Ehepaar auf Abwegen, 18. Teil

Autor Kanzler
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Ehepaar auf Abwegen, 18. Teil
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Es war still im Haus der Berlinghoffs an diesem Donnerstagabend. Marco hatte plangemäß kurz nach sechs Uhr die Kijnder von seiner Schwiegermutter übernommen. Sonst machte das an den Donnerstagen seine Frau, nur an diesem würde sie ausnahmsweise nicht vor neun heimkommen, da noch eine Telefonkonferenz mit ihren amerikanischen Kollegen angesagt war.
… Gerda, Sandras Mutter, hatte die Kijnder gerade fertig gebadet, dann war sie nach Hause gefahren. Er hatte die Kiinder gefüttert, Valentina wollte trotz ihrer anderthalb Jahre abends immer noch ein Fläschchen, ein steter Diskussionspunkt mit Sandra, aber er sah nichts Verwerfliches darin, ebenso wenig, wenn der über dreieinhalbjährige Alexander tagsüber noch an seinem Schnuller nuckeln wollte. Dann hatte er sie ins Bett gebracht, zunächst ins Ehebett und dann, als sie fest schliefen, in ihre eigenen. Das war ein festes Ritual und Sandra tat dasselbe, wenn sie an der Reihe war.
… Dann hatte er seine Kjinder betrachtet, während sie langsam in Morpheus‘ Arme sanken. Er liebte sie unendlich und immer, wenn er sich bildlich vorstellte, wie sie aus der Verschmelzung seiner Gene mit denen seiner wunderbaren Frau entstanden waren, glaubte er, auch Sandra noch ein Stück mehr zu lieben. Sandra! Seine Gedanken waren zu seiner Frau geschweift, die ihm seit etwas über zwei Wochen ein wenig Sorge bereitete. Sie schien irgendwie unpässlich zu sein, nichts besonders Auffälliges, aber trotzdem hatte er sie gebeten, beim Arzt vorbeizuschauen. Über eine Woche hatten sie keinen Sex gehabt, da sie an einem Pilz in ihrer Scheide litt. Das war schon zweimal in ihrer Beziehung vorgekommen, aber diesmal lehnte sie im Gegensatz zu früher auch die anderen Möglichkeiten ab, die es außer ihrer Muschi noch gegeben und die er gerne wahrgenommen hätte. Danach hatte sie kurze Zeit seltsam lustlos gewirkt. Der Arzt hatte gemeint, so berichtete sie, dass das ein vorübergehender Erschöpfungszustand wäre. Aber ihr Zustand schien sich wieder zu bessern und sie hatten wieder Sex gehabt, aber alles war doch noch nicht so, wie er es von ihr gewohnt war.
… Schließlich hatte er diese Gedanken abgeschüttelt und in der Küche einige belegte Brote für Sandra gerichtet. Er wusste, sie würde großen Hunger haben, denn in ihrer Firma gab es bei solchen Sitzungen nie etwas zu essen. Danach holte er sein Notebook, setzte sich an den Küchentisch und begann, für seine Firma zu arbeiten, während er sehnlichst auf seine Frau wartete. Dazu genehmigte er sich ein Bier.
… Plötzlich läutete es an der Haustür. Marco schreckte auf und wurde ärgerlich. Wer immer das war, Sandra sicher nicht, denn sie wusste, dass man mit der Klingel die Kijnder aufwecken konnte. Also eilte er schnell in die Diele und öffnete.
… Im Dunkeln draußen stand ein etwa vierzehnjähriger Junge und hielt einen braunen Briefumschlag in der Hand. „Guten Abend, sind Sie Marco Berlinghoff?“, fragte er höflich.
… Als Marco bejahte, drückte ihm der Junge den Umschlag in die Hand und lief davon.
… „He, hallo“, rief Marco ihm nach, „bleib‘ doch stehen. Von wem …?“ Doch er sprach nicht weiter, denn das hatte keinen Sinn. Also betrachtete er den Umschlag. Mit schwarzem Filzstift stand ‚Marco Berlinghoff‘ darauf geschrieben und darunter ‚persönlich/vertraulich‘. Er besah sich den Umschlag von allen Seiten, aber einen Absender gab es nicht.
… Es war der 11. Oktober 2001, etwas nach 19 Uhr.
——————–
… Wieder in der Küche, legte Marco den Umschlag auf den Tisch. Sein Mobiltelefon klingelte, es war Sandra, die ihm mit etwas belegter Stimme mitteilte, dass es bei ihr eine Stunde länger dauern würde, das sei schon absehbar. Dann meldete sich Valentinas Babyfon, also lief er die Treppe hoch und sah nach ihr. Aber offenbar hatte sie nur schlecht geträumt, sie seufzte einige Male auf, dann schlief sie wieder ruhig weiter.
… Jetzt endlich kam er dazu, den braunen Umschlag zu öffnen. Er enthielt einen Computerstick und einen Zettel, auf dem stand: „Viel Vergnügen beim Anschauen des Films.“ Sonst nichts, kein Absender, keine weiteren Informationen, nichts.
… Er überlegte kurz, was er tun sollte. In seiner Firma gehörte auch die Informationstechnik zu seinem Aufgabenbereich und seine Leute wurden nicht müde, vor eingeschleusten Viren zu warnen. Er zögerte deshalb, aber dann siegte seine Neugier. Prophylaktisch sicherte er alle Dateien, an denen er an jenem Abend gearbeitet hatte, auf seinen eigenen Stick, nur für alle Fälle, dann legte er den Stick aus dem Umschlag ein.
… Der enthielt nur eine einzige Datei, einen Film. Er holte sich noch ein Bier, setzte sich erwartungsvoll hin und drückte die Eingabetaste zum Start. Doch schon die ersten Sekunden ließen ihn hochfahren, derart heftig, dass er dabei die Bierflasche umwarf, deren Inhalt sich über Tisch und Fußboden verteilte, und den Stuhl, auf dem er gesessen hatte, nach hinten wegschleuderte.
… Sandra, seine geliebte Frau, lutschte gerade einen erigierten Schwanz, kein Zweifel, dass sie es war. In Großaufnahme streifte die Kamera über ihren Körper, sie befand sich auf dem Fußboden in Hündchenstellung und hinter ihr kniete ein anderer Mann und besorgte es ihr von hinten.
… Reflexartig stoppte Marco den Film und fassungslos starrte er auf den Bildschirm. Das war doch nicht möglich! War das eine Fotomontage? Aber wer konnte so etwas anfertigen? Panische Angst überfiel ihn davor, den Film weiterlaufen zu lassen, aber schließlich zwang er sich dazu.
… Es wurde nicht besser, im Gegenteil. Man sah Gruppensexszenen, Frauen wurden von Männern, die offenbar gewaltig in der Überzahl waren, in alle Löcher penetriert. Man sah spermaverschmierte Frauengesichter, Marco glaubte, zwei davon als Kolleginnen von Sandra zu erkennen, man sah Frauen, die im Sandwich gefickt wurden, kurzum, man sah die wildesten Szenen, und was Marco völlig fertig machte, Sandra war überall mittendrin.
… Sein Abendessen kam hoch und sein Unterbewusstsein ließ ihn zur Toilette rasen. Dort klammerte er sich an der Klomuschel fest und kotzte sich aus. In seinem Gehirn wirbelte alles durcheinander, sodass er keinen klaren Gedanken fassen konnte.
… Nach einer gefühlten Ewigkeit raffte er sich auf, spülte seinen Mund und seine Hände und schleppte sich wieder zum Küchentisch. Dort saß er eine Weile, während Tränen seine Wangen hinunterliefen. Er gehörte zwar gerade noch zu der letzten Generation von Männern, der eingebläut worden war, dass ein Mann stark sein müsse und nicht weinen dürfe, und das hatte er fast immer durchhalten können, aber diesmal ging das nicht.
… Erst nach einer Weile realisierte er, dass Alexanders Bábyfon angeschlagen hatte. Er riss sich zusammen und stand auf, aber da kam ihm Alexander bereits heulend entgegen, offenbar hatte er schlecht geträumt. Er hob ihn auf und trug ihn die Treppe hoch in sein Zimmer. Dort beruhigte er seinen Sohn und blieb bei ihm, bis er wieder eingeschlafen war.
… Merkwürdigerweise hatte ihm dieses Intermezzo mit Alexander geholfen, wieder auf den Boden zurückzufinden. Es war ihm ganz klar: egal, was dieser Film bedeuten mochte, egal, was Sandra da aufgeführt hatte, das Wichtigste war das Wohlergehen seiner Kiinder. Das durfte niemals leiden, ganz egal, was ihn noch erwarten mochte. Dieser Gedanke stärkte und befähigte ihn, in die Küche zurückzukehren und sich das Video, das mittlerweile zu Ende gelaufen war, erneut anzusehen.
… Es dauerte nur ungefähr zwölf Minuten und man konnte erkennen, dass es ein Zusammenschnitt war. Es musste also irgendwo noch eine Vollversion geben. Es war ihm immer noch übel, aber er zwang sich nun, das, was es auf dem Film zu sehen gab, analytisch wahrzunehmen, wie es seine Art war, mit schwierigen Problemen umzugehen.
… Er spulte vor bis zu der Stelle, an welcher ihm schlecht geworden war, und ließ das Video bis zum Ende durchlaufen. Es war absolut unerträglich für ihn, aber er zwang sich dazu, hinzugucken. Der Zusammenschnitt schien das Ziel gehabt zu haben, Sandra in den Mittelpunkt zu stellen. Marco zählte mindestens vier weitere Frauen, die aber in diesem Video eine Nebenrolle spielten. Sandra war allgegenwärtig, aber fast immer wurde sie von den Männern benutzt, fast nie spielte sie einen aktiven Part, sie wirkte manchmal etwas apathisch. ‚Neben der Kappe‘ würde man umgangssprachlich dazu sagen. Sie ritt auch nicht aktiv, wenn sie auf einem Schwanz saß, sondern wurde von unten gestoßen.
… Dann konnte man sehen, wie sie sich in einer Ecke des Raumes erbrach, beim Weggehen ausrutschte und in ihre eigene Kotze fiel. Sie lag dort mit glasigen Augen, bis sie ein Mann relativ brutal wieder auf ihre Beine zerrte. Und am Schluss lag sie zusammengekrümmt am Boden und drei Männer pinkelten über sie.
… Eine Zeitlang saß er zusammengekrümmt vor dem nun leeren Bildschirm, dann erinnerte er sich an etwas. Er spulte zurück, bis er die entsprechende Szene fand, und hielt den Film an. Im Prinzip waren alle Beteiligten splitternackt, aber jetzt sah er im Hintergrund eine Frau, die weiße Strümpfe und einen kleínen weißen Haarschleier trug. Sie vergnügte sich mit einem Mann, der eine schwarze Fliege um seinen nackten Hals gebunden hatte.
… Marco eilte ganz nach oben und holte eine Lupe aus seiner Schreibtischschublade. Vergrößerungstechniken am Bildschirm gab es damals noch nicht, zumindest hatte er keine auf seinem Notebook.
… Die Lupe half, machte aber das Bild etwas verschwommen. Es genügte jedoch, um Franka, eine Arbeitskollegin Sandras zu erkennen. Und dann wurde ihm bewusst, wo der Film entstanden war. Franka hatte zu ihrem Junggesellinnenabschied eingeladen, und zwar am vorletzten Septemberwochenende zu einer Wanderung, die in einer gemieteten Hütte enden sollte. Als Sandra das einige Tage zuvor erzählt hatte, war Marco das sehr vernünftig erschienen, ein Gegensatz zu den sonst stattfindenden Besäufnissen und Fickereien. Da hatte er sich offensichtlich getäuscht, und gleich wie sehr! Augenscheinlich war der Mann mit der Fliege ein Bräutigam, seine Gruppe also ein Junggesellenabschied. Dass es Frankas künftiger Ehemann war, schien unwahrscheinlich, denn der hätte sicher nicht zugelassen, dass sie mit anderen fickte. Und ganz bestimmt hätte er nicht zugelassen, dass man auf den Bauch seiner Braut etwas geschrieben hätte, das in etwa wie „Ich bin die Braut, fickt mir ein Kijnd“ zu lesen war, wie Marco jetzt bei genauer Betrachtung unter der Lupe feststellen konnte.
… Das war schon unerhört, ein derber Scherz. Er konnte Franka nur wünschen, dass der Spruch nicht Wirklichkeit geworden war. Aber da fiel ihm plötzlich etwas ein und es lief ihm siedend heiß den Rücken hinunter. Fieberhaft musterte er den Film im Zeitraffer durch. Es waren mindestens zehn Männer, die ohne Schutz in Sandras Muschi abgespritzt hatten, vermutlich eher mehr. Und eine Szene fiel ihm jetzt auf, in der man Sandras Bauch sah. Auch darauf stand eine Botschaft, wie er durch die Lupe entziffern konnte: „Ich bin läufig und geil, schwängert mich“ lautete sie, quer über ihre Landebahn geschrieben.
… Entsetzt stellte Marco das Notebook auf Stopp und raste hoch ins Arbeitszimmer zu Sandras Schreibtisch. In der oberen Schublade fand er ihren Kalender, in den sie, seit sie sich zu einem weiteren Kijnd entschieden hatten, ihre Zyklen eintrug. „E“ stand für Eisprung, und den hatte sie am Sonntag und Montag mit Fragezeichen eingetragen.
… Das war die eigentliche Katastrophe und Marco wurde erneut schlecht. Wieder erbrach er sich auf der Toilette, aber viel kam nicht mehr raus. Er war jetzt fix und fertig. Die Gefahr einer Fremdschwängerung stand groß und deutlich vor seinem geistigen Auge und er wusste genau, damit würde er nicht umgehen können. Vermutlich war das das Ende seiner Ehe und zum ersten Mal in seinem Leben hatte er keine Idee, auch nicht ansatzweise, wie ihr Leben weitergehen konnte.
… Erneut musste er sich zusammenreißen, als er nun in der Küche Ordnung machte. Er wischte das verschüttete Bier auf und reinigte Tisch und Boden. Dann stellte er das Notebook so hin, dass seine Frau es, wenn sie kam, sofort sehen musste. Er stellte das Video auf seinen Beginn und hielt die Wiedergabe an, sodass bereits auf dem Standbild zu sehen war, was Sandra trieb. Dann schrieb er noch einen Zettel, dass sie die Eingabetaste drücken solle.
… Es war ihm hundeelend zumute und er agierte ganz mechanisch, als er sich auszog und sich im Bad fertig machte. Dann schlüpfte er zu Alexander ins Bett, denn in das eheliche konnte und wollte er nicht. Er drückte Alexanders Körper eng an sich und das beruhigte ihn, sodass er in einen unruhigen Schlaf versank.
… Geweckt wurde er etwa zwei Stunden später von einem unsäglichen Geschrei, das in Anfällen durch das ganze Haus hallte. Es kam aus dem Erdgeschoss und war Ausdruck größter Verzweiflung. Es drang oben in jedes Zimmer und führte dazu, dass beide Kiinder erwachten und zu weinen begannen. Marco stürzte zum Treppenabsatz, das hatte er nicht heraufbeschwören wollen, als er seiner Frau den Film mundgerecht serviert hatte. „Hör sofort damit auf, du erschreckst die Kiinder“, schrie er hinunter, sehr laut, um sie zu übertönen.
… Daraufhin wurde es unten still. Er holte die weinende Valentina und setzte sich mit beiden Kijndern auf Alexanders Bett. Tröstend hielt er sie fest und schaukelte sie in seinen Armen. Dann hörte er, wie Sandra die Treppe hochschlurfte.
… Sie kam weinend herein und sah schlimm aus. Fünf oder zehn Minuten war sie erst im Haus, aber sie war aschfahl im Gesicht und ihr Gesicht voll Tränen und die Wimperntusche völlig verschmiert. Sie schluchzte und schluchzte, knickte vor Marco in sich zusammen und reckte ihm ihre Hände entgegen. Stummes Flehen schien in ihren Augen zu stehen.
… Marco reagierte darauf ganz falsch. Das würde ihm aber erst Jahre später klarwerden, wenn er mit Sandra in einer Ehepaartherapie war. Andererseits war ‚falsch‘ nicht der richtige Ausdruck, denn er hätte keine Chance gehabt, ‚richtig‘ zu handeln. Auch er war viel zu sehr eingesponnen in Leere und Verzweiflung, als dass er Sandras inneren Zustand hätte erkennen können, ein Gemisch von Selbsthass und Hoffnungslosigkeit, panischer Angst und übermächtig schlechtem Gewissen.
… Erst die Therapeutin würde ihm klarmachen, wieviel er seiner ganzen Familie, vor allem Sandra und sich selbst hätte ersparen können, wenn er in jenem Moment ihre ausgestreckten Hände ergriffen, Sandra zu sich gezogen und umarmt und zu ihr sinngemäß gesagt hätte: „Egal, was passiert ist, wir werden für alles eine Lösung finden und wir werden es überstehen.“ Das hätte Sandra das gegeben, was sie so notwendig gebraucht hätte, ein Gefühl der Sicherheit, dass noch nichts verloren war und dass sie einen Ausweg finden würden, und dafür hätte sie aus Dankbarkeit alles ohne Probleme mitgemacht, was zur Aufrechterhaltung der Beziehung notgetan hätte. Sie wären vermutlich in kurzer Zeit wieder zu einem liebenden Ehepaar geworden.
… So aber sah er ihr Flehen nicht, sondern betrachtete sie als das, was sie objektiv natürlich war, eine mehrfache Ehebrecherin, die es in ihrer hochfruchtbaren Zeit mit einer großen Anzahl Männer ohne Verhütung getrieben hatte.
… „War es Frankas Junggesellinnenabschied?“, schnauzte er sie an.
… Mit großen, glasigen Augen starrte sie ihn an. Wieder begannen ihre Tränen zu fließen, als sie stumm nickte.
… „Das ist fast drei Wochen her und du hast es bisher nicht für nötig gefunden, mir das zu sagen? Ich muss es erst auf diese Weise erfahren?“
… „Ich wusste nicht, wie“, sagte sie leise, immer wieder von Schluchzern unterbrochen.
… „Ganz einfach, verflucht nochmal. So, wie wir uns immer alles sagen konnten.“ Er schwieg einen Moment, dann stellte er die Schicksalsfrage: „Ist seither deine Regel gekommen?“
… „Bisher nicht.“ Ihre Stimme war kaum noch vernehmbar, „morgen ist es eine Woche. Da wollte ich den Test machen.“
… Er wollte losschreien, seiner Verzweiflung Luft machen, stoppte sich aber im letzten Moment wegen der Kijnder. Leise sagte er: „Verfluchte Scheiße, was tust du uns an?“
… „Bitte, Marco.“ Ihr Flehen war überdeutlich zu vernehmen, aber Marco war viel zu fertig, um das zu erkennen. „Bitte, Marco, … bitte Marco“, wiederholte sie, „bitte, lass‘ uns darüber reden.“
… Marco fühlte eine unbändige Wut in sich aufsteigen: „Im Moment nicht. Du wolltest mir alles verheimlichen. Mit einem solchen Vertrauensbruch kann ich nicht leben.“ Seine Kiinder links und rechts am Arm ging er hinaus und überließ die auf dem Boden kauernde Sandra sich selbst. Während er sich jetzt in Valentinas Zimmer zurückzog, hörte er seine Frau in Alexanders Zimmer haltlos weinen.
… Nach einer unruhigen Nacht war es zeitig am Morgen, als er das Nötigste zusammenpackte und mit Alexander und Valentina aus dem Haus verschwand, ohne sich darum zu kümmern, wo Sandra war und wie es ihr ging. Dazu hatte er weder die Kraft noch den Willen.
… Er fuhr zum Haus seiner Schwiegereltern, Sandras Váter war gerade zur Arbeit gefahren und ihre Mutter Gerda sehr überrascht, sie zu sehen. Mit seiner Aussage, dass alles vorbei sei, versetzte er sie in höchste Alarmstufe. Sie erlaubte ihm, ihre Enkel bei ihr unterzubringen, aber dann litt es sie nicht mehr zuhause, sondern sie fuhr zu ihrer Tóchter, während Marco sich bei seinem Arbeitgeber krank meldete.
… Mehr als fünf Stunden vergingen, bevor Gerda wieder zurückkam. Sie berichtete, dass sie ihre Tóchter in einem völlig aufgelösten Zustand angetroffen habe. Das hatte ihr Angst gemacht, denn so hatte sie Sandra noch nie erlebt. Sie hatte dafür gesorgt, dass Sandra duschte und sich frische Sachen anzog und hatte anschließend etwas zu essen gemacht. Währenddessen hatte Sandra ihrer Mutter ihr Herz ausgeschüttet.
… „Ich bin noch völlig perplex über das, was ich gehört habe, Marco, und sie hat in meinem Beisein einen Test gemacht. Es sieht so aus, als sei sie schwanger.“
… „Ich hab’s geahnt.“ Intuitiv hatte er das bereits angenommen, trotzdem schockierte ihn die Botschaft aufs Neue.
… „Du musst mit ihr reden“, beschwor ihn Gerda, „es gibt immer eine Lösung.“
… „Heute nicht und morgen auch nicht“, antwortete Marco, „dazu bin ich viel zu aufgewühlt. Vielleicht nächste Woche mal.“
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… Die nächsten beiden Wochen vergingen und zwischen Sandra und Marco herrschte Funkstille. Marco blieb mit seinen Kiindern bei den Schwiegereltern. Alexander fragte natürlich nach seiner Mutter und Marco musste ihm erklären, dass sie krank sei und Ruhe brauche. Was sollte er auch sonst sagen?
… „Du weißt, dass du Sandra ihre Kiinder nicht ewig vorenthalten kannst?“, sagte seine Schwiegermutter in der Mitte der zweiten Woche. Sie besuchte ihre Tóchter täglich mehrere Stunden, sorgte dafür, dass sie regelmäßig etwas aß, kümmerte sich um das Haus und koordinierte die beiden Frauen, die abwechselnd bei der Reinigung halfen. „Deine Frau will sie sehen. Sie möchte sie wieder bei sich in eurem Haus haben. Sie ist jetzt so weit stabil, dass sie gestern wieder arbeiten gegangen ist. Aber ihr Seelenleben ist eine Katastrophe. Sie hat sich Beruhigungstabletten verschreiben lassen. Du musst endlich mit ihr reden. Sie verzehrt sich nach dir.“
… „Ich weiß, Gerda, dass die Kiinder wieder zurück ins Haus müssen“, antwortete Marco, „aber warten wir noch, bis sie bei ihrem Frauenarzt war. Du hast doch gesagt, dass sie am Freitag Termin hat.“ Marco musste sich immer noch zusammenreißen, um einigermaßen flüssig und konzentriert über Sandra und ihre Beziehung reden zu können, zu groß waren die Empfindungen, die ihn aufwühlten, zwischen Abscheu, Wut, Unverständnis, aber auch Sehnsucht, die sich in den letzten Tagen leise geregt und zugenommen hatte. Nie waren sie länger als zwei bis drei Tage getrennt gewesen und auch wenn er sich das nicht eingestehen mochte, fehlte sie ihm an allen Ecken und Enden.
… Gerda erkannte genau, in welcher Verfassung sich ihr Schwiegersohn befand. Schließlich hatte Sandra ihre empathischen Fähigkeiten von ihr geerbt. Sie goss ihm eine Tasse Kaffee ein, setzte sich zu ihm und hielt ihn wie eine Mutter im Arm. Sie wusste, wie sehr ihm der körperliche Kontakt mit Sandra fehlte.
… Aber er bekam sich wieder soweit im Griff, dass er wieder arbeiten gehen konnte. Da Gerda nicht berufstätig war, konnte sie sich tagsüber um die Kiinder kümmern, wobei Alexander, der seit September in den Kiindergarten ging, jetzt meist über Mittag dort blieb, was Gerda eine große Hilfe war. Und wenn sie zu ihrer Tochtér ging, nahm sich Marcos Schwiegervater frei.
… Marco hatte noch niemandem von der Katastrophe erzählt, die über sie hereingebrochen war, weder Freunden noch Arbeitskollegen. Heinrich Waldenfels hatte einmal angerufen, er wollte wieder ein Treffen arrangieren, aber Marco hatte hinhaltend geantwortet. Einzig Penny und David hatte er sofort ins Bild gesetzt. Die waren daraufhin am folgenden Samstag angesaust gekommen, zuerst zum Haus der Berlinghoffs, wo sie eine völlig fertige Sandra angetroffen hatten. Penny war gleich bei ihrer besten Freundin geblieben, während David zu Sandras Elternhaus weitergefahren war, wo David einige Stunden lang einen verzweifelten Marco in seinem Arm gehalten hatte.
… Es hatte unendlich gutgetan, seinen Tränen freien Lauf lassen zu können und nichts sagen zu müssen. Die Robertsons waren großartige Freunde, sie fragten nichts, besprachen nichts, kritisierten nichts, sondern waren einfach da und blieben das ganze Wochenende.
… Marco musste ihnen das hoch anrechnen, denn es war für Penny und David gerade auch nicht leicht. Beide arbeiteten sechs Tage jede Woche, David, weil er gerade eine Umstrukturierung seines Unternehmens in Frankreich leitete, ein arbeitsrechtlich extrem schwieriges Land, und Penny, weil sie sich nicht nur im Waldenfels-Konzern einarbeiten musste, sondern gleichzeitig mit der ‚Reisekrise‘ zu kämpfen hatte, dem Spagat zwischen den massiven Einschränkungen nach ‚September eleven‘ und dem ungebrochenen Bedarf an Dienstreisen im Konzern. Die technischen Alternativen wie zwanzig Jahre später während der Coronakrise waren ja damals nicht verfügbar.
… Außerdem, und das barg wirklich Zündstoff zwischen den beiden, hatte David das Thema ‚Kiinderwunsch‘ noch nicht aufgegeben und wieder angezündet, während Penny gedanklich einen Schlussstrich gezogen hatte, als sie im Sommer in Ohio endlich den dringend benötigten Abstand gewonnen hatte.
… Dann kam der Freitag, es war der 26. Oktober, und Marco erhielt am frühen Nachmittag einen Anruf aus der Praxis von Sandras Frauenarzt. Er müsse sofort kommen, seine Frau sei während der Sprechstunde zusammengebrochen.
… Sofort ließ Marco den Nachmittag durch seine Sekretärin freischaufeln, setzte sich ins Auto und raste los. Unterwegs rief er seine Schwiegermutter an, die versprach, sofort zu kommen, sobald Wolfgang zu Hause wäre und die Kijnder übernähme.
…Dann meldete er sich bei Penny. Sie hatte mittlerweile auch ein dienstliches Mobiltelefon und er erreichte sie bei der Arbeit. „Ich bin grad in Sitzungen heute Nachmittag“, sagte sie zu ihm, „aber ich komme natürlich, wenn du mich dringend brauchst, sonst gleich morgen in der Früh.“
… Marco versicherte ihr, dass das ausreichen würde und er sehr dankbar sei, dann fuhr er auf den Parkplatz und eilte in die Praxis. Dort musste er nur wenige Minuten warten, dann wurde er zum Arzt vorgelassen.
… „Wo ist sie?“
… „Nur die Ruhe, Herr Berlinghoff“, sagte der Frauenarzt, „wir haben ihr eine Spritze gegeben, im Moment liegt sie nebenan und schläft.“
… Sandra und Marco hatten großes Vertrauen in ihn. Er betreute Sandra eigentlich schon, seit sie ein Teenager war. Er kannte die Lebensgeschichte der beiden, er hatte ihre beiden ersten Kjnder auf die Welt gebracht und er hatte die beiden immer für ein Vorzeigepaar gehalten, im Vergleich zu diversen familiären Tragödien, deren er schon genügend erlebt hatte. Deshalb war er diesmal reichlich konsterniert.
… „Herr Berlinghoff“, begann er und schien etwas verlegen, „Ihre Frau hat mir erzählt, was vorgefallen ist. Möglicherweise habe ich mich nicht ganz richtig verhalten, denn ich war überrascht und ziemlich irritiert. So kannte ich Ihre Frau bisher nicht.“
… „Das ist Ihnen nicht zu verdenken, Herr Doktor“, meinte Marco, „was glauben Sie, wie ich mich fühle, seit ich das ganze Drama vor zwei Wochen erfahren habe.“
… „Hrm“, hüstelte der Frauenarzt, „das kann ich verstehen. Aber eine Bewertung abzugeben, steht mir nicht zu. Ich beurteile nur die Fakten. Sandra ist schwanger, keine Frage. Als ich ihr das mitteilte, sank sie im Stuhl zusammen und eine meiner Damen musste sich draußen um sie kümmern. Dann habe ich sie nochmals hereingebeten. Sandra fragte mich, ob es möglich ist, aufgrund der zeitlichen Abfolge zu bestimmen, ob Sie der Váter sein können, Herr Berlinghoff, sonst würde sie völlig verzweifeln. Ich versprach ihr, das zu prüfen, habe sie aber gleich vorgewarnt, dass ich nur Wahrscheinlichkeiten nennen könne. Trotzdem hat sie mich explizit darum gebeten. Danach ist sie richtig zusammengeklappt.“
… Marco starrte den Frauenarzt an. Dann fasste er sich und sagte: „Danke, Herr Doktor, für die große Mühe. Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit meiner Vaterschaft?“
… Jetzt lächelte der Doktor leise: „Ich verstehe, Herr Berlinghoff, dass diese Frage für Sie von alles überragender Wichtigkeit ist, aber bitte verstehen auch Sie, dass ich dazu im Moment nichts sagen kann. Sandra hat mich informiert, dass sie einen Kalender über ihre Zyklen geführt hat. Können Sie mir den gleich Montagmorgen hereinreichen? Und zweitens, ist es möglich, dass Ihre Frau heute in einer Woche gegen siebzehn Uhr bei mir erscheint, da ist meine Sprechstunde zu Ende, dann haben wir Zeit.“
… „Ja, Herr Doktor, mache ich alles. Darf ich nächsten Freitag dabei sein, es ist ja auch für mich sehr wichtig?“
… „Nur dann, Herr Berlinghoff, wenn Ihre Frau das wünscht. So sind leider unsere Regelungen.“
… Damit war Marco entlassen. Eine Schwester wies ihm den Weg zu seiner Frau. Sie lag mit geschlossenen Augen auf einer Krankenliege und atmete gleichmäßig.
… „Ihre Frau müsste in fünfzehn bis dreißig Minuten wieder aufwachen, bitte setzen Sie sich solange hin“, sagte die Schwester und ließ ihn allein.
… Marco betrachtete seine Frau. Schlecht sah sie aus. Sie schien magerer als zwei Wochen zuvor, sie hatte Ringe unter den Augen und ihr Haar war lieblos zusammengebunden, offenbar achtete sie gar nicht auf sich selbst.
… Als sie dann ihre Augen öffnete, sah er nur Müdigkeit in ihnen, keine Lebenslust und Keckheit, die sonst ihren Gesichtsausdruck bestimmten. „Marco, du bist da“, sagte sie, als sie ihn bemerkte und Freude schimmerte bei ihr auf, „ich wollte …“
… „Schsch“, unterbrach er sie, „das hat alles Zeit. Jetzt bringe ich dich erst mal nach Hause.“
… Mit Hilfe der Schwester half er ihr auf und brachte sie zum Auto. Sie klammerte sich ganz fest an ihn, als wollte sie ihn nicht mehr loslassen. Sanft löste er sich von ihr und schob sie auf den Beifahrersitz.
… „Geben Sie Ihrer Frau bitte zu Hause nochmals zwei von diesen Tabletten, dann schläft sie gut bis morgen früh durch“, sagte die Schwester zu ihm und gab ihm ein Schächtelchen. Er bedankte sich bei ihr und stieg ebenfalls ein.
… In ihrem Hause angekommen, brachte Marco seine Frau ins Schlafzimmer, zog sie bis auf die Unterwäsche aus und deckte sie zu. Sie wachte kurz auf und ein Leuchten ging über ihr abgespanntes Gesicht, als sie ihren Mann wahrnahm: „Marco, du bist hier“, nuschelte sie, „ich liebe dich.“
… Marco nahm ihre Hand: „Sag’ sowas bitte nicht, wir werden noch über alles reden. Jetzt schluck‘ bitte die Tabletten.
… Dann kam Gerda. Sie hatte für ihren Schwiegersohn eine Kleinigkeit zum Abendessen mitgebracht und setzte sich anschließend für eine Stunde an das Bett ihrer Tochtér. Dann verschwand sie wieder, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Marco gut allein klarkam.
… Dieser holte, da es noch nicht sehr spät war, seine Arbeitsunterlagen und sein Notebook aus dem Auto, setzte sich an den Küchentisch und arbeitete für die Firma. Oben bei Sandra blieb alles ruhig und die absolute Stille irritierte ihn ein wenig. Sein Gefühlsleben hatte sich zwar weiter verfestigt, aber trotzdem war der Schmerz, der tief in ihm brannte, nicht komplett zu unterdrücken. Dass Sandra schwanger war, hatte er bereits geahnt und jetzt war er dabei, sich mit dem Gedanken zu beschäftigen, dass er wahrscheinlich nicht der Váter war. Es half nichts, das war für ihn nach wie vor unerträglich, aber einen möglichen Ausweg sah er im Moment nicht.
… Am nächsten Morgen kam Penny ziemlich zeitig. Um niemanden zu stören, verschaffte sie sich mit ihrem Schlüssel Zugang. Sie traf auf einen auf dem Wohnzimmersofa schlafenden Marco und rüttelte ihn sanft.
… „Penny!“ Marco sprang auf und umarmte seine beste Freundin. Es war das erste Mal, dass er sie sah, seit ihm der Film überbracht worden war.
… „Schauen wir zuerst gleich mal nach Sandra“, meinte sie.
… Sandra schlief immer noch. Da es keinen Grund gab, sie aufzuwecken, setzten sie sich in die Küche und Marco kochte Kaffee. Während sie ihn tranken, erzählte Penny von ihrem Job, den sie erst vier Wochen innehatte, der aber schon über die Maßen fordernd war. Marco betrachtete seine Freundin, etwas müde schien sie zu sein, kein Wunder bei ihrem Arbeitspensum. Aber sie sah gut aus wie eh und je, er nahm den Duft an ihr wahr, den er liebte, und noch etwas fiel ihm auf, sie wirkte selbstbewusster und lebhafter. Das schien ihrer Arbeit geschuldet zu sein und es gefiel ihm.
… Normalerweise hätten sie sich längst geküsst, vielleicht auch etwas mehr, aber offenbar hielt sie ein unausgesprochenes Einverständnis zurück. Es wäre ihnen absolut nicht passend vorgekommen, solange es rund um Sandra so viel Verzweiflung gab.
… Penny und David hatten nur Marcos grobe Information von zwei Wochen zuvor, aber sie hatten nie nach Details gefragt. Marco erzählte Penny auch jetzt nicht viel, nur, dass seine Schwiegermutter sich geäußert hatte, dass die Kjnder wieder zu Sandra müssten und dass sich deren Schwangerschaftstest bestätigt hatte. Der Termin beim Frauenarzt am nächsten Freitag würde entscheidend sein, ob und wie es weitergehen könne.
… „Egal, was nächsten Freitag bei der Váterschaft herauskommt“, sagte Penny darauf, du musst jetzt etwas unternehmen, Marco. Du kannst euer Leben nicht so weiterlaufen lassen, dass ist dir doch klar?“ Und als Marco daraufhin nickte, fuhr sie fort: „Pass‘ auf, was du jetzt machst. Du fährst zu Sandras Eltern und holst die Kjnder zurück. Sie sollen wieder hier wohnen.“
… „Aber Sandra ist viel zu labil. Erst gestern ist sie beim Arzt zusammengeklappt. Und ich will auch nicht von meinen Kijndern getrennt sein.“
… „Sollst du ja auch nicht. Du ziehst ebenfalls wieder hier ein. Du gehst ins Gästezimmer oder du baust dir eine Liege oben im Arbeitszimmer oder du schläfst in einem der beiden Kijnderzimmer. Euer Schlafzimmer überlässt du Sandra. Und du schaust, dass deine Mutter möglichst oft hier ist und Sandra hilft, während du arbeitest.“
… Das klang vernünftig, fand Marco, und genauso machte er es. Sandras Eltern, Gerda und Wolfgang, halfen beim Packen und Verladen und die Kiinder freuten sich sehr, wieder nach Hause zu kommen.
… Kaum hatte Marco, nachdem sie angekommen waren, die Haustür geöffnet, stürmten Alexander und Valentina hinein. Mittlerweile war Sandra erwacht und hatte mit Penny in der Küche Kaffee getrunken. Sie kam in den Gang heraus und breitete die Arme aus, als sie ihre Kiinder sah.
… „Mami, Mami“, schrien diese und stürzten sich in ihre Arme. Marco beobachtete das von der Tür aus, er sah die Freude in Sandras Augen, die sich kurz darauf mit Tränen füllten, als sie nun zu weinen begann. Sanft drängte er seine Frau samt Kiinder zurück in die Küche, wo Penny ihn anlächelte.
… Sandra hatte sich auf den Küchenboden gekniet und ihre fest an sich gedrückt. Tränen rollten jetzt über ihre Wangen.
… Marco trat zu ihr und sagte: „Wir kommen wieder ins Haus zurück. Aber du musst mir versprechen, dich zusammenzureißen. Die Kiinder dürfen nichts merken. Kann ich mich darauf verlassen?“
… Sandra nickte unter Tränen. „Und du Marco, kommst du wieder ins Schlafzimmer?“
… Marco schüttelte den Kopf: „Nein, Sandra, das geht nicht. Aber im Haus werde ich sein.“
… Daraufhin senkte sie traurig den Kopf und ihre Tränen flossen reichlicher. Penny kniete sich neben sie und nahm sie in den Arm. „Schau‘ mal, Sandra“, sagte sie begütigend, „es ist Marcos erster Schritt. Ich glaube, mehr darfst du im Moment nicht erwarten.“
… Dann fuhr Marco zu McDonalds und holte für alle etwas zu essen. Als sie um den Küchentisch saßen, sagte er, dass er am nächsten Tag mit Sandra ausführlich sprechen wollte. Die Kiinder würde er bei Sandras Eltern abliefern und am späteren Nachmittag wieder abholen.
… Sandra sah ihren Mann an und bedankte sich, sie hätte das Gespräch gerne schon früher geführt. Sie schien, soweit das beurteilbar war, erstmals in einem etwas besseren Zustand zu sein.
… Dann wandte sich Marco an Penny und fragte sie, ob sie und David nicht dabei sein könnten, er würde sich das sehr wünschen, als beste Freunde wären sie gute Katalysatoren und könnten vielleicht mit Ratschlägen helfen.
… Penny schaute daraufhin Sandra an. Diese dachte kurz nach, dann nickte sie nachdrücklich. „Ja, Penny, es wäre schön, wenn ich dich an meiner Seite hätte.“
… Jetzt war es Penny, die nachdenken musste. Nach einer Weile antwortete sie: „Okay, ich fühle mich zwar nicht ganz wohl dabei, aber wenn ihr beide das wollt, geht das klar. Aber ich muss das zuerst mit David besprechen. Seine Maschine aus Paris landet in einer Stunde und ich fahre jetzt los, um ihn abzuholen. Ich glaube, ihr kommt jetzt ganz gut ohne mich zurecht. Ich melde mich, Marco.“
… Der nächste Tag war ein Sonntag. Marco überließ Sandra die Küche, dort konnte sie mit den Kiindern frühstücken. Er hatte im Gästezimmer geschlafen. Nach dem Frühstück brachte er Alexander und Valentina zu Wolfgang und Gerda und gegen zehn erschienen Penny und ein etwas übernächtigter David. Er hatte die Nächte in Frankreich wenig geschlafen und in der letzten erst recht nicht, denn Penny sei glücklich gewesen, ihn wieder im Bett zu haben, wie er grinsend ergänzte, was ihm einen Ellbogenrempler seiner Frau einbrachte.
… Davids Fröhlichkeit war ansteckend und half beim Einstieg in das nun folgende, schwierige Gespräch. Sie saßen im Wohnzimmer der Berlinghoffs, zwei große Kaffeekannen auf dem Tisch, aus denen sich jeder selbst bedienen konnte.
… Sandra wirkte nach der Nacht ziemlich stabil. Sie erzählte, wie sehr es ihr gefallen hatte, dass beide Kiinder gegen Morgen zu ihr ins Bett gekommen waren. Dann wurde sie von ihrem Mann aufgefordert, die Ereignisse jenes Wochenendes genau zu berichten.
… Es war der Junggesellinnenabschied für Franka, eine Arbeitskollegin von Sandra. Sie waren sechs, neben Franka und Sandra noch Ramona, Britta sowie zwei gute Freundinnen von Franka. Ausgerechnet Britta, die Sandra immer wieder gemobbt hatte, war verantwortlich für die Organisation und sie hatte alles, was geschah, genau geplant, wie Sandra und die anderen später erfahren hatten.
… Im Prinzip schien ja alles vernünftig zu sein. Sandra hatte sich angeboten, die sechs jungen Damen mit ihrem Sharan die zwei Stunden Fahrt zum Parkplatz zu führen, von dem die Wanderung losging. Jede trug einen Rucksack, denn das Ziel war eine Selbstversorgerhütte, die nach ungefähr drei Stunden flotten Marsches erreicht wurde. Sie war von Britta zu diesem Zweck gemietet worden.
… Was die Teilnehmerinnen nicht ahnten, Britta hatte einen guten Freund, der seinerseits einen Junggesellenabschied zu organisieren hatte. Der war sofort Feuer und Flamme für Brittas Idee gewesen, über einen anderen Weg dieselbe Hütte anzusteuern. Einen geselligen Abend sollte man gemeinsam erleben, das hatte sie ihm eingeredet, aber in Wirklichkeit hatte sie eine Sexorgie im Kopf gehabt. Die jungen Männer waren dabei deutlich in der Überzahl, es waren siebzehn, eine große Gruppe.
… Von dem Zeitpunkt an, als sie das Auto auf dem Parkplatz abgestellt hatten, wurde die Veranstaltung mit einer digitalen Filmkamera festgehalten. Im Wesentlichen hatte Britta den Film gedreht, aber im Laufe des Abends hatte sie sich mit zwei der Männer abgewechselt.
… Der Abend war mit kalten Platten und reichlich Bier losgegangen. Das war am Tag davor angeliefert und hergerichtet worden. Der anschließende Spieleabend mutierte dann zusehends ins Sexuelle und Sandras Erinnerungen daran waren brüchig, es war einfach zuviel Alkohol im Spiel gewesen.
… „Sehen wir uns dazu bitte den Film nachher an“, bat sie ihre Zuhörer, „darüber zu sprechen würde mir ohnedies sehr schwer fallen.“
… Am nächsten Morgen war die ganze Gesellschaft dann wieder so einigermaßen nüchtern gewesen. Gemeinsam hatten sie das Haus in Ordnung gebracht. Mit Entsetzten hatten Sandra und die anderen Frauen gesehen, wie schlimm das Speisezimmer, das gleichzeitig als Aufenthaltsraum diente, aussah. Überall waren Körperflüssigkeiten getrocknet, Sperma, Pisse und Erbrochenes. Aber alle halfen mit, und allesamt hatten sie ein schlechtes Gewissen. Die Verheirateten unter den Männern und Frauen bastelten zwischendurch an der Lüge, die sie ihren Ehepartnern aufbinden mussten, um nicht aufzufliegen. Bei den Frauen war dieses Problem geringer, denn deren Ehemänner kannten einander nicht, aber bei den Männern gehörten viele, auch der Bräutigam, zu einer eingeschworenen Truppe mit vielen gemeinsamen Aktivitäten, an denen auch die Ehefrauen teilnahmen, soweit es solche bereits gab. Falls sich diverse Schilderungen des Junggesellenabschieds unterscheiden sollten, würde die Hölle losbrechen.
… Gegen Mittag nahm man noch eine Brotzeit ein, dann marschierten die beiden Gruppen in getrennte Richtungen los. Nach der Autofahrt schließlich setzte Sandra die Frauen der Reihe nach vor ihren Wohnungen ab und gegen sieben Uhr abends traf sie zu Hause ein und nahm die Umarmungen und Küsse ihres Mannes und ihrer Kijnder entgegen.
… Damit schwieg Sandra und schaute betreten zu Boden. Penny und David blieben ebenfalls still und ließen das Gehörte auf sich einwirken. Marco sagte schließlich: „An jenem Abend hätte ich gerne Sex gehabt, nachdem die im Bett waren. Aber du hast Erschöpfung vorgeschützt. Mir war damals nicht klar, warum, jetzt natürlich schon. Ich habe mir in der folgenden Zeit Sorgen gemacht, dass dir irgendetwas fehlt, denn du warst anders als sonst, vor allem dein Verhalten beim Sex, dem du ja ziemlich oft ausgewichen bist.“
… „Ja, ich weiß.“ Sandras Augen füllten sich mit Tränen. Penny erkannte das, rückte nahe zu ihr und legte den Arm um ihre Schultern. Traurig fuhr Sandra fort: „Es war falsch, alles, wie ich mich verhalten habe, wie ich mit dir umgegangen bin, wie ich dir vorgemacht habe, dass ich erschöpft wäre, einfach alles.“
… „Was ich überhaupt nicht verstehe, warum du nicht ehrlich zu mir warst. Wir haben uns doch immer alles gesagt und sind gut dabei gefahren. Warum denn in diesem Fall nicht? Wir hätten doch gemeinsam versuchen können, alles in Ordnung zu bringen.“
… „Das hat mir so unendlich leidgetan, bitte glaub‘ mir“, antwortete Sandra, „ich wollte es dir ja sagen, ich hatte mir das beim Heimkommen fest vorgenommen. Aber deine Enttäuschung, dass ich keinen Sex wollte, deine Sorgen wegen meiner Gesundheit, mein unglaublich schlechtes Gewissen, irgendwie konnte ich einfach nicht. Ich hab’s aufgeschoben, von Tag zu Tag, und mit jedem Tag wurde es schwerer und unmöglicher.“
… Marco war damit nicht zufrieden: „Ganz ehrlich, wie lange hättest du denn so weitergemacht? Unseren ehelichen Sex auf Sparflamme zu halten? Zu verschweigen, dass du ein Kijnd trägst, das möglicherweise nicht von mir ist? Bis nach der Geburt? Oder auf Dauer?“
… „Ich hab‘ doch schon gesagt, ich weiß es einfach nicht. Bitte, Marco, du musst mir glauben.“
… „Ob ich dir glaube, weiß ich im Moment nicht. Das ist aber vorerst nicht so wichtig, denn die Tatsache bleibt: Du hast es mir verschwiegen und das hat es in unserer Beziehung noch nie gegeben. Es ist eben Pech für dich, dass es aufgeflogen ist. Wie soll ich je wieder Vertrauen haben können?“
… „Stopp, Marco”, ließ David sich nun vernehmen. „Jetzt gehst du zu weit. Wenn Penny und ich schon hier dabei sind, dann lass‘ uns gemeinsam ein Resümee ziehen und presche bitte nicht vor.“
… „Danke, David“, flüsterte Sandra und Marco sagte: „Du hast Recht, David, entschuldigt bitte. Schauen wir uns den Film an, wie Sandra vorhin sagte. Aber wappnet euch, er ist hart.“
… Marco stand auf, eilte ins Arbeitszimmer und kam mit seinem Notebook zurück. Er stellte ihn so auf den Couchtisch, dass Sandra und Penny gut sehen konnten und schaltete den Film an. Dann stellten er selbst und David sich hinter ihre Frauen.
… Schon nach wenigen Sekunden starrten sie entsetzt auf den Bildschirm, auch Marco, obwohl er den Film bereits zur Genüge kannte, und nur kurze Zeit später wurde es Sandra schlecht. Sie schaffte es, vom Sofa hochzukommen und zur Toilette zu kommen, aber nicht mehr ganz, ihren Kopf über die Muschel zu bringen. Sie versaute mit dem ersten Schwall den Fliesenboden.
… Penny eilte ihr nach und half ihr, so gut es ging, während Marco den Film stoppte und Eimer und Lappen holte.
… Nach einer Viertelstunde konnten sie das Video weiterschauen. Manche Szenen waren irgendwie geil, aber bei anderen schüttelte es Penny und David. Marco sah, dass es Sandra würgte, als sie sich selbst erbrechen und hinstürzen sah, aber offensichtlich gelang es ihr diesmal, sich zu beherrschen.
… Dann waren die zwölf Minuten des kurzen Films zu Ende und alle starrten eine Weile auf den leeren Bildschirm, bis sie sich wieder gefangen hatten.
… „Zum Schluss wird’s ziemlich unappetitlich“, meinte David. Er war der Erste, der seine Sprache wiedergefunden hatte. „Wieso hast du das alles mitgemacht, Sandra?“
… Sandra drehte sich zu Marco und David um. Ihr Gesicht war das pure Entsetzen: „Ich kann mich an die meisten Szenen nicht erinnern. Das kann doch alles nicht sein. Was ist das für ein Film? Das ist nicht der, den wir anschauen sollten.“
… Marco erwiderte: „Du erinnerst dich an den Abend, an dem ich dir das Notebook in der Küche hergerichtet habe? Da war genau dieser Film drauf. Also müsstest du ihn kennen.“
… „Nein, nein, ich kenne ihn nicht. An dem Abend habe ich ja nur einige Sekunden zugeschaut, nicht mehr. Ich dachte, es wäre mein Film und du hättest ihn gefunden.“
… „Dein Film?“ Marco runzelte die Stirn.
… Es stellte sich nun heraus, dass es zwei Filme gab, den kurzen, der Marco an jenem Abend im Briefumschlag übergeben wurde und den sie eben betrachtet hatten, sowie einen, der ungefähr anderthalb Stunden dauerte, einen ‚Erinnerungsfilm‘, der den Teilnehmerinnen am Abend vor Frankas Hochzeit von Britta überreicht worden war. Die Hochzeit war vierzehn Tage nach dem Junggesellinnenabschied gewesen und Sandra hatte die kirchliche Feier besucht.
… „Ich habe den Film auf mein Notebook gespielt“, erklärte Sandra, „und gemeint, dass wir diesen anschauen sollen. Dein Film, Marco, scheint ein Zusammenschnitt zu sein, aber die ekligen Szenen kannte ich nicht, das musst du mir glauben.“ Sandra schüttelte sich und sah ihren Mann ziemlich verzweifelt an: „Was machen wir jetzt?“
… Dieser blickte fragend in die Runde und David sagte: „Na, was wohl? Wir schauen uns deinen Film an, Sandra, und dann sehen wir weiter. Auf alle Fälle sollten wir etwas essen. Der Film hat mich hungrig gemacht.“
… Damit lockerte er die Stimmung erneut auf, wie Marco dankbar feststellte. Er wusste schon, warum die Robertsons ihre besten Freunde waren. Er griff sich sein Mobiltelefon und bestellte Pizza für alle.
… Danach sahen sie sich ‚Sandras‘ Film an. Er startete auf dem Parkplatz, als die Gruppe losging, und war wirklich als Erinnerung angelegt. Man sah fröhliche Frauen, die lockere Sprüche rissen, Panoramabilder der Landschaft, durch die sie marschierten, lachende Gesichter, wenn sie miteinander Schabernack trieben, und schmausende, wenn sie Pause machten.
… Dann konnte man sehen, wie sie nach der Ankunft ihre Schlafstellen verteilten und sich häuslich einrichteten und wie plötzlich und unerwartet die Gruppe der jungen Männer auftauchte, die erst etwas reserviert, dann aber mit Freude empfangen wurde. Im Speisesaal gab es kalte Platten und Bier, danach auch Wein und härtere Getränke.
… Es läutete und Marco stoppte den Film. Die Pizzen wurden gebracht und die vier setzten sich für eine Viertelstunde in die Küche.
… Danach ließen sie den Film weiterlaufen. In diesem war ebenfalls das Essen gerade zu Ende gegangen und ein Spieleabend begann. Man sah und hörte Britta, wie sie die jeweiligen Spiele erklärte. Die Stimmung wurde ausgelassener und schlüpfriger. Als sie die ‚Reise nach Jerusalem‘ spielten, gab es jeweils mehrere Verlierer, die jedoch nicht ausschieden, sondern ein ‚Pfand‘ abliefern mussten, etwas, was sie bei sich hatten, oder ein Kleidungsstück. Relativ schnell waren viele nur noch spärlich bekleidet, da und dort sah man diverse nackte Geschlechtsteile blitzen. Es gab mehrere solche Spiele und schließlich auch eines, bei welchem die Verlierer komplett strippen mussten.
… Immer deutlicher kristallisierte sich Brittas wahre Absicht heraus und den Männern gefiel das natürlich ausgezeichnet. Sie begannen, körperlichen Kontakt zu den Frauen zu suchen, das schien sich ganz von selbst zu ergeben. Diese waren anfangs noch reserviert, aber mit der Zeit sanken ihre Hemmschwellen. Mehr als einmal fing die Kamera ein, wie ihnen etwas Flüssigkeit aus Wodkaflaschen oder kleineren Fläschchen in ihre Bier- und Weingläser gekippt wurde.
… An eine dieser Stellen ließ Penny den Film stoppen. „Ganz klar“, meinte sie zu Sandra, „ihr wurdet besoffen gemacht. Kein Wunder, dass du dich nicht mehr an alles erinnern kannst.“
… Völlig betroffen starrte Marco auf das Bild: „Das habe ich schon geahnt“, sagte er in Richtung Sandra, „du warst anscheinend bei den härteren Szenen schon sturzbesoffen, wie damals bei unserem Polterabend. Aber warte, diese Britta kaufe ich mir.“
… Penny ließ das Video weiterlaufen und dann kam die erste Sexszene ins Bild. Einer der Männer hatte eine von Frankas Freundinnen auf einen Tisch gelegt und stieß sie heftig in ihre Muschi. Ein zweiter trat neben sie und schob ihr seinen Schwanz in den Mund.
… Damit ging die Sexparty so richtig los. Fast alle waren jetzt nackt. Die Augen der Frauen wirkten glasig, jetzt war zu erkennen, dass sie schon reichlich abgefüllt waren. Man sah Britta ins Bild treten. Unter dem Gejohle der Männer band sie einem von ihnen eine schwarze Fliege um den Hals. Dann kam sie zu Franka. Die Zuschauer sahen jetzt erst, dass diese noch weißglänzende Strümpfe trug. Dazu erhielt sie von Franka einen kleínen weißen Schleier ins Haar gebunden. Bräutigam und Braut sollten offenbar auf diese Weise gekennzeichnet sein.
… Aber Britta war noch nicht fertig. Einer der Männer reichte ihr einen Filzstift, Franka musste sich auf den Tisch legen, der hinter ihr stand, die Kamera zoomte nahe heran und Britta schrieb in schwarzer Schrift auf Frankas Bauch: „Ich bin die Braut, fickt mir ein Kijnd.“
… Der Bräutigam wurde von seinen Freunden zu Frankas Tisch geschoben. „Fick sie“, schrien alle, doch er schien unschlüssig, vermutlich dachte er an seine eigene Braut daheim. Britta nahm seinen fast steifen Schwanz in ihre Hand, wichste ihn komplett hart und führte ihn zu Frankas Loch. Zwei Männer legten ihre Beine über die Schultern des Bräutigams und nun, als dessen Eichel Frankas Schamlippen spürte, erlosch sein Widerstand. Unter großem Applaus begann der Bräutigam, die fremde Braut zu ficken, beide begingen sozusagen Ehebruch, bevor ihre Ehen überhaupt begonnen hatten. Die anderen sahen eine Weile gierig zu, dann widmeten sie sich ihren eigenen Vergnügungen.
… Offenbar hatte Britta darauf Wert gelegt, dass alle sechs Frauen immer wieder ins Bild kamen, aber der Fokus lag eindeutig auf Franka, der Braut, die man in allen Stellungen sah, mit vielen Männern, zugleich und hintereinander. Aber auch die anderen waren genügend häufig im Bild, sodass die Zuschauer erkennen konnten, dass die Männer es mit ihnen ebenso trieben.
… Nachdem der Film am Ende angekommen war, man hatte noch Bilder vom Tag darauf und von der Wanderung zurück gesehen, blieben die vier still. Marco ging in die Küche und fing an, Kaffee zu kochen, und Penny folgte ihm, um ihm zu helfen. Dabei sah sie ihm in die Augen: „Sie kann nichts dafür“, sagte sie leise, „das solltest du bitte berücksichtigen.“
… „Du hast einen großartigen Charakter Penny, du siehst immer das Gute zuerst. Das ist ja auch ein Grund, warum wir dich so lieben. Aber ganz so sehe ich das nicht. Ja, für die Schweinereien kann sie nichts, aber am Anfang beim Ausziehen der Kleider und beim Strippen hätte sie sich verweigern müssen. Aber sie hat mitgemacht.“

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Silvie
Gast
Silvie
1 year ago

Mein lieber Herr Kanzler,
diese Episode benötigt dringend eine Fortsetzung, die Ungewissheit zehrt an den Nerven! Ich hoffe jedenfalls auf weitere schönere Episoden!
Danke für diese sehr gut geschriebene, spannende, geile und aufregende Lebensgeschichte.
Viele Grüße Silvie

Jens
Gast
Jens
1 year ago
Reply to  Silvie

Hallo Silvie,
wie geht’s Dir? Gerne würde ich Dich etwas näher kennenlernen. Vielleicht hättest Du ja Lust Dich etwas auszutauschen 😉.

[email protected]

LG, Jens

Jens
Gast
Jens
1 year ago
Reply to  Silvie

Hallo Silvie,
wie geht’s Dir? Gerne würde ich Dich etwas näher kennenlernen und vielleicht hast Du ja Lust Dich etwas auszutauschen 😉

[email protected]

LG Jens

Tom
Gast
Tom
1 year ago

Harter Tobak und alles andere als geil.
Aber so ist es im Leben, nicht alles ist Ponyhof.
Trotzdem habe ich die Episode gelesen und mich ständig gefragt wie ich mich wohl verhalten hätte. Und wenn ich ehrlich bin, ich weiß es jetzt auch noch nicht!
Danke, das wir auch an diesen dunklen Seiten teilhaben dürfen, ist sicher nicht einfach das so zu schreiben, und ich hoffe trotzdem auf ein Happy End.

Altbier65
Mitglied
1 year ago

hi, Kanzler,
auch diese Folge ist sehr gut geschrieben. Solche Partys gbt es. Ich würde sagen es ist im weitesten Sinne mobbing. also geplante Absicht.
Verhalten von Sandra????
Bin auf die nächse Folge gespannt.
Glaube, das Dein Buch, sofern es einem Verlag als Script vorgelegt wird,
sicherlich anklang findet. Hoffentlich wird ein Lektor nicht zuviel ändern..
Gruß Altbier65

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