Es war der 21. September 2010.
… Penny und Sandra saßen im Warteraum vor dem Operationssaal und Marco hatte ihnen gerade einen Kaffee gebracht, als die leitende Ärztin zu ihnen trat und ihnen die Schreckensbotschaft verkündete.
… Beide Frauen waren aufgestanden und blickten die Ärztin mit glasigen Augen an. Dann, als die Nachricht in ihre Hirne gedrungen war, landeten die Kaffeebecher auf dem Boden und die dampfende Flüssigkeit verteilte sich dort. Sandra schluchzte laut auf und Penny begann zu schreien.
… Marco war sofort bei ihr und drückte sie ganz fest an sich. Er nahm ihren Kopf und presste ihn an seine Brust, wobei er spürte, wie sie haltlos zuckte. „Dürfen wir zu ihm?“, fragte er die Ärztin.
… „Natürlich“, erwiderte diese, „aber vielleicht sollten wir Frau Robertson zuvor etwas zur Beruhigung geben.“
… Die Ärztin verschwand und kam nach kurzer Zeit mit den notwendigen Utensilien zurück. Sie zog eine Spritze auf und verabreichte sie Penny. „Warten Sie noch etwa fünf Minuten, bis das Mittel wirkt.“ Dann huschte sie wieder in den Operationssaal.
… Marco hielt Penny immer noch genauso wie vorher. Sie hatte zu schreien aufgehört, jetzt schluchzte sie haltlos, Kopf und Schultern bebten. Er sah nach Sandra, die ihn tränenüberströmt anblickte, und er musste mächtig an sich halten, um nicht ebenfalls in Tränen auszubrechen. Er streckte den anderen Arm nach ihr aus und sie ließ sich nur zu gern an seinen Körper ziehen.
… So hielt er die beiden Frauen, die er am meisten in der Welt liebte, ganz eng in seinen Armen. Unter normalen Umständen würden romantische Gefühle bei ihm wachsen, aber natürlich war er davon weit entfernt.
… Als die vorgegebene Zeit um war, betrat Marco mit den beiden Frauen im Arm den Operationssaal. Penny schrie auf, löste sich von ihm und warf sich auf Davids Brust, der leblos auf dem Tisch lag und dessen Augen man geschlossen hatte.
… „David, David, David, …!“ Immer wieder schrie sie den Namen ihres Mannes, während sie in einer Weise schluchzte, wie Marco das noch nie erlebt hatte.
… „Geben Sie ihr bitte noch etwas zur Beruhigung“, sagte Marco zur Ärztin und diese nickte.
… Eine Viertelstunde später war Penny ruhiger geworden, aber sie ließ ihren Mann nicht los. Nach und nach verschwand das Personal und die drei blieben allein zurück.
… Still standen Sandra und Marco, sie immer noch in seinem Arm, und sahen ihrer besten Freundin zu, die ihren toten Mann immer noch umarmte. Das Beruhigungsmittel tat nun seine Wirkung, Penny weinte nur noch leise.
… Nach einer geraumen Weile traten sie zum Operationstisch. Man hatte David befreit von allen Schläuchen und Kabeln und die Maschinen abgestellt. Davids Gesicht schien etwas abgemagert, aber irgendwie drückte es Frieden aus. Während Marco nun Davids immer noch warme Hand in die seinen nahm, ließ auch er seinen Tränen freien Lauf.
… Sie wussten später nicht, wie lange sie so gestanden hatten. Eine Schwester hatte hereingeschaut und Marco hatte sie um einige zusätzliche Minuten gebeten.
Als sie schließlich erneut erschien und leise darauf aufmerksam machte, dass man den Saal säubern und wieder verwenden müsse, löste sich Sandra von ihrem Mann und beugte sich zu Penny: „Penny, Liebes, schau‘ David genau an. Er ist ganz sanft und friedlich gestorben.“
… Penny drehte ihr tränenüberströmtes Gesicht in Sandras Richtung. Sie wollte etwas sagen, brachte aber kein Wort heraus.
… „Schschsch, ganz ruhig“, redete Sandra beruhigend auf sie ein, „du musst jetzt langsam wieder zurück zu den Lebenden. Vier Kiinder brauchen und erwarten dich.“
… Marco erkannte, wie sehr sich seine Frau zusammenriss, wie unglaublich empathisch sie sich verhielt und wie treffend ihre Wortwahl war und eine Welle von Zärtlichkeit für sie durchflutete ihn.
… Bei der Erwähnung ihrer Kijnder drehte Penny sich vollends um: „Ach, Sandra, was soll ich denn ohne David nur machen?“ Jetzt hatte sie ihre Sprache wiedergefunden.
… „Ich weiß, meine Liebste. David war dein Ein und Alles. Aber du wirst stark sein, deiner Kiinder wegen. Gerade jetzt musst du ihnen zeigen, wie gut eure Familie zusammenhält. Wir fahren jetzt nach Hause zu Yannik, Natalie, Dominic und Charlotte, deine Lieblinge. Also bitte, komm‘ mit.“
… Das zeigte Wirkung. Sandra hatte die Namen der vier Kjnder betont und langsam ausgesprochen und sie damit in Pennys Bewusstsein gehämmert.
… Penny ließ sich von Sandra und Marco in die Mitte nehmen. Beim Hinausgehen drehte sie sich nochmal um, warf ihrem Mann eine Kusshand zu und sagte leise: „Lebwohl, David. Du wirst immer die Liebe meines Lebens bleiben.“ Die beiden Frauen brachen bei diesen Worten erneut in Tränen aus, Marco jedoch hatte sich jetzt wieder im Griff und führte die Gruppe in Richtung Parkplatz.
… Dort wartete Davids Wagen auf sie, den Marco sich ausgeborgt hatte. Er ließ die beiden Frauen einsteigen und übernahm das Steuer. Sandra hatte Penny zwar in deren Auto hergebracht, aber Marco wollte seine Frau in dieser Situation nicht selbst fahren lassen.
… Während Marco losfuhr, saßen Sandra und Penny dicht nebeneinander auf dem Rücksitz. Penny fühlte sich sichtlich geborgen in Sandras Arm und gab nun Antwort auf das, was Sandra vorhin gesagt hatte: „Du hast ja Recht, Sandra.“ Ihre Stimme klang gefasst und ihre Tränen waren versiegt, zumindest für den Moment. „Fahren wir zu meinen Kiindern. Sie brauchen mich.“
… In Pennys Haus angekommen, schliefen die Kiinder jedoch schon. Nachdem sie der Reihe nach von Bett zu Bett gegangen waren, schickte Marco die beiden Frauen ins Schlafzimmer. Dort kuschelten sie sich ins Doppelbett.
… Er stieß erst eine Stunde später dazu. Davor hatte er das georgische Ehepaar und Pennys Mutter über Davids Tod informiert. Das hatte bei Letzterer einen Weinkrampf ausgelöst, weshalb er sie nicht selbst zu ihrem Mann nach Hause fahren ließ, sondern sie heimgebracht hatte.
… Wie schon in den Nächten davor, wurde Penny im Bett in die Mitte genommen. Und obwohl sie alle seit über zwei Wochen keinen Sex mehr gehabt hatten, kam es ihnen nicht in den Sinn, auch nur ansatzweise etwas dagegen zu unternehmen.
… Am nächsten Tag gleich morgens rief Marco Paula Waldenfels, seine Schwiegermutter und Mailin Färber an und erzeugte gewaltige Betroffenheit. Dann vermittelte er Pennys und Davids Kjndern, dass ihr Váter nicht mehr heimkommen würde. Und das war die Schwerste aller Übungen.
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… Sandra ließ Penny auch weiterhin nicht aus den Augen. Aufgrund der Beruhigungsmittel machte Penny zeitweise den Eindruck, in Trance zu sein, und später würde sie erzählen, dass sie sich manchmal vorkam, wie wenn sie auf Watte schweben würde. Wichtig jedoch war nur, dass sie in der Lage war, wieder die Mamma ihrer Kijnder zu sein. Eine große Hilfe waren weiterhin Pennys und Davids Mütter, ebenso das georgische Ehepaar und jetzt auch zeitweise Pennys Brüder und Schwägerinnen.
… Für das Begräbnis gab es eine Menge zu organisieren und das übernahmen die beiden Väter, wobei die Vorstellungen von Davids Eltern Vorrang genossen. Immerhin war David ihr einziger Sohn gewesen, sonst hatten sie niemanden. Besonders Davids Mutter wollte eine Verabschiedung im traditionellen Sinn, ein Erdbegräbnis mit vorheriger Einbalsamierung. Es gab einen kurzen Streit mit Pennys Váter, der als Deutscher eine andere Erwartungshaltung hatte, aber Marco schlichtete frühzeitig. „So sehr ich auf deiner Seite bin“, erklärte er Pennys Váter, „in diesem Fall gilt nur, was Davids Eltern möchten.“ Penny selbst war diesbezüglich nicht ansprechbar gewesen.
… Drei Tage nach Davids Tod konnte Marco seine Rückkehr nicht länger aufschieben. Der Flugdienst brachte ihn nach Deutschland zurück, wo er einige wichtige Termine wahrzunehmen hatte. Vor allem hatte er persönliche Treffen mit Lektoren des Fachverlags, in welchem Sigrid Heuser arbeitete und die sie eingefädelt hatte. Und er war dabei, psychologische Unterstützung für Penny zu organisieren.
… Dazu wandte er sich an Clara und Burkhart Millstedt. Die beiden reagierten äußerst betroffen auf Davids Tod und Clara begann, mit Penny zweimal die Woche über Skype zu telefonieren. ‚Reden, reden, reden‘, war ja Claras Leitsatz, und das tat sie. Anfangs war Sandra auch zugegen, aber dann war das nicht mehr notwendig. Obwohl die Sitzungen mit Clara sehr heilsam für Penny waren, eine dauerhafte Lösung waren sie nicht, denn Clara war nicht wirklich spezialisiert in der Trauerarbeit. Burkhart übernahm es, zusammen mit Professor Schmitz über die Standesorganisation der Psychotherapeuten Kontakte in die USA herzustellen. Das waren zuerst die Verantwortlichen der ‚Massachusetts Psychiatric Society‘, mit der Marco auch schon in Verbindung gestanden hatte. Aber Burkharts und Rüdigers Namen waren immer noch die besseren Türöffner und so wurden sie weitergeleitet zur ‚Ohio Psychological Society‘. Der dortige Präsident versprach Burkhart, eine geeignete Psychologin für die Bewältigung von Pennys Trauer zu finden.
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… Der letzte Septembertag war vom Wetter her eher verhalten. Zwischendurch regnete es leicht, aber die Anwesenden bei Davids Trauerfeier in der Beechwold Christian Church bekamen nur wenig davon mit. Die Kirche war überfüllt und deren Lead Minister teilte Marco im Nachhinein mit, dass es derart viele Teilnehmer bei einer solchen Zeremonie schon lange nicht mehr gegeben hätte.
… Natürlich war die gesamte Verwandtschaft da, auch entfernte Mitglieder aus Davids Familie, dazu die Besucher, die aus Deutschland angereist waren. Marco war am Vortag mit einem Jet des Flugdienstes angekommen und hatte seine beiden größeren Kiinder, Alexander und Valentina, mitgebracht, die er für genug eingeschätzt hatte, um Onkel Davids Verabschiedung mitzuerleben. Mit Rührung hatte er beobachtet, wie seine Frau die beiden immer und immer wieder umarmt und wie Penny danach dasselbe getan hatte.
… Mit Marco mitgekommen waren außerdem Paula Waldenfels und ihr Váter Alfred, der sich das nicht hatte nehmen lassen wollen, aber auch Mailin Färber und ihre Schwägerin Doris Sieber. Das war für Penny eine Überraschung gewesen und sie hatte die beiden innig an ihr Herz gedrückt.
… Der Großteil der Teilnehmer jedoch rekrutierte sich aus dem Unternehmen, in welchem David sein ganzes Arbeitsleben verbracht hatte. Das gesamte ‚Board of Directors‘ war anwesend, samt dem Chief Executive und dem President. David war anderthalb Jahre zuvor immerhin zum ‚Vice President‘ befördert worden und alle Kollegen, die im selben Rang standen, gaben ihm die Ehre. Dazu kamen die Mitarbeiter seines Projektteams und viele andere auch.
… Nachdem der Pastor den kirchlichen Teil der Feier beendet hatte, würdigten mehrere Redner aus der Firma Davids Wirken und seine Erfolge. Dann war Marco an der Reihe. Natürlich hatte er seine Rede von seiner empathischen Frau überprüfen und korrigieren lassen.
… Bevor er loslegte, schweifte sein Blick über die Sitzreihen der vollbesetzten Halle. Er sah seine Liebsten in der ersten Reihe sitzen. Sein ‚Pápakiind‘ Valentina hatte unbedingt auf seinem Schoß sitzen wollen. Im Moment saß sie allerdings allein, weil er, ihr Váter, hier oben auf dem Rednerpult stand. Daneben war Alexander, der im Vorfeld seinen Unmut geäußert hatte, denn er wäre gerne neben seiner Tante Penny gesessen. Seine Mutter hatte ihm jedoch klargemacht, dass das nicht ging, denn Penny benötigte vielleicht Unterstützung. Also saß sie auf dem Stuhl neben Penny und auf deren anderer Seite Pennys Mutter. Mehrfach hatten die beiden sich schon um Penny kümmern und ihre Tränen trocknen müssen. Gegen Marcos Rat hatte Penny entschieden, alle vier Kinnder mitzubringen, die nun auf den Schößen von Pennys Mutter und ihrer Schwägerinnen saßen, während Penny ihre Jüngste, Charlotte, selbst im Arm hielt und immer wieder fest an sich drückte. Das schien ihr Trost zu spenden, fand Marco. Offenbar war sein Rat doch nicht richtig gewesen.
… Paula, Alfred, Mailin und Doris saßen genau dahinter in der zweiten Reihe und schauten Marco nun erwartungsvoll an.
… „I am very badly shocked”, begann Marco seine Trauerrede in lupenreinem Englisch. Er führte aus, wie sie sich kennengelernt hatten und wie sie beste Freunde geworden waren. Er erwähnte die schöne Zeit, als David und Penny in Europa waren, Davids erfolgreiche Tätigkeiten bei seinem Arbeitgeber und ganz kurz auch Pennys Wirken bei Waldenfels. Er schilderte, wie er und seine Frau traurig gewesen waren, als die beiden zurück nach Columbus gingen, aber auch, wie sie einander alle halben Jahre besucht hatten.
… Natürlich ließ er alles aus, was mit ihrem Überkreuzsex zu tun hatte. Das ging die Trauergemeinde nichts an. Aber was er zum Schluss nochmals klar und deutlich pointierte, war die enge Freundschaft, die sie verbunden hatte. Und er versprach Penny, immer für sie und ihre Kjinder da zu sein und sie immer zu unterstützen. Und dieses Versprechen haben Sandra und Marco bis heute bedingungslos eingehalten.
… Nach Beendigung der Feier gab es für ausgewählte Gäste noch einen Imbiss in Pennys Haus, der von einem Caterer ausgerichtet wurde. Jetzt, wo alles vorbei war, schien Penny deutlich gelöster zu sein. Und als sie in der Küche zufällig allein auf Marco traf, umarmte sie ihn kurz: „Danke, danke für alles“, sagte sie leise.
… Sachte drückte Marco sie etwas von sich und betrachtete sie. Trotz allem, was sie mitgemacht hatte, sah sie wunderschön aus. „Meine liebste Penny“, antwortete er, „unser Versprechen steht. Sandra und ich werden immer für dich da sein.“
… „Das weiß ich und ich liebe euch beide dafür. Daran wird sich nie etwas ändern. Vorhin habe ich sogar kurz wieder daran gedacht, irgendwann mit euch Sex zu haben. Deshalb fühle ich mich David gegenüber schuldig.“
… Marco sah sie an und lächelte: „Das musst du nicht. David würde vor allem eins wollen, nämlich dass du glücklich bist. Und beim Sex mit Sandra und mir bist du immer glücklich gewesen. Also warum sollte er etwas dagegen haben? Aber im Moment ist das kein Thema, wir haben alle Zeit der Welt, es eilt nicht. Ich muss außerdem bald weg, aber Sandra bleibt noch hier, solange du sie brauchst. Rede mit ihr mal darüber.“
… Die Besorgnis in ihrem Gesicht wich einem Lächeln: „Okay, warten wir einfach. Es ist ja richtig, wir haben uns gerade erst von David verabschiedet und er war, nein, er ist die Liebe meines Lebens. Aber irgendwie finde ich Trost in dem Gedanken, dass wir gemeinsam mit euch eine Großfamilie sind. Sandra wird immer meine beste Freundin bleiben und du, Marco, du bist jetzt der einzige Mann, den ich habe.“ Penny seufzte schwer und sah unsicher zu ihm auf.
… Marco fasste sich ein Herz und zog sie eng an sich. „Du bist eine starke Frau, meine liebe Penny, und zuallererst wirst du dein Leben jetzt ohne David aufbauen. Das klingt hart, aber du wirst es schaffen. Deine vier Kjinder brauchen eine stabile Familie. Sandra und ich werden dir dabei helfen. Und hier in Columbus hast du deine Eltern und deine Schwiegereltern, deine beiden Schwägerinnen und deine treuen Georgier. Und wenn du einen Mann brauchst, werde ich da sein. Aber dafür lass‘ David erst einmal in seiner neuen Heimat zur Ruhe kommen, gib ihm dafür Zeit und auch dir selbst. Und irgendwann wird sich alles von selbst ergeben, was Sandra, du und ich tun werden, versprochen.“
… Ihre Umarmung wurde von einer hellen Stimme unterbrochen: „Aha, da habt ihr beide euch zurückgezogen“, rief Sandra von der Tür her.
… „Ach Sandra“, meinte Penny nun, „ich habe Marco gerade erzählt, wie dankbar ich euch bin.“
… „Das konnte ich sehen“, lächelte Sandra, „anhand eurer Umarmung zu urteilen, sehr dankbar.“
… „Wir haben darüber gesprochen, wie wir Penny helfen werden“, informierte Marco nun seine Frau, „und auch über Sex, ich erzähl‘ dir’s später.“
… „Aber nein, ganz sicher nicht“, protestierte diese, „ich will alles sofort hören.“
… Also kam Penny der Aufforderung nach und im Anschluss lächelte Sandra erneut und erwiderte: „Das ist schön, Penny. Wir werden über vieles reden und unser Kuscheln intensiver gestalten.“ Sandra und Marco nahmen Penny nun in die Mitte und mit einer durchaus stabileren besten Freundin begaben sie sich wieder zur übrigen Gesellschaft.
… Es war, als wäre nun bei Penny ein Schalter umgelegt worden. Sie benahm sich viel gefasster als zuvor. Seit David verabschiedet worden war und nach dem Gespräch mit ihren besten Freunden schien sie deutlich lockerer und gelöster. Das nahm Marco bereits zwei Tage später wahr, als Davids Sarg auf dem Walnut Grove Cemetery im Familienkreis beigesetzt wurde.
… Tags darauf musste Marco die Heimreise antreten. Der Flugdienst hatte alle anderen bereits am Tag nach der Trauerfeier zurückgebracht, auch Alexander und Valentina, die ja zur Schúle mussten und die er in die Obhut von Paula gegeben hatte.
… Als Marco sich nun verabschiedete, hatte er das gute Gefühl, dass Penny ganz langsam dabei war, ihr Leben und das ihrer Kjnder wieder managen zu können. Dabei halfen natürlich auch die Beruhigungsmittel, die sie weiterhin verabreicht bekam, und die ausgezeichnete Psychologin, welche die Ohio Psychological Society für Penny gefunden hatte. Bei der ersten Sitzung durften Sandra und Marco im Hintergrund sitzend zuhören und hatten feststellen können, wie gut Penny anscheinend auf diese Therapeutin ansprach.
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… Der November kam ins Land und Penny ging es mittlerweile deutlich besser. Das lag natürlich auch daran, dass Sandra, ihre Familie und das georgische Ehepaar alles taten, was in ihren Kräften stand, um ihr zu helfen. Und auch an den Therapiesitzungen, die die Psychologin zweimal die Woche mit ihr veranstaltete, und an Clara Millstedt, die alle vierzehn Tage mit ihr telefonierte und ihren Gefühlsstatus abklärte.
… Penny hatte sich auch angewöhnt, bei den täglichen Telefonaten dabei zu sein, die Sandra mit ihrem Mann führte. Zunächst war es Zufall gewesen, dann hatte sie gefragt, ob das ihren Freunden auch recht sei, und das war es selbstverständlich.
… Marco hatte viel zu erzählen. Sein erster Vortrag war sehr gut gelaufen und hatte ein relativ hohes Echo hervorgerufen, er war Tagesgespräch an der Universität. Seine ersten beiden Fachartikel waren erschienen und zwei weitere würden noch in diesem Jahr folgen. Und bei Waldenfels brummte die Produktion und die Zahlen waren so gut wie nie. Paula hatte deshalb einen Extrabonus für Marco festgelegt, den der sofort für die Rückzahlung eines Teils des Kredits verwendet hatte, den die Brüder Waldenfels ihnen für das Haus in Kärnten eingeräumt hatten.
… Alles gute Nachrichten, aber es war nicht zu überhören, dass das Persönliche auf der Strecke geblieben war. Sandra vermisste ihre Kiinder ganz schrecklich und denen erging es ebenso. Und was sollte Marco sagen? Seit acht Wochen hatte er zwar oft seine Kiinder im Bett, aber nicht seine Frau. Nicht nur, dass er keinen Sex hatte, sie war auch nicht als Bettgenossin zum Kuscheln verfügbar. Noch nie, seit sie wieder zusammengekommen waren, hatte es eine auch nur annähernd so lange Durststrecke gegeben.
… Sandra fühlte ähnlich, auch wenn sie und Penny sich nächtens beim Kuscheln näher gekommen waren. Sehr sanft hatte Sandra begonnen, Pennys Körper in Besitz zu nehmen. Sie hatten viel darüber geredet, sie hatten angeknüpft an das Gespräch zwischen Penny und Marco nach der Trauerfeier und vor allem hatten sie darüber diskutiert, ob Sex für Penny überhaupt zulässig war, ob sie nicht wegen ihrer Liebe zu David und des Andenkens an ihn vorerst darauf verzichten müsste. Sandra hatte ähnlich argumentiert wie Marco und dann hatte sie einfach ihre Hände und ihre Zunge sprechen lassen.
… Zunächst hatte Penny sich gewehrt, dann aber Sandras Liebkosungen fast gierig in sich aufgenommen. Ihre Höhepunkte waren nicht heftig gewesen, so wie oft früher beim Sex mit David und Marco, eher sanft, aber so, wie sie das im Moment brauchte. Obwohl sie ihren Mann unglaublich vermisste, gab ihr der Sex mit Sandra eine gewisse Ausgeglichenheit.
… Für Sandra waren die Orgasmen, die sie beim Sex mit Penny hatte, auf die Dauer definitiv zu wenig. Sie halfen zwar kurzfristig, aber eine Lösung waren sie nicht für sie. Sandra verzehrte sich nach ihrem Mann, so wie er sich nach ihr, und in ihren Skypegesprächen wurde das immer deutlicher.
… Sandra und Penny waren beste Freundinnen, deshalb sprachen sie darüber. „Du musst nach Hause, zu deinem Mann und zu deinen Kjindern“, sagte Penny, „ich glaube, dass jetzt die Zeit gekommen ist.“
… „Bist du sicher?“ Sandra sah ihre Freundin fragend an. „Du weißt, wir haben versprochen, für dich da zu sein.“
… „Ja, ganz sicher, meine Liebste. Deine Kiinder brauchen dich. Dein Mann weiß schon gar nicht mehr, wie du dich im Bett anfühlst. Ihr habt seit zwei Monaten nicht mehr gevögelt, das geht gar nicht. Ich rechne es euch hoch an, wie ihr euch um mich gekümmert habt. Aber ich will euer Eheleben nicht weiter strapazieren. Ich habe viele liebe Menschen um mich, du kannst mich jetzt gerne allein lassen. Ich hoffe nur, dass ihr zu Weihnachten wieder nach Columbus kommt.“
… „Selbstverständlich, ist doch klar. Unser Ferienplan gilt doch weiterhin.“
… Am 5. November wurde Sandra vom Flugdienst abgeholt und, als sie zuhause aus der Maschine stieg, von sechs Kjndern stürmisch begrüßt. Sie bückte sich, hob eins nach dem anderen auf und umarmte und küsste es. Außerordentlich glücklich wirkte sie dabei. Dann flog sie in die Arme ihres Mannes.
… „Mein Liebster, ich habe dich so sehr vermisst.“
… Marco ließ ihr fast keinen Atem, so sehr schnürte er sie mit seiner Umarmung ein. „Für Penny und David tun wir alles“, sagte er leise zu ihr, „aber es war sehr schwer. Wir haben zwei Monate lang nicht gebumst.“
… „Ich weiß, mein Liebster, aber wir holen alles nach, versprochen.“
… In ihrer ersten gemeinsamen Nacht wurde jedoch nichts daraus. Ihre Kiinder kamen der Reihe nach zu ihnen ins Doppelbett, selbst Alexander, der sich mit seinen zwölf Jahren normalerweise zu groß dafür wähnte. Ihre Máma nach zwei Monaten wiederzuhaben, das war ein wichtiges Ereignis, und kreuz und quer lagen sie schließlich im Bett ihrer Eltern.
… Marco machte gute Miene zum Spiel seiner Kiinder. Immerhin hatten auch sie Onkel Davids Tod zu verarbeiten und ihr Wohlergehen hatte natürlich Vorrang vor Befriedigung seiner Libido, da gab es keine Frage. Und auch ohne Sex gefiel ihm, mit seinen Kjindern zu kuscheln. Besonders bedürftig danach war Heidrun, die sich zwar bei ihrer neuen Familie sehr gut eingelebt hatte, aber manchmal noch von Verlassensängsten heimgesucht wurde.
… In der zweiten Nacht konnte Sandra einen Teil ihres Versprechens einlösen. Diesmal waren sie allein, die Kinnder schliefen in ihren Betten.
… Sie waren nackt, hatten aber ihre Pyjamas in Griffweite, denn jederzeit konnte eins der Kjnder wieder auftauchen. Sie hatten zwar abgesperrt, aber wenn geklopft wurde, würden sie öffnen müssen. Beim Sex war es dann fast so, als müssten sie einander erneut kennenlernen, ihre Körper erkunden und ihre Geschlechtsteile erforschen.
… Sandra war im Vorteil. Ihr lesbischer Sex mit Penny hatte ihr zumindest eine gewisse Befriedigung verschafft, während Marco gar nichts erlebt hatte. Er war in einem Ausmaß untervögelt wie fast noch nie in seinem Leben. Aber natürlich hatte er das akzeptiert, seiner Frau zuliebe und dem Versprechen geschuldet, das er Penny gegeben hatte.
… In ihren täglichen Telefongesprächen hatten sie natürlich auch darüber gesprochen. Wie ihre Psychotherapeutin Clara Millstedt vorgegeben hatte, war Sandra offen und aufrichtig gewesen und hatte ihrem Mann alle Einzelheiten über ihren Sex mit Penny erzählt. Sie hätte das auch nicht anders gewollt. Und Marco hatte ihr bestätigt, kein Problem damit zu haben, ja, das in Ordnung zu finden für die Befriedigung der Libido beider Frauen.
… Sandra hatte ihn öfter aufgefordert, sich eine Frau zu schnappen, beispielsweise Paula Waldenfels oder Miriam vom Sexclub, aber er hatte diesen Ideen eine Absage erteilt. „Ohne dich ist das alles nichts“, hatte er seiner Frau zu verstehen gegeben. Damit hatte er zwiespältige Gefühle bei ihr erzeugt. Einerseits natürlich war sie glücklich darüber, dass nur sie ihm wichtig war, andererseits war sie traurig, dass er so gar nicht auf seine Kosten kam.
… Bei diesen Gedanken war es für Sandra klar, dass sie ihrem Mann einen besonderen Höhepunkt bereiten musste. Dazu griff sie auf bewährte Rezepte zurück. Zunächst hatte sie überlegt, ein Rollenspiel zu inszenieren oder einige ausgefallene Spielarten zu probieren, vielleicht ‚Ruinierter Orgasmus‘, aber dann, als sie sich in ihren Mann hineinversetzte, war ihr plötzlich eins klargeworden. Er wollte in dieser Situation nur vögeln, ganz ohne Rollenspiel, denn sein Druck war groß. Und er wollte das nur mit ihr.
Während sie ihn mit vielen kleínen Küssen bedeckte, begann sie mit einer sanften Penismassage. Sie nahm seine Eichel in ihre hohle Hand und mit den Fingerspitzen bearbeitete sie den Wulst der zurückgezogenen Vorhaut und die Rille, die die Verbindung zum Schaft darstellte.
… Marco in Erregung zu versetzen war aufgrund seiner aufgestauten Libido sehr leicht. Er atmete heftig aus, während sein Glied stahlhart wurde.
… Sandra massierte seinen Schaft nun kräftig und blickte ihn dabei lächelnd an: „Es ist so schön, dich wieder zu haben. Und ich liebe deinen Pimmel, der scheint heute besonders dick zu sein, er denkt sicher nur an das Eine. Die Nacht gehört dir, mein Liebling, schieb mir dein Wahnsinnsgerät rein.“
… Marcos fiel es schwer, sich noch zu beherrschen, aber es gehörte nun mal zu seiner Natur, auf die Frau in seinem Bett einzugehen, sie vorzubereiten. Also zögerte er.
… „Mach‘ schon“, forderte Sandra ihren Mann erneut auf. Natürlich kannte sie seine Gedankengänge. „Ich will, dass du es so machst, wie du es jetzt brauchst, keine Widerrede. Leb‘ dich aus und fick‘ mich ohne auf mich zu achten. Ich will von dir so richtig durchgezogen werden.“
… In Marcos Erregungszustand gefiel ihm die Ansage seiner Frau natürlich gut, sie erlaubte ihm, sich gehen zu lassen, und das tat er nun. Er ließ sie Hündchenstellung einnehmen, kniete sich hinter sie und drückte seine Latte in ihre Scheide. Die war ziemlich nass, obwohl sie kein Vorspiel gehabt hatten.
… Er fing an, seine geliebte Frau zu rammeln, tief und schnell. Anfangs war sie noch in der Lage, zwischen ihren Keuchlauten verständliche Worte auszustoßen. „Aaaahhhh, ja, mein Liebster, gib’s mir, … bestraf‘ mich, ich hab‘ mit Penny gefickt … endlich wieder ein Schwanz …“
… Marco machte dieses Gerede enorm an und er steigerte die Heftigkeit seiner Stöße. „Du geiles Stück“, röhrte er, „ich werd’s dir geben.“ Sandras Gurgeln war nicht mehr zu verstehen, als er mit kurzen Stößen den Eingang ihres Lustkanals stimulierte. Bei ihrem ersten Höhepunkt wurde sie sehr laut, aber das Kissen, auf dem ihr Kopf lag, dämpfte ihren Ausbruch. Trotzdem war sie vermutlich außerhalb des Schlafzimmers gut zu hören.
… Marcos Gedanken waren dadurch nur kurz abgelenkt, dann konzentrierten sie sich wieder auf den großartigen Fick mit seiner Frau. Es machte ihm zwar Spaß, zeitweise von seiner Frau dominiert zu werden, aber ebenso, sie zu beherrschen, wie jetzt eben. Nach der langen Abstinenz fühlte er sich wie im Rausch, als er nun ejakulierte und die Muschi, die er durchgezogen hatte, mit seinem Samen füllte. Er konnte sich nicht dagegen wehren, aber ein Machtgefühl kam über ihn. Er hatte seiner Frau gezeigt, wer das Sagen hatte.
… Marco war natürlich klar, dass Sandra jeden seiner Gedanken kannte. Sie waren nicht neu und wären sie neu gewesen, hätte sie sie mit ihrer Empathie sofort erraten.
… Er hatte damit kein Problem. Er wollte ohnedies vor seiner Frau keine Geheimnisse haben und sie sollte ruhig wissen, was er fühlte, wenn er sie dominierte.
… „Das war super, endlich wieder einmal“, ließ sich Sandra nun vernehmen, „du hast mich gnadenlos genommen, genauso wollte ich das, ich liebe dich so sehr!“ Sie hatte sich aus der unterwürfigen Stellung erhoben. Marco hatte sich nach seinem Orgasmus nach hinten fallen lassen und Sandra kam jetzt über ihn.
… Sie prüfte seine Standfestigkeit und als sie festgestellt hatte, dass sein Pimmel immer noch steif war, setzte sie sich auf seinen Unterleib und führte ihn bei sich ein.
… „Dein Monster ist heute unersättlich“, strahlte sie ihn an, „da müssen wir natürlich mithelfen.“
… In der Tat, Marcos wochenlange Abstinenz schien dafür zu sorgen, dass er relativ schnell wieder konnte. Er ließ es zu, dass Sandra ihn nun zu reiten begann, auch ziemlich heftig und schnell.
… Marco half ihr dabei und sorgte dafür, dass sein Penis bei ihr drinnen blieb, denn er befürchtete, dass der bei ihren intensiven Bewegungen herausflutschen könnte.
… Das wurde jedoch mühsam, also übernahm er selbst wieder die Kontrolle. Er bedeutete ihr, stillzuhalten, er hielt sie an den Hüften fest und penetrierte sie nun von unten.
… Dieser Fick fiel sanfter und langsamer aus als der vorhergehende, denn Marco hatte wieder die Erfüllung der Wünsche seiner Frau im Fokus. Er genoss es unwahrscheinlich, in seinem eigenen Schlamm zu wühlen, Sandras Fotze stieß schmatzende Geräusche aus und Spermaschlieren liefen an Marcos Penisschaft nach unten auf seinen Unterleib.
… Sandra hielt ganz still und ließ ihn machen. Sie hatte mehrfach beteuert, wie sehr sie ihn liebte, dann hatte sie aufgehört zu reden, während ihr Stöhnen lauter wurde. Schließlich kam es ihr endlich und sie brach auf ihrem Mann zusammen. Ihr Höhepunkt war gewaltig und ihr Körper zuckte noch ein wenig nach.
… Fast gleichzeitig spritzte Marco ihr so ziemlich alles, was er vermutlich noch hatte, in die Pussy.
… „Das hab‘ ich genau gespürt“, nuschelte sie, auf ihm liegend, „das war das Beste von allem. Dein Pimmel ist noch dicker geworden und ich weiß ja, wie du dich verhältst, wenn es dir kommt. Es war wunderschön und ich liebe dich.“
… Es gab nichts, was Marco darauf hätte antworten können, außer, wie glücklich er war, wieder bei ihr zu sein, und wie perfekt ihr ehelicher Sex war.
… „Ich bin immer noch unsicher“, meinte Sandra schließlich, als sie beide nun ihre Pyjamas anzogen, keine Sekunde zu früh, denn unmittelbar darauf klopfte es an der verschlossenen Schlafzimmertür. Marco stand auf und öffnete die Tür. Sophia und Henrik standen draußen und wollten ins Ehebett. Offensichtlich war man doch nicht leise genug gewesen.
… Als die beiden Kjinder wieder eingeschlafen waren, kam Marco auf ihr Gespräch zurück: „Warum bist du denn unsicher, meine Liebste?“, fragte er nach.
… „Zwei Dinge gehen mir durch den Kopf“, erwiderte Sandra leise. Da Sophia und Henrik zwischen ihnen lagen, stand sie auf und kam auf Marcos Seite. Der hob seine Decke an und sie schlüpfte darunter. Dann fuhr sie fort: „Unser bester Freund ist erst wenige Wochen tot und schon treibe ich es wie toll, erst mit seiner Witwe, dann habe ich Supersex mit dir. Das geht doch nicht, er war ja unser bester Freund.“
… „Nicht ‚war‘, meine Liebste. Er ist es noch und wird es immer bleiben, egal, wo er jetzt ist. Und natürlich geht das. Er hat den Sex geliebt, mit Penny und mit uns, und er will ganz sicher nicht, dass wir uns seinetwegen kasteien. Er würde wollen, dass es Penny gut geht und uns auch, ganz sicher.“
… „Das glaube ich ja auch“, meinte Sandra, „trotzdem, irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen.“
… Marco zog seine Frau an sich und küsste sie zärtlich. „Das weiß ich doch, mein Liebling, deine Gefühlswelt macht dich ja so liebenswert. Es ist jedoch wichtig, dass wir David nicht vergessen. Und wir denken an ihn, nachdem wir miteinander geschlafen haben, weil wir wissen, dass ihm das gefallen hätte.“
… Still lagen sie nun da und während sie den regelmäßigen Atemzügen ihrer beiden Jüngsten lauschten, dachten sie an David. Marco erinnerte sich zurück an jene Zeit, als David mit Sandra eine Affäre begonnen hatte. Die beiden hatten nicht aufgepasst und das Ergebnis war Yannik gewesen. Sandras Schwangerschaft hatte die gestörten Beziehungen der beiden Ehepaare nicht einfacher gemacht, aber nachdem Penny von Marco ebenfalls ein Kiind erwartete, hatte man sich wieder zu arrangieren begonnen. Und Marco sah Penny und David vor sich, wie sie über das Rollfeld zu ihrer Maschine gingen, ein Ehepaar, dass sich wiedergefunden hatte, mit zwei Bábys in Tragetaschen, eine glückliche Familie, die in die Staaten zurückkehrte.
… Das war Anfang 2004 gewesen und nicht einmal ganze sieben Jahre her. So kurz nur hatte Pennys und Davids Familienglück dauern dürfen. Einundvierzig Jahre ált war David bei seinem Tod gewesen und Penny mit neununddreißig Jahren Witwe. Ihren Geburtstag einen Tag vor Sandras Abflug hatte sie nicht feiern wollen.
… Sandra regte sich nun wieder in Marcos Arm. „Ja, du hast Recht, Liebster. Für David ergäbe es keinen Sinn, wenn wir nicht mehr vögeln. Und ich glaube, er würde auch erwarten, dass wir uns um Penny kümmern und sie mit einbeziehen.“
… „Jetzt bist du auf der richtigen Fährte“, flüsterte Marco in ihr Ohr, „und es war auch gut so, dass du im Bett für Pennys Entspannung gesorgt hast.“ Dann begann er das Ohr mit seiner Zunge zu liebkosen.
… Sandra stieß leise Laute des Wohlbehagens aus, protestierte aber leicht: „Nein, nicht, du machst mich sonst wieder wuschig. Das geht nicht, wir haben zwei unserer Lieblinge im Bett.“
… Marco seufzte. Er hätte zwar schon wieder können, aber seine geliebte Ehefrau lag damit natürlich richtig. Also riss er sich zusammen und fragte: „Und was ist dir noch durch den Kopf gegangen?“
… „Eben das, was du gerade angesprochen hast. Ich hatte Sex mit Penny, der war für uns beide sehr befriedigend. Aber du hattest nichts. Ich wollte, dass du mit Paula oder Miriam …“ Sie vollendete den Satz nicht.
… „Ach, mein Liebling, das war doch meine Entscheidung. Ohne dich an meiner Seite ist alles nichts, deshalb wollte ich das nicht. Und du hast Penny sehr damit geholfen, dass du mit ihr im Bett warst.“
… „Ja, aber was ist mit unserer Augenhöhe?“, wandte Sandra ein. Manchmal war sie bei der Einhaltung von Clara Millstedts Regeln strikter als ihr Mann.
… „Auch mit der habe ich kein Problem, meine Liebste. Du hast Sex gehabt, ich nicht. Aber du bist ja nicht fremdgegangen, du hast geholfen, Penny, unsere beste Freundin, aus ihrer Talsohle zu holen. Du hast mir jeden Tag darüber berichtet und ich hab‘ dich dazu ermutigt. Mit unserer Augenhöhe ist alles in Ordnung. Und vielleicht haben wir ja wieder einmal etwas gemeinsam mit Paula und Hildegard.“
… „Ich liebe dich“, war Sandras schlussendliche Antwort. Und sie meinte das mit jeder Faser ihres Herzens, die Liebe zu ihrem Mann war tief in ihr und nach diesem gemeinsamen Abend war sie einfach glücklich, nur glücklich.
… Marco lauschte ihren gleichmäßigen Atemzügen, als Sandra nun eingeschlafen war. Er war noch etwas aufgewühlt nach ihrem perfekten ehelichen Genuss, der für ihn eine lange Zeit der Enthaltsamkeit beendet hatte. Mit Wehmut dachte er an die großartigen Sexerlebnisse mit Penny und David, die es nie mehr geben würde, und an seinen besten Freund, mit dem er nie mehr Spaß haben würde. Seine Augen wurden feucht und er versuchte, sich selbst von David abzulenken, und ließ seine Gedanken zu seiner Frau schweifen. Ganz geheuer war ihm nicht, dass Sandra ihre Beziehung zu Penny ohne ihn so vertieft hatte, aber das hatte er ihr nicht gesagt. Vermutlich wusste sie das aufgrund ihrer Empathie ohnehin längst.
… Andererseits hatte er erkannt, dass Sandra der Frauensex mit Penny großen Spaß gemacht hatte und befriedigend für sie war. Wenn ihr auch zwischendurch ein Schwanz gefehlt hatte, war seine Frau trotzdem glücklich und nur das zählte. Immerhin war sie mit ihm die letzten Jahre durch Dick und Dünn gegangen, hatte seine Doppelbelastung im Beruf ohne Murren hingenommen und hatte ihm immer den Rücken freigehalten. Sie hatte auch akzeptiert, dass ihr Sex zeitweise arg zu kurz gekommen war.
… Andererseits hatten sie ein wenig Ausgleich gefunden durch ihre ‚Brush-up-Weekends‘. Die Idee dazu war von Clara Millstedt gekommen und sie hatten sie begeistert aufgegriffen. Aber auch hier stand Marco in Sandras Schuld. Ursprünglich hatten sie vereinbart, diese Wochenenden abwechselnd zu organisieren. Jedoch nur das erste trug Marcos Handschrift, für alle weiteren hatte Sandra verantwortlich gezeichnet, er hatte einfach keine Zeit dazu gehabt. Das ganze Jahr 2009 über hielten sie ihren Sechswochenrhythmus ein, dann ab 2010 nur noch alle Vierteljahre, weil sich die Situation im ehelichen Bett deutlich entspannt hatte.
… Ihr letztes ‚Brush-up-Weekend’ hatte sie im Mai in einen Alpengasthof im Allgäu geführt, dann war Davids Tod dazwischengekommen. Er hatte mit Sandra noch nicht darüber gesprochen, wie es nun damit weitergehen sollte.
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… Mitte November fuhr Marco zum Sexclub. Slavko und Dannika Zeman trafen sich zum dritten Mal mit Mailin und ihrem Mann Hubert. Beim ersten Gespräch Anfang September hatten sie sich gegenseitig beschnuppert und die Besitzer hatten Mailin und Hubert herumgeführt. Einen Monat später hatten sie über mögliche Konzepte zur Weiterentwicklung des Clubs gesprochen und beidseits ihr Interesse bekundet. Mailin war bereit, in das Sexclub-Geschäft einzusteigen, und Slavko und Dannika konnten sich gut vorstellen, ihren Club an Mailin zu verkaufen. Miriam hatte sich jedoch zunächst quergestellt, eigentlich wollte sie keine Miteigentümer, aber ihr war natürlich bewusst, dass sie finanziell nicht in der Lage war, den Club alleine zu erwerben. Und anstelle irgendeines fremden Investors wäre Mailin für sie vermutlich das kleinere Übel.
… Marco hatte bei diesen Gesprächen anwesend sein wollen, aber dann war Davids Unfall dazwischengekommen. Diesmal jedoch war er dabei. Sein Ziel war, dass Mailin den Club übernahm, er wusste ja, wie gut sie bereits das ‚Institut für Sexualtherapie‘ geführt hatte. Und irgendwie hing er an ihr. Sie war die erste Frau in seinem Leben, mit der er Sex gehabt hatte, außer Sandra natürlich. Irgendwie hatte ihn das damals nachhaltig geprägt.
… Zu Beginn der Sitzung brachte Slavko Zeman Marco ins Bild: „Wir sind uns eigentlich in allen Punkten einig“, sagte er, „die Ideen, die Mailin und Hubert entwickelt haben, klingen gut. Man merkt, dass sie sich im Entertainmentgewerbe auskennen, nennen wir es einmal so. Dazu Gastronomie, Hotellerie, Wellness und auch einiges an Sexangeboten. Mailin gefällt uns, sie ist clever und eine geborene Geschäftsfrau. Dannika und ich können uns gut vorstellen, an sie zu verkaufen.“
… „Das würde Hubert und mich sehr freuen“, antwortete Mailin darauf, „wir haben auch schon geklärt, dass wir umziehen würden. Unsere Kiinder müssten freilich umgeschult werden, sie sind jetzt sieben und acht.“
… Marco schaltete sich jetzt ein: „Wie habt ihr euch denn die Vorgehensweise gedacht, ihr beiden?“ Er blickte fragend zu den Zemans.
… „Da werden wir noch einiges an Gehirnschmalz benötigen“, schmunzelte Slavko, „zunächst ist jedoch das Allerwichtigste, dass die beiden künftigen Eigentümerinnen sich gut verstehen, sonst wird‘s schwierig. Das ist beim ersten Gespräch etwas kratzbürstig angelaufen.“
… Marco musste ebenfalls schmunzeln: „Fast hätte ich das erwartet. Euer Club ist ein Unternehmen, und kein ganz kleínes. Da braucht es an der Spitze konsequente und mutige Entscheidertypen, also Alphatiere. Miriam und Mailin sind das beide und da heißt es, sich zusammenzuraufen und ein gutes Einvernehmen zu schaffen. Ich bin zwar alles andere als ein Psychologe, aber ich darf annehmen, dass Miriam den Club gerne alleine geführt hätte. Habe ich Recht, meine Liebe?“
… Ein klein wenig zuckte die Angesprochene zusammen, dann lächelte sie leicht: „Ja, das stimmt, Marco. Ich habe Mailin als Eindringling gesehen, die mir mit ihrem Geld den Club wegschnappt. Natürlich hätte ich den Club gerne alleine geführt. Aber das geht finanziell nicht, da hätte ich keine Chance. Dass Dannika und Slavko mir einen Teil schenken, ist schon großzügig genug, mehr kann ich nicht erwarten. Und die beiden sollen doch in Kroatien einen schönen Lebensabend haben, das kostet Geld.“
… „Miriam, meine Süße, das hast du schön gesagt“, schaltete sich nun Dannika ein, „wir geben dir viel, du bist ja wie eine Tóchter für uns, aber mehr geht nicht.“
… „Ach Dannika, das ist doch klar, und ich bin euch sehr dankbar. Ihr wisst, ich bin damals zu euch gekommen, um Geld für mein Studium zu verdienen. Ich hab‘ seit Juni meinen Abschluss in IT-Sicherheit und hätte auch schon zwei Jobangebote bekommen. Aber der Club ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich verstehe mich mit allen wirklich gut. Ihr habt es geschafft, eine große Familie zu bilden, und das würde ich gerne fortführen. Deshalb habe ich mein anfängliches Gezicke abgelegt. Ich habe Mailin über Allerheiligen besucht und wir haben uns ausgesprochen, lange und ausführlich. Wir sind zwar vom Alter zwölf Jáhre auseinander, aber eigentlich haben wir uns gut verstanden. Fast beneide ich Mailin wegen ihrer Familie, sie hat zwei wunderbare Kjnder und bei Hubert könnte ich durchaus schwach werden“, sagte sie mit Blick auf den gelernten Masseur, der immer noch über die Figur eines Mitzwanzigers verfügte.
… Mailin lachte ihre potentielle künftige Teilhaberin an: „Vielleicht können wir darüber einmal reden. Wir führen, wie du vermutlich gehört hast, keine monogame Beziehung.“
… „Stopp, Mailin“, schaltete sich Marco ein, „über Sex zwischen euch solltet ihr im Moment gar nicht sprechen. Macht nichts im Vorfeld kaputt. Ihr werdet mehr als Geschäftspartner sein, ihr werdet gemeinsam einen Club führen müssen, ohne Gezänk oder Eifersucht. Stellt solches Gerede bitte zurück, weit zurück.“
… „Entschuldigung“, murmelten beide ziemlich gleichzeitig. Marco blickte zu Hubert, der breit grinste. Marco erwiderte das Grinsen, er wusste aus eigener Erfahrung, wie gut sich Hubert bei dem Gedanken fühlte, dass er von zwei Frauen begehrt wurde.
… Zum Schluss wurde noch kurz der mögliche Kaufpreis des Clubs angesprochen. Da waren Welten zwischen den Vorstellungen des Besitzers und den Möglichkeiten der Käuferinnen. Wie sich herausstellte, hatten die Zemans auch mit Miriam nie so richtig darüber gesprochen.
… Für Marco war das im Moment gar nicht tragisch, denn er hatte schon eine Idee, wie die Finanzierung zu bewerkstelligen sein könnte, aber er wollte dazu im Moment nichts sagen. Was er aber sehr deutlich ansprach, war, dass er Mailin und Miriam demnächst im Gespräch mit der Psychotherapeutin Doktor Millstedt erwarten würde. Sie wären zwar kein Ehepaar, aber eventuelle Differenzen könnten dort trotzdem ausgeräumt werden.
… Einige Tage später informierte ihn Mailin, dass es im Januar ein Gespräch bei der Psychologin geben würde, sie aber glaube, dass Miriam und sie nach ihren letzten Treffen gut miteinander klarkommen würden. Im Gegenzug besorgte sich Marco ihre Finanzsituation, ihr Vermögen, ihre Verpflichtungen und ihre private Einnahmen- und Ausgabenrechnung, die Hubert und sie allerdings erst erstellen mussten. Marco wollte jedes Detail, und das bekam er von ihnen und anschließend auch von Miriam. Mit Slavkos Genehmigung hatte er dann ein Gespräch mit dem Steuerberater der Zemans, mit dem er sich über die Bilanzen und Gewinne der letzten Jahre unterhielt. Dabei erkannte er durchaus, wie gut der Club lief und er musste dem Steuerberater Recht geben, dass der von den Zemans erwartete Verkaufspreis keinesfalls überzogen war. Aus all diesen Daten würde er den ‚Business Case‘ rechnen können, wie man das in der Fachsprache nannte, und das hatte er sich für die Weihnachtsferien vorgenommen.
… Mit Dannika und Slavko vereinbarte Marco noch, zunächst stillzuhalten und keine anderen Kaufinteressenten zu suchen. Erst spätabends hatte er sie ans Telefon bekommen, denn sie hatten Hochbetrieb im Club.
… Das Gespräch war dann nur kurz. Gerne stimmten die beiden zu. „Es wäre uns am liebsten, wenn Miriam und Mailin unseren Club kaufen. Besonders Miriam liegt uns sehr am Herzen, wie du weißt. Wenn du das hinkriegst, Marco, dann wäre das super. Du musst nur sagen, wieviel Zeit du benötigst, dann kriegst du sie.“
… „Gebt mir drei Monate und reden wir im März weiter“, war Marcos Antwort.
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… Voller Erwartung waren die Kiinder, als es am 23. Dezember 2010 wieder zum Weihnachtsurlaub nach Columbus ging. Alexander und Valentina hatten ja Onkel Davids Verabschiedung miterlebt, sie hatten die Tragweite dieses Schicksalsschlags verstanden, schließlich würden sie in wenigen Monaten zwölf und zehn Jahre ált werden. Trotzdem hatten sie Zeit gebraucht, um darüber hinwegzukommen.
… Jonathan, nun fast acht, Heidrun, noch nicht ganz sieben, Sophia, gerade fünf geworden, und Henrik als Jüngster dreieinhalb, waren von Sandra, ihrer Mutter Gerda und Marco behutsam darauf vorbereitet worden, dass es Onkel David nicht mehr gab und Tante Penny allein war und ihre vier Kijnder keinen Váter mehr hatten.
… Das war ein wesentliches Gesprächsthema, bis sie am Flughafen von Columbus abgeholt wurden, Pennys und Davids Eltern, beide waren gekommen, um sie willkommen zu heißen. Sandra und Marco hatten fünf Kiinder mitgebracht, nur Jonathan war diesmal nicht mit von der Partie, sehr zu seinem Ärger, aber seine Mutter hatte mit ihm und Hildegard einen Schiurlaub ins Auge gefasst.
… Die beiden Wochen der Weihnachtsferien gestalteten sich ganz anders als ihre bisherigen. Es war ihr erster gemeinsamer Urlaub ohne David. Penny selbst wirkte etwas niedergeschlagen, was kein Wunder war, aber ihre vier Kiinder waren psychisch stabil. Penny hatte mit Hilfe ihrer Mutter und ihrer Schwiegermutter ganze Arbeit geleistet, das so gut hinzubekommen, stellte Marco voll Bewunderung fest.
… Aber es hatte sich doch einiges geändert. Als er seine beste Freundin zur Begrüßung an sich drücken wollte, war sie zurückgezuckt. „Bitte, Marco“, erklärte sie leise, „ich bin noch nicht soweit. Seitdem wir uns zum letzten Mal gesehen haben, tue ich mich schwer mit Körperkontakt zu Männern. Mit meinem Váter und meinen Brüdern geht’s mir genauso. Ich weiß nicht genau warum.“
… „Ist schon gut, Penny“, antwortete Marco, „das verstehe ich vollkommen. Du musst nur wissen, dass wir weiterhin voll für dich da sind, was immer du brauchst.“
… „Ich weiß, Marco, du bist und bleibst mein bester Freund, nur verzeih‘ bitte, wenn ich das für dich im Moment nicht ganz sein kann.“
… Marco lächelte sie an: „Du musst dich nicht entschuldigen, es ist alles gut.“
… Pennys Kjinder gierten geradezu nach zärtlichen Berührungen, viel mehr als früher. Auch das war anders geworden, intensiver. In Pennys Schlafzimmer war aus dem Doppelbett ein dreifaches geworden, damit alle vier Kjinder untergebracht werden konnten, die hatten es sich nämlich angewöhnt, bei ihrer Mutter zu schlafen.
… Das wurde auch sehr bald im Gästezimmer notwendig, denn die Berlinghoff-Kiinder sahen das und wollten das auch. Daher sorgte Pennys georgisches Ehepaar für ein weiteres Bett.
… Neun Kijnder zu betreuen und tagsüber zu beschäftigen, mit Spiel und Spaß, aber auch mit Wanderungen durch die schneebedeckte Landschaft, war eine Herausforderung, der sich Sandra und Marco gerne widmeten. Es handelte sich schließlich um ihre Großfamilie. Am schönsten jedoch war, dass es ihnen gelang, Penny mitzuziehen. Sie fand Gefallen daran, mitzuspielen und mit den Kiindern bei den Spaziergängen im Wald herumzutollen.
… Manchmal waren auch Pennys Eltern und Schwiegereltern dabei, die sich sehr darüber freuten, wie ausgelassen Penny war, wenn sie mit den Kjindern spielte. Überhaupt hatten die Schwiegereltern seit Davids Begräbnis mit Sandra und Marco endgültig Frieden geschlossen. Sie hatten ja viele Jahre ein echtes Problem mit den außerehelichen Kjndern von Penny und David gehabt und dem deutschen Ehepaar die Schuld dafür gegeben, was streng genommen durchaus zumindest zum Teil seine Berechtigung hatte.
… Die vierzehn Tage Ferien bis zum Dreikönigstag taten Penny sichtlich gut. Sie liebte ja ihre Gäste aus Deutschland und deren Kjinder. Alexander, ihr besonderer Schatz, bemühte sich sehr um sie, und Valentina fing an, ihre große Zuneigung zu David jetzt auf Penny zu projizieren. Nach einigen Tagen wollten sie nachts zu Tante Penny ins Bett, was aber vom Platz her nur ging, weil sie Yannik und Natalie dazu brachten, bei Sandra und Marco zu schlafen. Daraus entwickelte sich dann ein permanentes Hin- und Hertauschen, was allen Kiindern großen Spaß machte.
… An unbeschwerten nächtlichen Sex war da natürlich nicht zu denken, aber immerhin gelang es Sandra und Marco, sich zumindest zweimal untertags loszueisen und in Pennys Schlafzimmer ihrer Leidenschaft zu frönen. Es war zwar kein ausgiebiger und auch kein qualitativ hochwertiger Sex, aber er genügte ihnen, denn es war beiden viel wichtiger, Penny und ihrer Familie Freude zu bereiten und sich um sie zu kümmern.
… Deshalb verstand Sandra sofort Pennys Wunsch, als diese ihre Freundin einige Tage nach ihrer Ankunft beiseitenahm und, nachdem sie etwas herumgedruckst hatte, leise fragte, ob sie wieder Sex haben könnten.
… „Du willst dort weitermachen, wo wir aufgehört haben, als ich weggeflogen bin“, lächelte Sandra, „von meiner Seite sehr gerne, aber gehen wir mit dieser Frage zu Marco.“
… Sie fanden Sandras Ehemann, indem sie dem Kiindergeschrei folgten. Im Garten lag der Schnee fast einen halben Meter hoch, was für die Jahreszeit in Ohio sogar eher wenig war. Für die Kjinder aus Deutschland war das ungewohnt, aber die beiden ‚Norweger‘ kannten das von zuhause. Fast jeden Tag tollten die Kiinder im Schnee herum. Diesmal wurden sie von zwei Großelternpaaren beaufsichtigt und Marco hatte sich dazugesellt. Er lag am Boden und balgte sich in einer weißen Wolke mit einigen von ihnen.
… Lachend kamen Sandra und Penny dazu und sahen eine Weile zu, wie Marco sich abstrampelte. Dann, auf ihre Bitte hin, stand er auf, schüttelte sich den Schnee ab und ließ sich von den beiden Frauen auf die Terrasse führen, wo sie etwas abseits standen. Dort erfuhr er von Pennys Wunsch.
… „Okay“, dehnte er seine Antwort, „und was möchtet ihr von mir?“
… „Deine Zustimmung“, erwiderte Sandra, „ich soll ja ohne deine Erlaubnis nichts Derartiges tun und ich will es auch gar nicht.“
… Marco äußerte Verständnis für Penny: „Ich weiß, wie sehr dir der Sex mit Sandra Vergnügen und Befriedigung bereitet hat. Deshalb ist das komplett in Ordnung. Noch lieber wäre mir natürlich, ich dürfte mitmachen.“
… „Bitte nicht, Marco.“ Leise kam das aus Penny heraus. „Irgendwann holen wir das nach, versprochen.“
… „Ach, Penny, entschuldige bitte, das war unbedacht von mir“, war Marco schuldbewusst, „solange du dich von mir nicht berühren lassen kannst, geht Sex gar nicht. Aber zuschauen vielleicht?“
… „Nein, mein Liebling“, antwortete nun Sandra an Pennys statt, „sie will mit mir ganz allein sein. Bitte, akzeptiere das, bis Penny alles verarbeitet hat, was sie bedrückt.“
… Marco war enttäuscht, das war ihm anzusehen, deshalb kam Penny jetzt zu ihm und zart legte sie ihre Hand an seine Wange. „Bitte, Marco, sei nicht traurig, ich blase das Ganze lieber ab.“
… Jetzt war er froh darüber, dass seine beste Freundin es ja doch schaffte, ihn zu berühren, wenn auch nur ganz wenig. „Nein, nein, Penny, ist schon in Ordnung. Ich dachte nur gerade daran, welch tollen Sex wir alle miteinander hatten, früher. Aber egal, wie hast du dir das vorgestellt, unsere Kiinder sind ja überall?“
… Sandra war nun diejenige, die ihm das erklärte: „Wenn die Kjinder eingeschlafen sind und Penny Lust hat, kommt sie zu uns ins Gästezimmer und holt mich ab. Irgendein Kjinderzimmer wird schon frei sein und danach bin ich wieder bei dir, mein Liebling. Ich werde dir auch alles ganz genau erzählen.“
… Kurz dachte Marco nach, aber übrig blieb ihm nicht viel, also nickte er zustimmend. Wie hätte Marco den beiden Frauen ihren Wunsch abschlagen können? Penny war jedoch nicht sehr anspruchsvoll, nur dreimal nahm sie Sandras Dienste in Anspruch. Das erste Mal fand bereits tags darauf statt, Sandra und Marco hatten ihrem ehelichen Sex noch nicht frönen können. Es war gegen zehn Uhr abends, die beiden lagen schmusend im Bett, umgeben von einer Schar schlafender Kiinder.
… Als Penny hereinschaute, küsste Sandra ihren Mann zum Abschied, stand auf und verschwand mit ihrer besten Freundin. Als sie zwei Stunden später zurückkam, schlief Marco tief und fest. Sie war durch den femininen Sex befriedigt, kuschelte sich an ihn und am nächsten Morgen erzählte sie ihm, was sie und Penny alles miteinander angestellt hatten. Marco erregte sich zwar leicht bei Sandras bildlicher Darstellung, aber mehr daraus zu machen war wegen der Kiinder im Bett natürlich nicht möglich.
… Am darauffolgenden Tag hatte er eine Idee. Er ließ sich für zwei Stunden vom Kjnderdienst ‚befreien‘ und fuhr in die Stadt, zu einer Boutique namens ‚The Garden, the female owned adult store‘. Die hatte er zuvor im Internet ausfindig gemacht und dort kaufte er zwei Utensilien, wie sie auch Paula und Hildegard in ihrer Schatzkiste hatten, aber die war über 7000 Kilometer entfernt. Mit einer der Besitzerinnen, einer adretten Frau Ende dreißig, kam er ins Gespräch. Als sie hörte, was er kaufen wollte, lächelte sie leicht, und als sie ihn fragte, ob er als Mann gewisse ‚Probleme‘ habe, musste er lachen: „I know what you mean“, erwiderte er, „but this is not to compensate me, it’s for my wife and her best girl friend.“
… Daraufhin lachte sie schallend: „Oh, I see.“ Aber dann nahm sie sich zusammen und beriet Marco ausgiebig bei seiner Auswahl.
An der Kasse dann ergänzte sie noch: „Hopefully you will at least attend as spectator?”
… Marco grinste: “Will see. For the moment, the girls want to be amongst themselves. Maybe I get to change their mind.”
… „Okay, dear, then good luck.” Mit diesen Worten gab sie Marco die Kreditkarte zurück und schob ihm die gekaufte Ware in einer neutralen Tüte über die Theke.
… Zurück in Pennys Haus, versteckte er seinen Einkauf unter dem Bett im Gästezimmer. Einige Tage später meldete Penny wieder ihr Bedürfnis an, doch bevor sie im Gästezimmer erschien, um Sandra abzuholen, hatte er mit seiner Frau gesprochen und ihr übergeben, was er gekauft hatte. Es waren zwei schöne Kunststoffteile, deren Einsatzmöglichkeiten Sandra schon kannte, von Hildegard natürlich.
… Das eine war ein Doppeldildo, mit zwei gleich langen Penisimitaten, und das andere ein Strapon-Vibrator mit normalem Umfang und Länge, was eine Penetration sowohl der Vagina wie auch des Anus ermöglichte.
… „Sandra war begeistert und gleichzeitig gerührt gewesen über Marcos Geschenk. Wieder einmal war ihr so richtig zu Bewusstsein gekommen, wie sehr sie einander liebten, und leise Zweifel beschlichen sie, ob sie den Sex mit Penny wirklich durchziehen sollte.
… „Natürlich machst du das, Penny zuliebe“, antwortete Marco, als sie ihn an ihren Gedanken teilhaben ließ, „aber diesmal möchte ich zuschauen.“ Und als er ihren fragenden Blick bemerkte, fügte er hinzu: „Keine Angst, Penny wird es nicht bemerken. Wenn ihr euch ausgezogen habt, sagst du, dass du pinkeln musst. Ich warte auf dich im Wohnzimmer und du gibst mir Bescheid, wo ihr seid.“
… Als Penny erschien, um Sandra abzuholen, nahm diese die Tüte mit den Spielzeugen und folgte der Freundin. Dann lief alles wie geplant. Marco hatte entschieden, sich winterfest anzuziehen und durchs Fenster zu gucken. Es war für ihn von Vorteil, dass Pennys Firmenhaus ein Bungalow war, und von Sandra wusste er, dass die Jalousien nicht geschlossen waren.
… Vor Marcos Augen entwickelte sich nun Frauensex vom Feinsten. Obwohl das Licht heruntergedreht war, konnte er genug erkennen. Er hatte sich seine Winterkleidung über den Pyjama angezogen und Mütze und Handschuhe dabei. Drinnen hatte Penny große Augen gemacht, als Sandra die Dildos ausgepackte. Doch zunächst wurde er Zeuge, wie liebevoll und zärtlich die beiden Frauen miteinander schmusten, wie sie einander ihre Brüste massierten und mit Mund und Lippen verwöhnten.
… Sandra übernahm nun die Führung. Sie bewegte sich zu Pennys Schambereich und zärtlich begann sie deren Scheide und Kitzler zu streicheln, um nach einiger Zeit ihre Zunge zu Hilfe zu nehmen. Marco blickte in Pennys verklärtes Gesicht und freute sich mit ihr, wie wohl sie sich zu fühlen schien.
… Sandra nahm nun den Doppeldildo, schaltete die Vibration ein und führte die eine Seite, die rote, an Pennys Scheideneingang. Sie ließ die Spitze, die einer schmalen Eichel nachgebildet war, auf Pennys inneren Schamlippen kreisen, dann führte sie den Plastikpimmel mit sanften und kurzen Stößen in die Höhle, die sich langsam öffnete und den Gast einließ.
… Sandra erhöhte die Stärke der Vibrationen stufenlos und Penny fing zu schnauben an. Zumindest machte sie diesen Eindruck, denn hören konnte Marco vor dem Fenster nichts. Es dauerte nicht lang, bis ihr Körper im ersten Orgasmus auf- und abwippte.
… Nur kurz gönnte Sandra ihrer Gespielin etwas Ruhe, dann ließ sie Penny vor sich in Hündchenstellung gehen. Sie befestigte den Doppeldildo um ihre Hüften, wobei sie die blaue Seite in ihre eigene Scheide eindringen ließ. Sie kniete sich hinter Penny und jetzt fing sie an, ihre Freundin von hinten zu ficken.
… Diesmal stieß sie den Vibrator bei jedem Stoß ganz in Pennys Fotze und sie drehte beide Vibratoren auf volle Stärke.
… Fasziniert sah Marco zu, wie sich bei beiden Frauen höchste Erregung aufschaukelte und schließlich in einem gewaltigen Höhepunkt entlud. Das Spiel erinnerte ihn an Hildegard und Paula, die er damals im Hotel bespannt hatte. War das wirklich erst sechseinhalb Jahre her?
… Er beobachtete nun die beiden Frauen, wie sie nach einigen Minuten wieder zu sich fanden und ihre Münder zu zärtlichen Zungenspielen vereinten, und wie Penny daraufhin die Initiative übernahm, den Strap-on um ihre Hüften schnallte und Sandra von hinten zu penetrieren begann, gleichmäßig und tief, was bei Sandra heftige Reaktionen hervorrief. Und als Penny mit ihrem Unterleib dicht vor Sandras Hinterteil kreisende Bewegungen ausführte, öffnete Sandra ihren Mund. Vermutlich wurde sie gerade ziemlich laut. Dann verzerrte sich ihr Gesicht und es war gut zu erkennen, wie es ihr kam.
… Beide Frauen schienen genau zu wissen, wie sie einander stimulieren konnten. Besonders Sandra hatte gezeigt, wie gut sie auf ihre Freundin eingehen konnte. Es war ihr Verdienst, dass Penny aus ihrer Verzweiflung über Davids Tod wieder zurück in ein befriedigendes Sexleben gebracht werden konnte, und Marco war mächtig stolz auf seine Ehefrau.
… Längst hatte er versucht, seinen Pimmel aus seinen Kleidungsschichten herauszupulen. Die Situation nötigte ihn, etwas zu tun, was er kaum je machte, nämlich zu wichsen. Aber kaum hatte er seinen Halbsteifen endlich befreit, sorgte die Eiseskälte dafür, dass dieser zu einem Nichts zusammenschrumpelte. Da hatte auch das geile Geschehen hinter dem Fenster keine Chance.
Zwischen Penny und Sandra schien sich eine starke Vertrautheit entwickelt zu haben, die es vorher zwar gab, aber nicht in dieser verschmelzenden Innigkeit. Sogar Marco konnte das spüren und er nahm an, dass diese schon kurz nach Davids Trauerfeier nach und nach entstanden war. Aber damit schwang auch ein kleiner Wermutstropfen in seinen Gedanken mit, denn bei dieser Vertrautheit, dieser Harmonie und diesem hochwertigen Sex zwischen seiner Frau und seiner besten Freundin könnte er künftig überflüssig sein, auch wenn Sandra behauptet hatte, dass ihr ein richtiger Schwanz dabei fehlte. Vielleicht würde er bei deren Sex künftig gar nicht mehr benötigt werden. Und dieser Gedanke war nicht angenehm.

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Joker
Mitglied
9 months ago
Reply to  BM_Kanzler

Vielen Dank für die Information.

Hoffe doch das es trotz der fehlenden Zeit ein angenehmer Aufenthalt in Kanada gewesen ist.

Liebe Grüße Patrik

Beate H.
Gast
Beate H.
9 months ago

Solch eine Perle hier auf dieser Seite, schon erstaunlich.
Das Thema Tod ist und bleibt traurig, egal mit welcher Philosophie man sich da etwas zurecht basteln will. Letztendlich geht es ja doch irgendwie weiter, aber je älter man wird um so häufiger muß man durch dieses Tal!

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