Das Handbuch für die gute Ehefrau

In einr Familie zählen nur die Bedürfnisse von einm zigen, und das ist der Ehemann – jedenfalls wenn es nach der britischen Zeitschrift “Housekeeping Monthly“ geht, die in ihrer Ausgabe vom *. Mai 1955 zusammenfasst, wie ein gute Ehefrau sich ihrem Mann gegenüber zu betragen hat und damit gleichzeitig düster-skurriles Sittenbild von Partnerschaft in den 50er Jahren zeichnet:

Verwöhne IHN!
Halten Sie das Abendessen bereit. Planen Sie vorausschauend, evtl. schon am Vorabend, damit die köstliche Mahlzeit rechtzeitig fertig ist, wenn er nach Hause kommt. So zeigen Sie ihm, dass Sie an ihn gedacht haben und dass Ihnen sein Bedürfnisse am Herzen liegen. Die meisten Männer sind hungrig, wenn sie heimkommen und die Aussicht auf ein warme Mahlzeit (besonders auf sein Leibspeise) gehört zu einm herzlichen Empfang, so wie man ihn braucht.

Machen Sie sich schick. Gönnen Sie sich * Minuten Pause, so dass Sie erfrischt sind, wenn er ankommt. Legen Sie Make-up nach, knüpfen Sie Band ins Haar, so dass Sie adrett aussehen. Er war ja schließlich mit einr Menge erschöpfter Leute zusammen.

Seien Sie fröhlich, machen Sie sich interessant für ihn! Er braucht vielleicht wenig Aufmunterung nach einm ermüdenden Tag und es gehört zu Ihren Pflichten, dafür zu sorgen.

Das traute Heim

Räumen Sie auf. Machen Sie einn letzten Rundgang durch das Haus, kurz bevor Ihr Mann kommt.

Räumen Sie Schulbücher, Spielsachen, Papiere usw. zusammen und säubern Sie mit einm Staubtuch die Tische.

Während der kälteren Monate sollten Sie für ihn Kaminfeuer zum Entspannen vorbereiten. Ihr Mann wird fühlen, dass er in seinm Zuhause ein Insel der Ruhe und Ordnung hat, was auch Sie beflügeln wird. Letztendlich wird es Sie unglaublich zufrieden stellen, für sein Wohlergehen zu sorgen.

Machen Sie die *einr schick. Nehmen Sie sich paar Minuten, um ihre Hände und Gesichter zu waschen (wenn sie noch kl sind). Kämmen Sie ihr Haar und wechseln Sie ggf. ihre Kleidung. Die *einr sind ihre “kleinn Schätze” und so möchte er sie auch erleben. Vermeiden Sie jeden Lärm. Wenn er nach Hause kommt, schalten Sie Spülmaschine, Trockner und Staubsauger aus. Ermahnen Sie die *einr, leise zu sein.

Seien Sie glücklich, ihn zu sehen.

Begrüßen Sie ihn mit einm warmen Lächeln und zeigen Sie ihm, wie aufrichtig Sie sich wünschen, ihm ein Freude zu bereiten.

Opfere dich auf – ER ist der Chef!

Hören Sie ihm zu. Sie mögen Dutzend wichtiger Dinge auf dem Herzen haben, aber wenn er heimkommt, ist nicht der geeignete Augenblick, darüber zu sprechen. Lassen Sie ihn zuerst erzählen – und vergessen Sie nicht, dass sein Gesprächsthemen wichtiger sind als Ihre.

Der Abend gehört ihm. Beklagen Sie sich nicht, wenn er spät heimkommt oder ohne Sie zum Abendessen oder irgendeinr Veranstaltung ausgeht. Versuchen Sie stattdessen, sein Welt voll Druck und Belastungen zu verstehen. Er braucht es wirklich, sich zu Hause zu erholen.

Ihr Ziel sollte sein: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Zuhause Ort voller Frieden, Ordnung und Behaglichkeit ist, wo Ihr Mann Körper und Geist erfrischen kann.

Begrüßen Sie ihn nicht mit Beschwerden und Problemen.

Beklagen Sie sich nicht, wenn er spät heimkommt oder selbst wenn er die ganze nein ausbleibt. Nehmen Sie dies als kleinres Übel, verglichen mit dem, was er vermutlich tagsüber durchgemein hat.

Machen Sie es ihm bequem. Lassen Sie ihn in einm gemütlichen Sessel zurücklehnen oder im Schlafzimmer hinlegen. Halten Sie kaltes oder warmes Getränk für ihn bereit.

Schieben Sie ihm sein Kissen zurecht und bieten Sie ihm an, sein Schuhe auszuziehen. Sprechen Sie mit leiser, sanfter und freundlicher Stimme.

Fragen Sie ihn nicht darüber aus, was er tagsüber gemein hat. eineln Sie nicht an seinm Urteilsvermögen oder seinr Rechtschaffenheit. Denken Sie daran: Er ist der Hausherr und als dieser wird er seinn Willen stets mit Fairness und Aufrichtigkeit durchsetzen. Sie haben kein Recht, ihn in Frage zu stellen.

ein gute Ehefrau weiß stets, wo ihr Platz ist.

© Housekeeping Monthly, 1955